Wissenschaftsstadt Darmstadt und Zivilgesellschaft gedenken der vor zwei Jahren durch rassistischen Terror ums Leben gekommenen Menschen in der Nachbarstadt Hanau

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Aufgrund der rassistischen Verblendung des Täters wurden am 19. Februar 2020 neun Menschen aus ihren Leben gerissen. Ihre Namen sind:

Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtovic
Vili Viorel Paun
Fatih Saracoclu
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov

Dieser Akt der barbarischen Gewalt mitten im öffentlichen Leben einer hessischen Großstadt ist gemeinsam mit dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und dem Angriff auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 nach den NSU-Morden eine weitere Zäsur in der Geschichte der Bundesrepublik. Bürgerinnen und Bürger, die als ausländisch wahrgenommen werden, sind in das Fadenkreuz rechter Gewalttäterinnen und Gewalttäter geraten.

Oberbürgermeister Jochen Partsch betont die Wichtigkeit des couragierten Eintretens gegen rechts: „Unsere Absicht ist klar: wir wollen diejenigen, die von rassistischer Ausgrenzung und Verfolgung bis hin zum mörderischen Terror betroffen sind, nicht alleine lassen. Deswegen wenden wir uns entschlossen gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus in unserer Gesellschaft. Das betrifft die Aufarbeitung der Vergangenheit ebenso wie die Kritik an rassistischen Strukturen im heutigen Alltag. Nicht nur einmal im Jahr, sondern jeden Tag. Es macht einen großen Unterschied, etwas zu sagen anstatt es einfach hinzunehmen, wenn Menschen diskriminiert oder ausgegrenzt werden.“

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Zivilgesellschaft rufen daher für den 19. Februar 2022 ab 19 Uhr zu einer Kundgebung und Mahnwache auf dem Darmstädter Karolinenplatz auf, um der Ermordeten des rassistischen Hanauer Terroranschlags an dessen zweitem Jahrestag zu gedenken. Hierbei werden die Porträts der Ermordeten im öffentlichen Raum dargestellt, als Beamerprojektionen an einen Teil der Fassade des Hessischen Landesmuseums. Neben einer Gedenkrede von OB Partsch werden die Stimmen der von rassistischer Ausgrenzung Betroffenen bei dem Gedenken vernehmbar werden; die Stimmen derjenigen, die noch immer und viel zu oft in unserer Gesellschaft als fremd oder anders wahrgenommen werden. Der rassistische Täter hat versucht, diese Stimmen zum Schweigen zu bringen. Deshalb stehen die Gedenkreden folgender Organisationen im Zentrum der diesjährigen Gedenkveranstaltung:

  • Ausländerbeirat Darmstadt
  • Interessengemeinschaft der Migrantenselbstorganisationen Darmstadt
  • Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Hessen

Darüber hinaus unterstützen folgende Organisationen und Institutionen das Gedenken:

  • ACK – Arbeitskreis Christlicher Kirchen
  • Evangelisches Dekanat Darmstadt
  • Evangelische Hochschule Darmstadt
  • Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Regionale Arbeitsgruppe Südhessen
  • Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Darmstadt
  • Hochschule Darmstadt sowie AStA der Hochschule Darmstadt
  • Katholisches Dekanat Darmstadt
  • Technische Universität Darmstadt sowie AStA der TU Darmstadt

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