Georg-Moller-Preis 2022 geht an Melina Knapp, Clarissa Olbrich, Milena Dähne und Nicolas Sebastian – Sieben weitere Arbeiten werden mit Anerkennung prämiert

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In Erinnerung an den bedeutenden hessischen Baumeister Georg Moller lobt die Wissenschaftsstadt Darmstadt jährlich den Moller-Preis für Architekturstudentinnen und -studenten der TU Darmstadt aus. In diesem Jahr wurden mit dem 1. Preis Melina Knapp und Clarissa Olbrich ausgezeichnet; Milena Dähne und Nicolas Sebastian erhielten den 2. Preis. Mit einer Anerkennung wurden außerdem die Arbeiten von Tamara Germann, Isabell Habermann, Bomi Jin, Eva Rosalia Neveril, Maxim Puscas, Jana Schweitzer und Fabian Weinhart prämiert. Eingereicht wurden Arbeiten, die sich im Sommersemester 2022 dem vom Fachgebiet „Entwerfen und industrielle Methoden der Hochbaukonstruktion“ herausgegebenen Entwurf „Hospiz Darmstadt“ (dazu siehe unten) widmeten.

Im Rahmen des Georg-Moller-Preises 2022 wird eine Preissumme von insgesamt 2.600 Euro vergeben. Die Jury entschied einstimmig, für die Arbeiten von Melina Knapp und Clarissa Olbrich ein Preisgeld von jeweils 550 Euro zu vergeben. Milena Dähne und Nicolas Sebastian erhielten für ihre Arbeiten ein Preisgeld von jeweils 400 Euro. Aufgrund der sehr respektvollen und einfühlenden Auseinandersetzung aller nominierten Entwürfe mit der komplexen und gesellschaftlich relevanten Aufgabe wurden den verbleibenden sieben Arbeiten Anerkennungen zu je 100 Euro vergeben.

In der Entwurfsaufgabe sollte ein Hospiz zwischen der Albert-Schweizer- und der Landgraf-Phillips-Anlage in zentraler Lage in Darmstadt entworfen werden. Dabei sollten neue Wege erprobt werden, wie ein Ort des Lebens und des Sterbens in der Stadt gestaltet sein kann. Da es für die Entwurfsaufgabe eines städtischen Hospizes kaum Referenzen gibt, sollte der Entwurfsprozess als ein forschendes Entwerfen verstanden werden. Im Dialog mit Experten, Fachkräften und Betreibern wurden Fragestellungen entwickelt, die in den Entwürfen aufgegriffen und diskutiert werden sollten. Ziel war es, Alternativen zur gesellschaftlichen Segregation der Sterbenden von den Lebenden aufzuzeigen und ein Hospiz so zu gestalten, dass einerseits die Gäste und Besucher am gesellschaftlichen Leben in der Stadt teilhaben können und andererseits  zugleich ein schützender Raum für Rückzug und Ruhe entsteht.

„Es ist beeindruckend, wie kreativ und einfühlsam sich die jungen Architektinnen und Architekten mit dem sensiblen Thema ‚Hospiz‘ auseinandergesetzt und ihren Ideen und Überlegungen in Gestalt von Plänen und Modellen Ausdruck verliehen haben“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch anlässlich der heutigen (11.) Preisverleihung und Eröffnung der Ausstellung der eingereichten Entwürfe in der Sparkasse am Luisenplatz.

Der von der Wissenschaftsstadt Darmstadt ausgeschriebene Georg-Moller-Preis wird für Studienarbeiten vergeben, die sich auf Darmstädter Bau- und Planungsaufgaben beziehen. Der Preis wurde 1989 erstmals verliehen. Seit 2000 wird das Preisgeld von der bauverein AG gestiftet. Der Preis soll „in schöpferischer Verknüpfung mit Theorie und Praxis die Auseinandersetzung mit realen und städtebaulichen Fragestellungen unserer Stadt fördern“. Zudem soll laut Satzung „das fachliche Gespräch zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der bauverein AG und der Technischen Universität belebt werden“.

Der Architekt und Bauforscher Georg Moller (1784-1852) hatte als Leiter des Hessischen Staatsbauwesens mit seinen städtebaulichen Planungen die bürgerlich-klassizistische Struktur des Darmstädter Stadtgrundrisses und das Stadtbild mit wesentlichen Bauwerken maßgebend geprägt.

Quelle: Pressestelle der Wisenschaftsstadt Darmstadt


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