Die Technische Universität Darmstadt und die Wissenschaftsstadt Darmstadt haben sich grundsätzlich auf ein zukunftsweisendes Immobiliengeschäft verständigt: Die TU ist bereit, ihr rund 8450 Quadratmeter großes Grundstück samt Gebäude in der Grafenstraße 2 an die Stadt zu verkaufen. Dort befindet sich derzeit das Zentrum für Konstruktionswerkstoffe der Universität, ein Teil davon ist die Staatliche Materialprüfungsanstalt. Der Gebäudekomplex in citynaher Lage wurde in den frühen 1960er Jahren errichtet.
Die Universität gibt nach Auskunft des TU-Kanzlers Manfred Efinger die Liegenschaften auf, weil sie technisch und baulich nicht mehr modernen wissenschaftlichen Standards genügen. Stattdessen entstehen auf dem Campus Lichtwiese in den nächsten Jahren zwei Neubauten – ein „Centre for Reliability Analytics“, in dem interdisziplinär die Zuverlässigkeit von Bauteilen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg digital gestützt analysiert und bewertet werden, und ein „Innovation Centre“ für additiv gefertigte Bauteile. „Zugleich können wir mit einem Umzug auf die Lichtwiese die vor einigen Jahren begonnene Zusammenführung unserer Maschinenbau-Institute abschließen und optimale Bedingungen für Forschung und Lehre schaffen“, erklärt Efinger.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt beabsichtigt bereits seit längerem, die Liegenschaft in der Grafenstraße zu erwerben. Die Verhandlungen, die Stadtkämmerer Andrè Schellenberg und TU-Kanzler Manfred Efinger führten, wurden jetzt erfolgreich abgeschlossen. Der Eigentumsübergang an die Stadt wird mit der Fertigstellung der neuen Gebäude auf dem Campus Lichtwiese voraussichtlich in drei Jahren erfolgen. Die notwendigen städtischen Gremienbeschlüsse sollen nun zeitnah eingeholt werden, damit die notarielle Beurkundung zwischen TU und Stadt noch im ersten Halbjahr 2020 vorgenommen werden kann.
„Mit dem Umzug der Materialprüfungsanstalt der TU bietet sich der Stadt die einmalige Gelegenheit, ein große zusammenhängende Fläche in der Innenstadt zu erwerben“, betonen Oberbürgermeister Jochen Partsch und Stadtkämmerer André Schellenberg. „Damit stärken wir aktiv die städtische Bodenbevorratung in attraktiver Lage.“
„Denkbar ist beispielsweise, das Anwesen als Verwaltungsstandort der Stadt oder für kulturelle Nutzungen vorzusehen“, ergänzt OB Partsch zur Perspektive. „Eine weitere Möglichkeit, wäre die Nutzung als Erweiterungs- und Arrondierungsfläche für das städtische Klinikum“. Die Materialprüfanstalt liegt in der Grafenstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zur städtischen Klinikum Darmstadt GmbH.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt