Darmstadts Umweltdezernent zieht Bilanz

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Klaus Feuchtinger (58) kann sich aus gesundheitlichen Gründen einer Wiederwahl nicht mehr stellen. Dies teilte Feuchtinger am Freitag (03.04.09) mit. Klaus Feuchtinger gehört dem Magistrat der Stadt seit 2003 an, seine Amtszeit endet am 30 September.
Zu Feuchtingers Verantwortungsbereich im hauptamtlichen Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt gehören der Natur- und Umweltschutz, die Landschaftsplanung, Grünflächen und Forsten, die Darmstädter Friedhöfe, das Vivarium, der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (EAD), die Planung und Koordination des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), das Vermessungsamt, die Denkmalpflege, das Standesamt und das Agenda 21-Büro. „Mit meiner Amtszeit verbindet sich die Wandlung Darmstadts in eine Solar- und Klimaschutzstadt mit ersten Erfolgen. Ich lege großen Wert darauf, dass es mir erstmals gelungen ist, den LKW-Verkehr von 20 Uhr bis 7 Uhr morgens bis auf wenige Ausnahmegenehmigungen komplett aus der Innenstadt zu nehmen. Ich habe den ersten Landschaftsplan für Darmstadt realisiert – ein Gesamtkonzept für Naturschutz, Landschaftspflege und Naherholung. Ich habe den Agenda-Prozess wiederbelebt und damit den Weg frei gemacht für das heutige Hofgut Oberfeld. Die Stadt wird auf meine Initiative hin gemeinsam mit der Heag-Holding über 20 Bürgersolaranlagen errichten, Darmstadt wird durch seine Beteiligung am Klimabündnis europäischer Städte eine aktuelle und europaweit vergleichbare Klimabilanz bekommen“, bilanziert Stadtrat Klaus Feuchtinger. „Aus Sondermitteln stelle ich zwei Millionen Euro zur Verfügung, die ausschließlich der energetischen Sanierung öffentlicher Einrichtungen und weiteren Klimaschutzmaßnahmen dienen sollen. Die Gründung des Netzwerkes Nachhaltigkeit im Januar konstituierte den Schulterschluss mit den Vorständen und Geschäftsführern der Stadtwirtschaft und wird die Arbeit für den Klimaschutz auf den Chef-Etagen verstetigen“, so Feuchtinger weiter.

In Feuchtingers Amtszeit habe sich der EAD völlig neu aufgestellt, flankiert von eigenen Projekt-GmbH’s wie DED, DRZ, Biolog und Awatech: „Innerhalb von nur fünf Jahren haben wir vier kleine Unternehmen gegründet, die den Erfolg des EAD sichern und dazu beitragen, dass der EAD schwarze Zahlen schreibt. Der EAD nimmt jede Herausforderung an und gestaltet sie mit kaufmännischem Know How: Deshalb prüfen wir zur Zeit die Verlagerung des Vivariums in den Eigenbetrieb“, kündigt Stadtrat Feuchtinger an.

Zur seiner Erfolgsbilanz zählt Klaus Feuchtinger auch die Stärkung des ÖPNV in Darmstadt und der Region: „Die Pfungstadtbahn wird realisiert und mit der Odenwaldbahn verknüpft, Studenten können dann von Pfungstadt und Eberstadt bis zur Lichtwiese fahren. Diese markanteste und architektonisch reizvollste Haltestelle der Odenwaldbahn wurde unter meiner Federführung entworfen und realisiert. Durchgesetzt habe ich die Verlängerung der H-Bus-Linie in den Ernst-Ludwig-Park und ihre Führung bis zum Altenheim am Schwarzen Weg. Für die Straßenbahn zum Ostbahnhof steht die Auftragserteilung für eine Machbarkeitsstudie und eine Nutzen-Kosten-Untersuchung unmittelbar bevor. Auf meine Initiative hin wurden 2005 die ersten Heag-Busse mit Rußfiltern nachgerüstet, und heute hat die Heag mobilo eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie: Alle 48 Straßenbahnen fahren mit Öko-Strom und zahlreiche Busse entsprechen heute schon den künftigen EU-Normen.

Stadtrat Feuchtinger ist als Umweltdezernent auch verantwortlich für die städtischen Parkanlagen: „Ich bin besonders stolz auf das Seerosenbecken, dessen Neubau mir trotz angespannter Haushaltslage noch gelungen ist. Wichtig sind auch die Grünanlage entlang der Göbelstraße und vor allem die historische Anlage vor dem Hauptbahnhof: Sie sind zur Visitenkarte unserer Stadt geworden. Für die nächsten Jahre steht eine Million Euro zur Verfügung, um Grünanlagen dort, wo die Menschen wohnen, neu zu gestalten. Ich habe viele neue und „runderneuerte“ Spielplätze und Schulhöfe eröffnet, und mit 500.000 Euro aus Sondermitteln werden in den kommenden Jahren viele alte Spielplätze neu gestaltet“.

„Ich will folgende vier Themen in meiner Bilanz nicht vergessen, weil sie mich persönlich besonders gefordert haben. Ich habe die Tsunami-Hilfe für ein Krankenhaus in Takuapa organisiert, die spontane Hilfsbereitschaft der Menschen nach dieser Katastrophe hat mich nachhaltig beeindruckt. Ich war federführend an der Erarbeitung eines Konzeptes für die Gedenkstätte Liberale Synagoge beteiligt und Mittel aus meinem Dezernat machten erst die Realisierung des Denkzeichens Güterbahnhof möglich. Besondere Freude hat mir aber auch meine Rolle als für den Denkmalschutz verantwortlicher Dezernent bei der denkmalgerechten Sanierung des Darmstädter Jugendstilbads und der Erhaltung der Stadtmauer samt Turm im Darmstadtium gemacht,“ so Klaus Feuchtinger abschließend.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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