Beteiligungsbericht 2021: Mehr Mittel für den Ausbau der Daseinsvorsorge – Kommunale Unternehmen bleiben auch im zweiten Jahr der Coronapandemie widerstandsfähig

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Die Darmstädter Stadtwirtschaft hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 404 Millionen Euro (Vorjahr: 390 Millionen) investiert, um die Angebote der Daseinsvorsorge auszubauen. Das geht aus dem 24. Beteiligungsbericht der Wissenschaftsstadt Darmstadt hervor, den Oberbürgermeister Jochen Partsch nun vorgestellt hat. „Auch unter schwierigen Vorzeichen ist es den Beteiligungen gelungen, ihre Leistungen im zweiten Jahr der Coronapandemie nicht nur jederzeit zuverlässig zu erbringen – vielmehr haben sie ihre Services, und damit die Basis für das tägliche Leben in Stadt und Region, sogar weiterentwickelt“, sagt Partsch. Dass die kommunalen Unternehmen sich auch in Krisenzeiten weiterentwickeln können zeige, wie zukunftsorientiert diese ausgerichtet sind. „Der damit verbundene Geist des Aufbruchs ist angesichts der multiplen Herausforderungen aktuell wichtiger denn je“, erklärt der Oberbürgermeister.

Dass sich die Darmstädter Stadtwirtschaft abermals als resilient erwiesen hat, bekräftigen auch die HEAG-Vorstände Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek: „Dank dieser Eigenschaft konnte sie die für das Geschäftsjahr 2021 geplanten Projekte der Stadtwirtschaftsstrategie 2025 unter Berücksichtigung der pandemischen Lage vorantreiben und so das soziale Miteinander und Darmstadts Positionierung als attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort stärken.“ Als Beispiele nannten die HEAG-Vorstände den deutlichen Ausbau der Infrastruktur sowie die Erweiterung bürgernahe Angebote. Dazu zählen etwa die Integration der Klimaherzen-Funktion in die Darmstadt im Herzen-App, den Ausbau des Produktportfolios von HEAG FairCup und die Aufnahme weiterer Unternehmen in den HEAG-Gründerfonds.

Wirtschaftliche Lage 2021 in Zahlen

Der Beteiligungsbericht, von der HEAG als Holding der Darmstädter Stadtwirtschaft erstellt, informiert auf mehr als 500 Seiten transparent über die wirtschaftlichen Aktivitäten der kommunalen Unternehmen im zurückliegenden Geschäftsjahr. Er entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Referat Stadtwirtschaftskoordination der Wissenschaftsstadt Darmstadt und den städtischen Unternehmen. Der Bericht ordnet die Beteiligungen den Geschäftsfeldern Energie und Wasser, Immobilien, Mobilität, Gesundheit und Teilhabe, Kultur und Freizeit, Digitalisierung und Telekommunikation, Entsorgung und Abwasser sowie Strategie, Finanzen und Innovationen zu und nimmt jedes Unternehmen des Darmstädter Stadtkonzerns einzeln in den Blick.

Ende des Geschäftsjahres 2021 war die Wissenschaftsstadt Darmstadt mittelbar oder unmittelbar mit mindestens 20 Prozent an 118 kommunalen Unternehmen beteiligt (Vorjahr: 113 Beteiligungen). Den größten Zuwachs verzeichnete das Geschäftsfeld Energie, bedingt durch den Ausbau der Energieinfrastruktur. Auch die Anzahl der Beschäftigten hat sich positiv entwickelt und stieg auf 9.223 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 8.787 Beschäftigte). Mit einem Plus von rund 260 Angestellten im Vergleich zu 2020 entwickelte sich das Geschäftsfeld Gesundheit und Teilhabe am stärksten. Das Geschlechterverhältnis innerhalb der Belegschaft des Stadtkonzerns hielt sich im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 52,2 Prozent männlichen und 47,8 Prozent weiblichen Beschäftigten etwa die Waage.

Im Berichtszeitraum erzielten die Beteiligungen eine Gesamtleistung von 2.807 Millionen Euro (Vorjahr: 2.606 Millionen Euro) aufgrund des durch die Energiepreisentwicklung bedingten höheren Handelsumsatzes. Dies wirkte sich jedoch nicht auf das Jahresergebnis aus, das von -5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf -24 Millionen Euro zum Stichtag in 2021 sank. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die angespannte Situation der Beteiligungen im Geschäftsfeld Gesundheit und Teilhabe sowie gegenüber dem Vorjahr geringere Grundstücksverkäufe im Geschäftsfeld Immobilien. In diesem Zusammenhang gaben die HEAG-Vorstände Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek zu bedenken: „Beim Blick auf das negative Jahresergebnis müssen die zukunftsgerichteten Ausgaben der kommunalen Unternehmen mitberücksichtigt werden.“ Die Bilanzsumme stieg von 5.011 Millionen Euro in 2020 auf 5.470 Millionen Euro. Prägend dafür waren vor allem die Investitionen der kommunalen Unternehmen. Mit 144 Millionen tätigten die Unternehmen aus dem Geschäftsfeld Immobilien die umfangreichsten Investitionen. Prägend waren hier die Aktivitäten der bauverein AG, die ihren Wohnungsbestand energetisch saniert und die Quartiere Lincolnsiedlung sowie Ludwigshöhviertel weiterentwickelt hat. Ebenso wie jene des Eigenbetriebs Immobilienmanagement (IDA), der vor allem Schulgebäude neugebaut beziehungsweise saniert hat. Die vom ENTEGA-Konzern (Geschäftsfeld Energie und Wasser) aufgebrachten Mittel flossen unter anderem in den Ausbau des regionalen Glasfasernetzes, die der HEAG mobilo GmbH in die Einführung des vollelektrischen On-Demand-Shuttles HeinerLiner.

Daseinsvorsorge – eine Gemeinschaftsaufgabe

Es zählt zu den Stärken der Darmstädter Stadtwirtschaft, dass viele Beteiligungen ihre Geschäftsjahre mit positiven Ergebniserträgen beenden. Dies gilt insbesondere für kommunale Unternehmen aus den Geschäftsfeldern Energie und Wasser, Digitalisierung und Telekommunikation, Immobilien und für die Sparkasse aus dem Geschäftsfeld Strategie, Finanzen und Innovation. Deren Überschüsse fangen strukturbedingt negative Ergebnisse andere Geschäftsfelder – allen voran Mobilität, Gesundheit und Teilhabe sowie Kultur und Freizeit – auf und ermöglichen es, zentrale Leistungen der Daseinsvorsorge aus diesen Bereichen aufrechtzuerhalten. Seien es der öffentliche Personennahverkehr oder Angebote aus dem Bereich der Gesundheitsvorsorge. Oberbürgermeister Jochen Partsch betont, dass der Erfolg der Darmstädter Stadtwirtschaft nicht nur auf finanziellen Kennzahlen beruhe: „Eine wesentliche Säule ist die gute Zusammenarbeit von Verantwortlichen der kommunalen Unternehmen, der Stadt, der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Wie fruchtbar diese ist, hat sich im Bewerbungsprozess der Mathildenhöhe gezeigt, der 2021 mit der Verleihung des UNESCO-Welterbetitels einen gebührenden Abschluss fand.“

Detaillierte Einblicke in die wirtschaftliche Situation des Stadtkonzerns liefert die PDF-Version des Beteiligungsberichts, die online unter www.heag.de/stadtwirtschaft/beteiligungsbericht/ abrufbar ist. Alternativ stehen alle Inhalte auch als App oder mobil optimiert auf www.heag-beteiligungsbericht.de zur Verfügung.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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