Oberbürgermeister Jochen Partsch, Bürgermeister und Schuldezernent Rafael Reißer sowie Sozialdezernentin Barbara Akdeniz haben am Donnerstag (22.08.19) symbolisch den Grundstein für den Neubau der Grundschule und Kita in der Lincoln-Siedlung gelegt.
„Mit dieser Grundsteinlegung machen wir erneut einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einem modernen, lebendigen Stadtquartier auf Lincoln. Hier werden neue Formen des Zusammenlebens und der Mobilität gedacht und zeigen, wie städtisches Wohnen zukünftig aussehen kann. Die neuen Ideen der Stadtplanung, die wir hier in Darmstadt entwickeln, wirken über die Stadtgrenzen hinaus – so ist das innovative Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung gerade erst mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet worden“, erläuterte Oberbürgermeister Partsch. „In unserer dynamisch wachsenden Stadt werden in diesem Stadtteil bis zu 5 000 Menschen ein neues Zuhause finden. Mit der neugebauten Grundschule und Kita in der Quartiersmitte werden auch die jüngsten Bewohner der Konversionsfläche Süd bestens versorgt sein“, so Partsch weiter.
Die prognostizierten Einwohnerzahlen für die Lincoln-Siedlung und das Ludwigshöhviertel (ehemals Jefferson-Siedlung und Cambrai-Fritsch-Kaserne) bedingen den Neubau einer 4-zügigen Grundschule sowie einer neuen Kindertagesstätte mit zwei U3- und vier Ü3-Gruppen an einem gut angebundenen und erreichbaren Standort des Entwicklungsgebietes. Die zentrale Lage des Neubaus, der auch als Bindeglied zum benachbarten und zentral gelegenen Quartierspark und dem angrenzenden Quartiersplatz dient, erforderte besonders gestalterisches Geschick.
Bürgermeister und Schuldezernent Rafael Reißer sagte bei der Grundsteinlegung: „Wir können uns hier nicht nur auf einen schönen, sondern auch auf einen hervorragend geplanten, durchdachten und im pädagogischen Sinne zukunftsweisenden Schulneubau freuen, der für insgesamt rund 400 Schülerinnen und Schülern ein offener und freundlicher Ort des Lernens sein wird. Dies ist der erste Baustein von verschiedenen neuen Bildungsstandorten in unserer Stadt. In Kombination mit dem Neubau der Grundschule und Kita der Heinrich-Hoffmann-Schule in der Innenstadt und dem Bau der Schule im neuen Ludwigshöhviertel ist die stadtweite Bildungsversorgung der Kinder und Jugendlichen sichergestellt.“
Das Planungsbüro Waechter und Waechter Architekten hat Schule und Kita zu einem zweigeschossigen Baukörper zusammengefügt, beide Einrichtungen sind jedoch auch getrennt erkennbar. Einschnitte, verschieden große Innenhöfe und brückenartige Verbindungen teilen das Gebäude in die unterschiedlichen Nutzungsbereiche.
Das neue Schulhaus öffnet sich zum Quartiersplatz hin und empfängt die Schüler- und Lehrerschaft mit der Nord-Süd gerichteten Halle, durch die eine einfache Orientierung im Gebäude möglich ist. Im Erdgeschoss sind Mensa, Gymnastikraum und Sporthalle untergebracht, die Klassenräume befinden sich im ersten Obergeschoss.
Die Kindertagesstätte liegt im Erdgeschoss auf der Südseite des Gebäudes. Für die Mittagsversorgung gibt es einen zum Innenhof gelegenen Speiseraum. Das Essen wird in der Schulküche zubereitet und über Wärmewagen in die Verteilküche der Kita gebracht. Wettergeschützte Verbindungen zur Schule bieten kurze Wege, um z. B. auch die Sporthalle nutzen zu können.
„Dieser Neubau, der für 110 Kinder konzipiert ist, bietet insbesondere den Familien und Eltern in der Lincoln-Siedlung die Möglichkeit, wohnortnah die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen, sogar CO²-neutral zu Fuß oder per Fahrrad. Damit fördern wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und schützen die Umwelt“, ergänzte Kinder-, Jugend- und Umweltdezernentin Barbara Akdeniz.
Der Energiestandard des Neubaus entspricht den aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2016. Satzungsgemäß wird das Gebäude über Fernwärme versorgt, wodurch die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes erfüllt werden. Die Fassade wird mit einer 3-fach-Verglasung ausgeführt. Über eine Lüftungsanlage wird das Gebäude durch Nachtabkühlung mechanisch be- und entlüftet. Die Dächer werden extensiv begrünt und das Dach der Turnhalle erhält eine Photovoltaikanlage. Ein Sicherheitsaufzug wird die beiden Geschosse rollstuhlgerecht verbinden. Darüber hinaus sind eine kontrastreiche Gestaltung, Bodenindikatoren im Innen- und Außenbereich sowie behindertengerechte WC-Räume in allen Nutzungsbereichen geplant.
Für den Neubau in der Lincoln-Siedlung war im Juli 2016 ein europaweiter Wettbewerb ausgeschrieben worden, bei dem sich 94 interdisziplinäre Bewerberteams aus Architekten und Landschaftsarchitekten für die Teilnahme am Wettbewerb beworben haben. Die Jury aus Vertretern der Verwaltung, Architekten und Landschaftsarchitekten sowie Sach- und Fachpreisrichtern hat daraus 30 Teilnehmer ausgewählt, von denen 28 Wettbewerbsbeiträge abgegeben haben. In die Diskussion um die besten Entwürfe wurden außerdem Bürger und Vereine als Sachverständige hinzugezogen.
Die Kosten für den Neubau mit einer Bruttogeschossfläche von 11 168 Quadratmeter liegen bei 33,7 Millionen Euro.