Wissenschaftsstadt Darmstadt legt Grundstein für Neubau des Kunstdepots

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat bei einem Ortstermin am Montag, 1. November 2021, den Grundstein für den Neubau des Darmstädter Kunstdepots in der Mainzer Straße 83 gelegt. Hauptnutzer des neuen Gebäudes sind nach Abschluss der Bauarbeiten das Institut Mathildenhöhe und das Stadtarchiv Darmstadt, für die im Erdgeschoss auch Arbeitsplätze zur Archivierung, Restaurierung und Instandhaltung der Objekte entstehen. Daneben werden auch vom Internationalen Musikinstitut und dem Jazzinstitut Depoträume genutzt. Im 3. Obergeschoss sollen etwa 620 Quadratmeter Depotfläche an das Land Hessen vermietet werden. Der Rohbau soll bis März 2022 fertiggestellt werden. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2023 geplant, so dass die Einlagerung der Kunst ab April 2023 erfolgen kann.

„Mit dem neuen, zentralen Kunstdepot der Stadt schaffen wir ein neues, modernes und zeitgemäßes Domizil für Pflege und Lagerung der städtischen Kunstsammlung“, erläutert Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch. „Das Gebäude wird als aufwertender Baustein das Pallaswiesenviertel bereichern und bietet raumklimatisch angemessene Lagermöglichkeiten für die Sammlung und das gesamte Archivgut der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Großobjekte finden ebenso perfekte Lagerbedingungen wie Kleinplastiken, Gemälde, Grafik- und Papiersammlungen; ein Kühlmagazin schützt Fotos und Filmmaterial sowie digitale Medien.“

Die Außenmaße des Gebäudes betragen rund 24 Meter (Breite) mal rund 52 Meter (Länge) mal rund 17,30 Meter (Höhe). Mit dieser klaren rechteckigen Kubatur wird das Depot im Passivhausstandard errichtet, ähnlich wie in Freiburg und Potsdam. Die Ausrichtung des Gebäudes ermöglicht eine Verlängerung der Pfnorstraße von Pallaswiesenstraße bis Mainzer Straße.

„Die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach wird so viel Energie erzeugen, dass das Gebäude im Jahresbetrieb mehr Energie produziert als es selbst verbraucht. Es bewahrt unsere Kunst- und Kulturschätze klimaneutral für die Nachwelt auf“, erläutert Partsch weiter.

Im Inneren sorgt eine spezielle, genau auf den besonderen Anwendungsfall optimierte Haustechnik für die richtige Klimatisierung. Eine umfangreiche Technik und verschiedene bauliche Maßnahmen sollen das Gebäude und seinen gesamten Inhalt vor Diebstahl oder Zerstörung durch Brand schützen. Im Außenbereich werden 11 neue Bäume gepflanzt, und auf drei Gebäudeseiten erhält die Fassade eine Begrünung. Auf der Nordseite werden in die Dämmung der Fassade Sommerquartiere für Fledermäuse integriert sowie Kunsthöhlen, die für Mauersegler und Sperlinge ein neues Zuhause bieten. Über eine große Zisterne, die der Versickerung über eine Rigole vorgeschaltet ist, können die Außenanlagen bewässert werden.
Eine 3 Meter hohe Vitrine aus Sicherheitsglas im Vorbereich des Gebäudes, die mit wechselnden Kunstobjekten bestückt werden kann, signalisiert von außen den Zweck der Anlage. Das Haus an sich wird entsprechend der Aufgabe des Bewahrens und Konservierens in der Fassade relativ geschlossen ausgebildet.

Nach der einjährigen Planungsphase begann im Juni mit dem Beginn der Erdarbeiten die heiße Phase des Projekts. Wegen eines Lieferengpasses von Dämmmaterial, das unter der Bodenplatte eingebaut werden musste, startet der Rohbau mit etwa 2 Monaten Verzögerung.

Das Projektmanagement übernimmt die Darmstädter Stadtentwicklung GmbH & Co. KG (DSE). Für die Objektplanung ist das Frankfurter Büro 1100 Architekten RIEHM PISCUSKAS PartGmbB BDA beauftragt, die Planung der Technischen Anlagen erfolgt durch die Frankfurter FC-Gruppe. Für die Tragwerksplanung und die bauphysikalische Beratung konnte das Darmstädter Büro Pfeifer Interplan gewonnen werden.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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