Gemeinsam mit den Unternehmen der Wissenschaftsstadt Darmstadt gelingt es der HEAG, Kernleistungen der Daseinsvorsorge sicherzustellen. Sie leistet damit Beiträge zum Gemeinwohl. Die dabei für Stadt und Region generierte Wertschöpfung lag im vergangenen Jahr bei 648 Mio. Euro. Das Geschäftsjahr 2015 – sowohl das der HEAG als auch des HEAG-Konzerns – war anspruchsvoll, verlief jedoch wie erwartet: Mit einem Konzern-Ergebnis von 9 Mio. Euro (Vorjahr: -8,7 Mio. Euro) und einer Bilanzsumme von 2,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,9 Mrd. Euro) konnte der HEAG-Konzern das abgelaufene Geschäftsjahr erfolgreich abschließen. Die HEAG weist für 2015 einen Bilanzgewinn von 2,1 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro) aus. Sie bilanziert von ihren Töchter ENTEGA AG (ehemals: HEAG Südhessische Energie AG [HSE]) und bauverein AG Beteiligungserträge von rund 26 Mio. Euro: Die Dividende der ENTEGA AG wurde mit 15,2 Mio. Euro, die der bauverein AG mit 11,2 Mio. Euro bilanziert. Für die
HEAG mobilo wurde ein Verlust von 12,8 Mio. Euro getragen.
Der HEAG-Konzern hat 3004 Beschäftigte, davon 119 Auszubildende.
„Der solide Jahresabschluss verdeutlicht, dass der HEAG-Konzern eine mit Weitsicht wirkende, gut funktionierende Einheit bildet“, sagte Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der HEAG Jochen Partsch. Mit dem breiten Portfolio der Beteiligungen ist der Konzern ein verlässlicher Partner für die Bürgerinnen und Bürger der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Die HEAG bildet das Zentrum dieser effizienten Netzwerkorganisation: Als Managementholding steuert sie die Beteiligungsgesellschaften innerhalb des HEAG-Konzerns, unterstützt als interner Berater und übernimmt bei Bedarf interimistisch weitere Verantwortung auch innerhalb der Stadtwirtschaft: Für den Eigenbetrieb Immobilienmanagement der Wissenschaftsstadt Darmstadt hatte HEAG-Vorstand Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend 2015 vorübergehend die Geschäftsführung übernommen, die er zu Beginn des Jahres an den neuen kaufmännischen Betriebsleiter übergab.
Erstmals Integrated Reporting angewendet
„Die Unternehmen des HEAG-Konzerns tragen entscheidend zur sozialen Stabilität in unserer Region bei, indem sie zum Beispiel bezahlbaren Wohnraum schaffen, für Mobilität sorgen und den Bedarf an Energie abdecken“, erklärte Oberbürgermeister Jochen Partsch. Dabei sichern Beteiligungen mit profitablen Produkten die für die Daseinsvorsorge ebenfalls notwendigen Leistungen, die jedoch mit geringen Ergebnisbeiträgen oder mit Verlusten verbunden sind. „Gerade für kommunale Unternehmen, die für die Daseinsvorsorge der Menschen Verantwortung tragen, äußert sich der Erfolg nicht immer in finanziellen, sondern auch in gesellschaftlichen Werten“, erläuterten Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek, beide Vorstand der HEAG. Die Bereitstellung einer unentbehrlichen Infrastruktur erfordert Investitionen, die sich auf die Bilanz auswirken.
Um die Public Corporate Governance weiterzuentwickeln, hat die HEAG einen innovativen Weg eingeschlagen: Als eines der ersten kommunalen Unternehmen in Deutschland nutzt sie mit dem sogenannten Integrated Reporting erstmals im Geschäftsbericht die Möglichkeit, einen ganzheitlichen Blick auf ihr Handeln zu nehmen. Dieser betrachtet neben ökonomischen, ökologischen und sozialen auch wissensbezogene und gesellschaftliche Faktoren, die zum Erfolg der HEAG beitragen. „Der integrierte Bericht ist ein zukunftsweisender Ansatz. Er stellt die Strategie und die Wertschöpfung umfassend dar. Gleichzeitig erhöht er die Transparenz und ermöglicht, Chancen für Synergien aufzuspüren. Dadurch wird die gezielte, nachhaltige Unternehmensentwicklung wirksam unterstützt.“, ist sich der HEAG-Vorstand einig.
Der integrierte Bericht ist neues Steuerungsinstrument und ein weiterer Beitrag zu einer guten Public Corporate Governance. Gleiches gilt für die Stadtwirtschaftsstrategie: Sie wurde unter Federführung der HEAG im Auftrag der Stadt gemeinsam mit den Unternehmen der Stadtwirtschaft und der Darmstädter Politik neu entwickelt und von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen. Die neue Stadtwirtschaftsstrategie legt strategische Ziele einer soliden, sozialen, leistungsfähigen sowie nachhaltigen Entwicklung der Stadtwirtschaft bis 2020 fest. Sie gilt für alle unmittelbaren sowie mittelbaren Mehrheitsbeteiligungen und wird auch Unternehmen zur Anwendung empfohlen, an der die Wissenschaftsstadt Darmstadt zu 50 Prozent beteiligt ist. „Die Stadtwirtschaftsstrategie 2020 soll die kommunalen Unternehmen zukunftsfest machen, indem Wachstumschancen genutzt und Kosteneinsparungen realisiert werden“, sagten Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek.
Die Beteiligungen gestalten mit ihren vielfältigen Leistungen den Alltag der Menschen der Stadt und Region spürbar mit. Das verdeutlicht die neue Produktbroschüre. Sie informiert über die Top-Produkte der Stadtwirtschaft und dient Bürgerinnen sowie Bürgern als nützliches Nachschlagewerk: Im praktischen Pocket-Format stellt sie die wichtigsten Dienstleistungen in Kurzprofilen vor und schließt mit den jeweiligen Kontaktdaten ab. Die Produktbroschüre zählt zu den bereits umgesetzten Maßnahmen der Stadtwirtschaftsstrategie 2020.
Zur Stärkung der Gründerregion hält die HEAG eine Partnerschaft mit dem dem Gründungszentrum HIGHEST (Home of Innovation, GrowtH, EntrepreneurShip and Technology Management) der TU Darmstadt. Bei Gründer-Coachings bringt die HEAG Start-ups mit Experten der Stadtwirtschaft zusammen. Außerdem gibt es seit 2015 im Internet auf der HEAG-Unternehmensseite ein Portal mit ausführlichen Informationen beispielsweise rund um die Existenzgründung.
Darmstädt wächst
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist ein prosperierender Standort und die Region für Unternehmen attraktiv. Um den Einwohnerzuwächsen zu begegnen, erschließt die bauverein AG Konversionsflächen für dringend benötigten Wohnraum. Seit 2014 entwickelt sie auf dem Gelände der ehemaligen Lincoln-Siedlung ein modernes Quartier, das einmal Wohnraum für rund 3.000 Menschen bieten soll. Auch ein zusätzlicher Kindergarten und ein Quartiersplatz sollen hier entstehen.
Für die beständig steigende Einwohnerzahl und den damit wachsenden Bedarf an Mobilitätsangeboten schafft die HEAG mobilo als integrierter Mobilitätsdienstleister Lösungen: Jährlich nutzen mehr als 45 Millionen Fahrgäste Dienstleistungen des HEAG Verkehrskonzerns. Mit „Call a Bike“ ist das Angebot von Bus und Straßenbahn umweltfreundlich ergänzt worden. Viele der rund 300 Fahrräder stehen in Haltestellennähe und werden rege von Darmstädter Bürgerinnen und Bürgern genutzt.
Zukunftsorientiert zeigt sich auch die Kooperation zwischen dem ENTEGAKonzern und der STEAG New Energies GmbH: Mit der neu gegründeten ENTEGA STEAG Wärme GmbH unterstützen sie gemeinsam die TU Darmstadt dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das junge Unternehmen übernimmt künftig die Versorgung der Universität mit Wärme, Kälte und Strom. Das Contracting hat über die Laufzeit von 15 Jahren ein Gesamtvolumen von rund 250 Mio. Euro und führt während dieser Zeit zu einer Ersparnis von rund 175.000 Tonnen CO2.
Daseinsvorsorge ist ein stetiger Prozess
„Im breiten Portfolio der Darmstädter Stadtwirtschaft steckt weiterhin großes Potenzial, das unter anderem durch die Maßnahmen der Stadtwirtschaftsstrategie 2020 gehoben wird. Die HEAG wird weitere Querschnittsfunktionen bündeln und so Ausgaben innerhalb der Stadtwirtschaft reduzieren. Damit die hohe Qualität des Standortes beständig gesichert wird, gilt es die Stadtwirtschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln.“, schloss Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Quelle: HEAG Holding AG – Beteiligungsmanagement der Wissenschaftsstadt Darmstadt (HEAG)