Wissenschaftsstadt Darmstadt legt 20. Beteiligungsbericht vor

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Die Daseinsvorsorge einer Stadt ist auf viele Generationen ausgelegt. Dafür verantwortliche Unternehmen müssen über eine hohe Innovationskraft verfügen, die sie auf Dauer leistungsstark und zukunftsfähig macht. „Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit sind Markenzeichen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und von unserer Stadtwirtschaft, die mit hohen Qualitätsstandards wichtige Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger erbringt. Welche Beiträge jedes Unternehmen der Darmstädter Stadtwirtschaft im Einzelnen leistet, verdeutlicht der alljährliche Beteiligungsbericht mit aktuellen Zahlen, den die Stadt Darmstadt in diesem Jahr bereits zum 20. Mal veröffentlicht“, sagte der Oberbürgermeister Jochen Partsch.

„Wir blicken darin auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr 2017, bei dem viele Projekte aus der Stadtwirtschaftsstrategie 2020 umgesetzt wurden“, ergänzen die HEAG-Vorstände Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek. Als Führungsgesellschaft der Beteiligungen ist die HEAG alljährlich damit beauftragt, den Bericht zu erstellen. Sie arbeitete dabei eng mit dem Referat Stadtwirtschaftskoordination zusammen.

Jahresergebnis erneut verbessert
Der Beteiligungsbericht ermöglicht einen Einblick in die wirtschaftliche Situation der Unternehmen, an denen die Stadt mittelbar oder unmittelbar Anteile von mindestens 20 Prozent hält. Mit dem Ziel der Transparenz dient er als Informationsgrundlage, mit der sich interessierte Bürgerinnen und Bürger einen Überblick über die Darmstädter Stadtwirtschaft verschaffen können. Der Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2017 enthält wesentliche Kennzahlen von 112 Beteiligungen. Diese haben eine Gesamtleistung von 2.243 Mio. (Vorjahr: 2.208 Mio. Euro) erzielt. Sie weisen eine Bilanzsumme von 4.528 Mio. Euro auf (Vorjahr: 4.540 Mio. Euro) und haben ihre Investitionen auf 280 Mio. Euro (Vorjahr: 228 Mio. Euro) erhöht. Das Jahresergebnis über alle Geschäftsfelder hat sich erneut verbessert: von -30 Mio. Euro im Jahr 2016 auf -23 Mio. Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf 8.437 (2016: 8161). Viele der 112 Beteiligungen – insbesondere aus den Geschäftsfeldern Energie & Wasser, Immobilien, Telekommunikation & IT sowie die Sparkasse – erwirtschaften kontinuierlich positive Ergebnisbeiträge. Überschüsse aus diesen Bereichen werden für Dienstleistungen eingesetzt, die strukturbedingt negative Ergebnisse aufweisen, die aber aufgrund ihrer Bedeutung für die Daseinsvorsorge unverzichtbar sind. Hierzu gehören unter anderem die Gesundheitsversorgung, der Öffentliche Personennahverkehr und kulturelle Angebote. „Alle Beteiligungen verfolgen das Ziel, eine Versorgung der Bevölkerung bestmöglich zu gewährleisten und dabei die finanziellen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen möglichst gering zu halten“, erläutert Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Neben ihren Aufgaben, die sie zu erfüllen haben, orientieren sich alle Beteiligungen an dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung. Die Darmstädter Stadtwirtschaft ist im Vergleich zu den meisten anderen Stadtwirtschaften klar nachhaltig positioniert“, ergänzen Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek.

Digitalisierung mitgestalten, Gründer fördern
Zu den Schwerpunkten der Stadtwirtschaft zählte im Jahr 2017 die Teilnahme am Wettbewerb „Digitale Stadt“ des Bitkom e. V., den die Wissenschaftsstadt Darmstadt gewonnen hat. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung sowie mit Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft konnten die Unternehmen der Stadtwirtschaft geplante Projekte der Digitalisierung beginnen – beispielsweise erweiterte die HEAG das Online-Portal www.darmstadtimherzen.de. Ein weiterer Schwerpunkt der Stadtwirtschaft war das neue Technologie- und Gründerzentrum HUB31. Es bildet insbesondere für technologieorientierte junge Unternehmen einen zentralen Knotenpunkt für das Startup-Ökosystem in Darmstadt. Das HUB31 wurde als gemeinsames Projekt der Wissenschaftsstadt und der IHK Darmstadt verwirklicht. „Es enthält nicht nur Coworking Spaces, Büros, Veranstaltungsräume und gemeinsame Werkstätten, sondern wird darüber hinaus intensiv in die Digitalstadt-Idee integriert, indem es zum Beispiel mit dem Digital Hub Cybersecurity verbunden wird. “, so Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Auch das Angebot für Gründerinnen und Gründer konnten wir mithilfe weiterer Kooperationen ausbauen“, berichten die HEAG-Vorstände. „Start-ups können sich jetzt auch in Finanzierungsfragen oder zum Produktprototyping beraten lassen.“

Bauvorhaben und ausgezeichnetes Mobilitätskonzept auf Lincoln
Neben ihrer umfassenden Großmodernisierungs- und Neubauoffensive startete die bauverein AG 2017 auf Lincoln mit mehreren Neubauvorhaben für insgesamt 462 Wohnungen, die bis zum Jahresende bereits deutliche Baufortschritte aufwiesen. Erste Übergaben der Wohnungen sind bis 2019 geplant. Der vollständige Abschluss der Baumaßnahmen wird für 2020 erwartet. Gemeinsam mit der 100-prozentigen Tochter bvd New Living GmbH & Co. KG entwickelt die bauverein AG das Quartier beständig weiter. 2017 investierte sie dafür insgesamt rund 21,7 Mio. Euro. Da die Lincoln-Siedlung besonders verkehrsreduziert geplant wird, entwickelten HEAG mobilo GmbH und bauverein AG in enger Abstimmung mit der Stadt ein Mobilitätskonzept. Es enthält ein vielfältiges Mobilitätsangebot, darunter Busse und Bahnen, die im dichten Takt fahren, Mietfahrräder auch für Lastentransporte, ein gut ausgebautes Radwegenetz sowie Carsharing mit E-Mobilflotte und Benzinern. Zum Konzept gehört auch eine kostenlose Mobilitätsberatung – durchgeführt von HEAG mobilo – mit Analyse des persönlichen Mobilitätsbedarfs. Für eine bessere Anbindung an den ÖPNV hat die HEAG mobilo außerdem eine neue zusätzliche Haltestelle zwischen den Haltestellen „Landskronstraße“ und „Marienhöhe“ errichtet. Das fortschrittliche Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung erhöht die Lebensqualität im neuen Quartier. Es wurde in diesem Jahr mit dem Verkehrsplanungspreis ausgezeichnet.

Regenerative Energieerzeugung weiter ausgebaut
Der ENTEGA-Konzern zählt zu den führenden Energie- und Infrastrukturdienstleistern in Deutschland und mit seiner Tochtergesellschaft ENTEGA Energie GmbH zu den größten Ökostromanbietern. 2017 hat die ENTEGA unter anderem den Bereich der regenerativen Energieerzeugung weiter ausgebaut. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Onshore-Windenergie sowohl in der Region als auch bundesweit. Der Windpark Hausfirste im nordhessischen Kaufunger Wald wurde erfolgreich in den Regelbetrieb aufgenommen. Die ENTEGA Regenerativ GmbH hat zudem in der Nähe von Wald-Michelbach mit der Errichtung von fünf Windenergieanlagen für den Windpark Stillfüssel begonnen.

„Darmstadt ist ein attraktiver Standort mit einer hervorragenden Infrastruktur. Das bestätigen auch Städte-Rankings, in denen die Wissenschaftsstadt regelmäßig Spitzenpositionen belegt. Das ist vor allem auch der erfolgreichen Darmstädter Stadtwirtschaft, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Weitsicht der Geschäftsleitungen und Aufsichtsgremien, zu verdanken“, betont Oberbürgermeister Jochen Partsch.

Der Beteiligungsbericht steht auf der Webseite der Stadt und der HEAG als downloadbares PDF oder als App zur Verfügung. Anregungen von Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen. Rückmeldungen können unter anderem per E-Mail an stadtwirtschaft [at] heag [dot] de gesendet werden.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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