Hörsaalgebäude Experimentalphysik der TU Darmstadt aus den 1950er Jahren für 4,3 Millionen Euro saniert

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Experimentalphysik - Bild: Thomas Ott / TU Darmstadt Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann und der Präsident der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt), Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, haben am Dienstag (20.12.11) das Hörsaalgebäude Experimentalphysik der Universität offiziell wiedereröffnet. Nach umfangreichen, insgesamt rund 4,3 Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude auf dem Campus Stadtmitte können im großen Physik-Hörsaal wieder Vorlesungen für bis zu 530 Studierende stattfinden.

Bei der denkmalgerechten energetischen Sanierung des Gebäudes wurden unter anderem die Gebäudetechnik komplett erneuert, die Wärmedämmung des Dachs verbessert und neue Fenster mit erhöhter Wärmedämmung eingebaut. Vertäfelungen, Wandbekleidungen und das Gestühl des Hörsaals wurden instandgesetzt. „Seit Semesterbeginn steht ein im äußeren Erscheinungsbild und im Inneren die Atmosphäre der 1950er Jahre ausstrahlendes, technisch und funktional jedoch modernes, fast neues Hörsaalgebäude zur Verfügung“, sagte Ministerin Kühne-Hörmann und sprach von einer behutsamen, beispielgebend gelungenen Sanierung.

Für die Arbeiten waren aus dem vom Land mitfinanzierten Konjunkturpakets II des Bundes 3,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden. Die TU Darmstadt hatte weitere 1,1 Millionen Euro beigesteuert.

TU-Präsident Prof. Prömel hob hervor, dass die Hörsaalsanierung Teil eines größeren Maßnahmenbündels sei, mit dem die Universität auf die steigenden Studierendenzahlen reagiere: „Wir verstärken in besonders stark ausgelasteten Fachbereichen das Personal für die Lehre, haben für einzelne Fächer neue Zulassungsbeschränkungen eingeführt, nutzen den vorhandenen Raum so gut wie möglich aus und schaffen konsequent mehr Platz für Studierende.“

Im Rahmen des Konjunkturpakets II wurden nach den Worten der Ministerin im Wissenschaftsressort seit Ende 2009 insgesamt 114 Projekte mit einem finanziellen Volumen von zusammen rund 187 Millionen Euro realisiert. „Das ist eine Leistung, zu der ich den Hochschulen, den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und allen weiteren Beteiligten meine Hochachtung ausspreche. Sie alle haben zur Realisierung dieses ambitionierten Programms Hervorragendes geleistet – und damit nicht zuletzt die Studienbedingungen in Hessen weiter verbessert“, sagte Kühne-Hörmann.

Herzstück des viergeschossigen, Mitte der 1950er Jahre errichteten Gebäudes ist ein gegen Erschütterungen und Geräusche isolierter Hörsaal mit 530 Plätzen, der für Experimente und Vorlesungen des Fachbereichs Physik, aber auch für Vorlesungen anderer Fachbereiche genutzt wird. Da das Landesamt für Denkmalpflege den Bau im vorigen Jahr zum Denkmal erklärt hatte, stand die Bauabteilung der TU Darmstadt vor der Aufgabe, die Originalsubstanz bei den Bauarbeiten weitestgehend zu schonen und zu reparieren: Im Hörsaal wurden das noch aus den 1950er Jahren stammende Gestühl und der Bodenbelag aufgearbeitet; die Tische und die Holz-Vertäfelung wurden denkmalgerecht ersetzt. Das Betonskelett und die Außenfassade des Hauses wurden grundsaniert, ausgebessert und gereinigt und das bisher undichte Flachdach mit einer neuen Dämmung energetisch ertüchtigt. Komplett neu entstanden die Elektrotechnik, die Heizungs- und Lüftungsanlage, der Brandschutz und die Sanitärräume.

Gegenwärtig entstehen an der TU Darmstadt ein Hörsaal- und Medienzentrum auf dem Campus Lichtwiese (Baukosten rund 33,7 Millionen Euro) und ein neues Gebäude für die Universitäts- und Landesbibliothek (zirka 73,8 Millionen Euro). Außerdem hat die TU in den vergangenen Monaten mehrere neue Lernzentren eröffnet und begonnen, im ehemaligen Maschinenhaus für rund 5,6 Millionen Euro einen neuen Hörsaal mit bis zu 400 Plätzen zu schaffen.

Weiterhin wurden im Rahmen des Konjunkturpakets II an der TU neben dem Physik-Hörsaalgebäude unter anderem das Hochschulbad, die Mensen I und II sowie die Ernst-Neufert-Halle umfassend saniert. Insgesamt wurden auf diese Weise sieben Projekte verwirklicht, für die der TU insgesamt 17 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung standen. Weitere rund 3,8 Millionen Euro hatte die Hochschule aus ihrem eigenen Budget beigesteuert.

Bild: Thomas Ott / TU Darmstadt

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


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