Um die Darmstädter Bevölkerung vor den gesundheitlichen Gefahren, die von Eichenprozessionsspinnern verursacht werden können, zu schützen, werden ab Dienstag, 25. April 2023, rund 3600 Bäume prophylaktisch mit einem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel (Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki) behandelt. Die Bäume werden mittels Hubarbeitsbühne oder Hochleistungssprühkanone besprüht. Die befallenen Eichen verteilen sich auf Spielplätze, Friedhöfe, öffentliche Grünanlagen, Straßen, Kindergärten, Schulen und Freibäder im gesamten Stadtgebiet.
Im Zoo Vivarium und an den Gewässern Großer Woog, Steinbrücker Teich, Grube Prinz-von-Hessen, Erich-Kästner-See und Arheilger Mühlchen ist ebenfalls eine Behandlung vorgesehen; hier werden Nematoden zur Bekämpfung eingesetzt. Da die Fadenwürmer sehr licht- und austrocknungsempfindlich sind, ist die Anwendung nur in den späten Abend- und Nachtstunden zwischen 19 und 6 Uhr möglich. Das städtische Grünflächenamt ist bemüht, die Lärmbelästigung für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten. Da dieses Mittel zweimal ausgebracht werden muss, gibt es voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni eine zweite Behandlung.
Ergänzend zur Bekämpfungsmethode vom Boden aus werden voraussichtlich Anfang Mai folgende Anlagen vom Hubschrauber aus besprüht: Waldfriedhof, Freizeitgelände Orplid und Tierschutzverein Darmstadt e.V. Hierfür werden die Anlagen für kurze Zeit gesperrt.
Aufgrund der heißen Sommer und milden Winter der letzten Jahre ist der wärme- und Trockenheit liebende Eichenprozessionsspinner vor allem im innerstädtischen Bereich weiter auf dem Vormarsch. Der Eichenprozessionsspinner ist eine kleine Nachtschmetterlingsart, deren Larven auf Eichen leben und sich in Kolonnenformation prozessionsartig zu den Fressplätzen bewegen – daher auch sein Name. Die unscheinbaren Schmetterlingsraupen bilden ab dem dritten Larvenstadium sogenannte Brennhaare aus, welche bei Kontakt mit Mensch und Tier Hautrötungen mit Schwellungen und Juckreiz bis hin zu asthmatischen Anfällen und allergischen Schockreaktionen auslösen können. Die langen Brennhaare können leicht abbrechen und durch Wind verbreitet werden.
Für Fragen zum Thema Eichenprozessionsspinner und für Hinweise auf Standorte befallener, städtischer Eichen steht der Darmstädter Bevölkerung das Grünflächenamt unter den Telefonnummern 06151 13-4507 sowie 13-2900 zur Verfügung. → Informationen finden sich auch im Internet.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt