Auch in 2024 wird wieder gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners vorgegangen. „Aufgrund der heißen Sommer und milden Winter der letzten Jahre ist der wärme- und trockenheitsliebende Eichenprozessionsspinner vor allem im innerstädtischen Bereich weiter auf dem Vormarsch“, so Umweltdezernent Michael Kolmer. Der Eichenprozessionsspinner ist eine kleine Nachtschmetterlingsart, deren Larven auf Eichen leben und sich in Kolonnenformation prozessionsartig zu den Fressplätzen bewegen – daher auch sein Name. „Die unscheinbaren Schmetterlingsraupen bilden ab dem 3. Larvenstadium so genannte Brennhaare aus, welche bei Kontakt mit Mensch und Tier Hautrötungen mit Schwellungen und Juckreiz bis hin zu asthmatischen Anfällen und allergischen Schockreaktionen auslösen können. Die langen Brennhaare können leicht abbrechen und werden dann auch durch den Wind verbreitet. Deshalb müssen wir vorbeugen“, erklärt Kolmer weiter.
Um die Darmstädter Bevölkerung vor diesen gesundheitlichen Gefahren zu schützen, werden auch in diesem Jahr rund 3.600 Bäume prophylaktisch mit einem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel (Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki) behandelt. Die präventive Bekämpfung findet ab der 16. Kalenderwoche statt. Die Bäume werden mittels Hubarbeitsbühne oder Hochleistungssprühkanone besprüht. Die befallenen Eichen befinden sich im gesamten Stadtgebiet verteilt auf Spielplätzen, Friedhöfen, in öffentlichen Grünanlagen und an Straßen, in Kindergärten, Schulen und Freibädern.
An folgenden Gewässern sowie im Vivarium ist ebenfalls eine Behandlung vorgesehen: Großer Woog, Steinbrücker Teich, Grube Prinz-von-Hessen, Erich-Kästner-See, Arheilger Mühlchen. Hier werden Nematoden zur Bekämpfung eingesetzt. Da die Fadenwürmer sehr licht- und austrocknungsempfindlich sind, ist die Anwendung nur in den späten Abend- und Nachtstunden (zwischen 19 und 6 Uhr) möglich. Das Grünflächenamt und die ausführende Firma werden versuchen, die Arbeiten so zu organisieren, dass die Lärmbelästigung für die Anwohnerinnen und Anwohner möglichst gering gehalten wird. Da dieses Mittel zweimal ausgebracht werden muss, gibt es voraussichtlich Ende April eine zweite Behandlung.
Ergänzend zur Bekämpfungsmethode vom Boden aus werden am 24. April folgende Anlagen durch Hubschrauber besprüht: Waldfriedhof, Freizeitgelände Orplid und Tierschutzverein Darmstadt e.V. Hierfür müssen die Anlagen kurzzeitig gesperrt werden. Der Waldfriedhof bleibt voraussichtlich bis 10 Uhr geschlossen.
Für Fragen zum Thema Eichenprozessionsspinner und für Hinweise auf Standorte befallener, städtischer Eichen steht der Darmstädter Bevölkerung das Grünflächenamt unter 06151 13-4232 oder 06151 13-2900 zur Verfügung. Informationen finden sich auch → im Internet.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt