Um den planerischen und zivilgesellschaftlichen Fragestellungen eines dynamischen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums mit einer übergeordneten Strategie zu begegnen, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt beschlossen, mit dem so genannten „Masterplan Darmstadt 2030“ einen mehrjährigen, groß angelegten, dialogischen und partizipativen Planungsprozess zu starten. Dabei handelt es sich im Kern um ein räumlich-funktionales Zielkonzept, das vorausschauend künftige Szenarien in umsetzbaren Schritten vorzeichnet, Qualitäten definiert und eine Vereinbarung für Darmstadts urbane Zukunft darstellt.
Oberbürgermeister Jochen Partsch dazu: „Darmstadt gehört durch die Lage an der Schnittstelle der beiden Ballungsräume Frankfurt-Rhein-Main und Rhein-Neckar und seine Anbindung an das nationale Verkehrsnetz mit der unmittelbaren Nähe zum Frankfurter Flughafen zu den attraktivsten deutschen Städten. Hinzu kommt, dass Darmstadt seiner Stadtgesellschaft einen sehr guten Zugang zu Bildung, Entwicklung von Arbeitsplätzen, technischer Infrastruktur sowie einer sozialen und medizinischen Versorgung bietet. Darmstadt ist außerdem eine Schwarmstadt, was sich deutlich am hohen Anteil der 20- bis 35-Jährigen in der Bevölkerung zeigt und laut Hessenagentur die im Rhein-Main-Gebiet prozentual am stärksten wachsende Stadt. Aus dem dynamischen Wachstum ergeben sich aber natürlich Fragen nach der zukünftigen Stadtentwicklung und deren Leistungsfähigkeit in Bezug auf soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, auf Stabilität und Identität. Es gilt Entwicklungsszenarien und Lösungsansätze zu den vielfältigen Themen einer Stadt und ihrer Gesellschaft zu erarbeiten, damit sich eine steigende Flächenkonkurrenz von Gewerbe- und Wohnbauflächen nicht negativ auf die Wachstums- und Entwicklungspotenziale der Wissenschaftsstadt Darmstadt auswirken. Dem wollen wir mit unserem ‚Masterplan Darmstadt 2030’ begegnen“, erläutert Partsch.
Bau- und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke ergänzt: „Ein Planungsinstrument wie der ‚Masterplan Darmstadt 2030’ hat keinen rechtsverbindlichen Charakter, stellt jedoch eine umfassende Sicht auf die Stadt und ihre Handlungsfelder und politische Willensbekundung mit Bindungskraft für dann folgende Planungsschritte dar. Im Tandem mit dem Masterplan Darmstadt 2030 soll außerdem ein Mobilitätsplan Darmstadt 2030 erstellt werden, der die Ergebnisse des Verkehrsentwicklungsplanes von 2006 als eine moderne und nachhaltige Mobilitätsentwicklungsplanung weiterentwickelt. Mit dem Prozess ‚Masterplan Darmstadt 2030’ wird gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Politik und der Verwaltung, moderiert und begleitet durch Expertinnen und Experten sowie Fachplanerinnen und Fachplanern ein übergreifender Orientierungsrahmen für die weitere, alle Ebenen betreffende Entwicklung von Darmstadt angelegt“, so Zuschke.
Der offizielle Startschuss für den „Masterplan Darmstadt 2030“ erfolgt Anfang Februar im Rahmen einer zweiteiligen Auftaktveranstaltung in der Darmstädter Centralstation. Im Mittelpunkt des Auftakts am 4. Februar mit Oberbürgermeister Partsch und Stadträtin Zuschke steht ein Planner-Slam, in der Manier der Science-Slam-Veranstaltungen. In humorvollen und offenen Vorträgen soll Darmstadt in unterschiedlichsten Facetten erlebbar werden. Danach sind alle Interessierten eingeladen, an der Aktion „Zukunftspostkarte – Heute ist Morgen – Ein Rückblick aus dem Jahr 2030“ teilzunehmen. In der darauf folgenden Ganztagsveranstaltung am 06. Februar geht es mit einer fachlichen Einführung und der Vorstellung der Ausgangslage Darmstadts durch das Büro Planquadrat weiter. Moderiert wird die Veranstaltung durch Christine Grüger und Dirk Kron vom Büro suedlicht aus Freiburg. Den Fokus der Veranstaltung bildet das Mitmachen und gemeinsame Arbeiten im Dialogcafé zu Zukunftsfragen wie etwa „Was lieben wir an unserer Stadt?“ oder „Was macht uns besonders?“. Mit der Auftaktveranstaltung werden die Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, Fragen zu stellen sowie Ideen und Anregungen einzubringen. Die gesammelten Beiträge bilden die Basis für die Aufgabenstellung, für Handlungsebenen und alle weiteren Arbeitsschritte.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt