Schenkung: Christian Häussler übergibt Synagogenmodell an Oberbürgermeister Walter Hoffmann – Jüdische Gemeinde wird Verwahrerin des Modells

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1876 wurde die liberale Synagoge in der Friedrichstraße nach Plänen von Braden und Euduard Köhler gebaut. Orientiert an dem Historismus verwies der Bau mit seinen orientalisch maurischen Elementen auf das Ursprungsland des Judentums. Vier Zwiebeltürme verliehen dem Gebäude ein eindrucksvolles Äußeres. Am 9. November 1938 brannten Schergen des NS-Regimes die beiden damals in Darmstadt existierenden Synagogen in der Bleichstraße und in der Friedrichstraße nieder. An die Liberale Synagoge erinnert seit kurzem die neue auf den gefundenen Fundamenten errichtete Gedenkstätte auf dem Klinikgelände.

Ein Modell der Liberalen Synagoge lässt sich jetzt dauerhaft im Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde in der Wilhelm-Glässing-Straße betrachten. Der Erbauer Christian Häussler hat das Modell am heutigen Mittwoch (27.10.10) an Oberbürgermeister Walter Hoffmann übergeben. Am Aufstellungsort wurde auch die Schenkungs- und Verwahrungsvereinbarung unterschrieben.

Diese sieht vor, dass das Modell in den Besitz der Stadt übergeht und dass die Jüdische Gemeinde Verwahrerin des Modells im Maßstab 1:50 wird. Maßgabe ist, das Modell der Öffentlichkeit zu angemessenen Zeiten zugänglich zu machen.

„Diese Schenkung ergänzt hervorragend die erste Schenkung eines Häussler-Modells über die im Krieg zerstörte Altstadt an die Stadt Darmstadt. Beide Modelle zeigen den Zustand vor der Zerstörung durch Krieg und Nazizeit. Gerade das Modell der Synagoge holt unwiederbringlich verlorene Vergangenheit in unsere Gegenwart. Ich wünsche mir sehr, dass viele Darmstädter die Gelegenheit wahrnehmen, das Modell und die Gedenkstätte der Liberalen Synagoge anzuschauen“, sagte Oberbürgermeister Walter Hoffmann bei der Übergabe.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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