Ricarda-Huch-Preis geht an die Schriftstellerin Petra Reski

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt verleiht den Ricarda-Huch-Preis 2021 an die in Venedig lebende Schriftstellerin Petra Reski. Oberbürgermeister Jochen Partsch wird der Autorin die Ehrung am kommenden Sonntag, 3. Oktober, überreichen.

„Mit Petra Reski zeichnen wir eine couragierte Kämpferin des Wortes aus, eine Kämpferin gegen die Mafia“, so OB Partsch, der auch der Jury des Ricarda-Huch-Preises vorsitzt. „Ihre Integrität als Autorin bildet sich in einer klaren und unmissverständlichen Sprache ab. Reski gehört zu den wenigen Mafia-Experten, die sich nicht einschüchtern lassen, nicht ablassen und nicht abtauchen. Sie beweist einen ganz besonderen Mut und eine bewundernswerte Haltung. Damit ist Petra Reski ein Vorbild in unserer Zeit.“

Seit 1978 vergibt die Wissenschaftsstadt Darmstadt alle drei Jahre den mit 10 000 Euro  dotierten und vom Lions Club Mathildenhöhe Darmstadt gestifteten Ricarda-Huch-Preis. Ausgezeichnet werden mit dem Preis Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Wissenschaft und Politik, deren Wirken in hohem Maß bestimmt ist von unabhängigem Denken und mutigem Handeln, um die Ideale der Humanität und Völkerverständigung als Werte der historisch-kulturellen Identität der europäischen Gesellschaften zu fördern. Die bisherigen Preisträger sind Friedrich Luft, Marcel Reich-Ranicki, Siegfried Unseld, Herta Müller, Martin Walser, Adolf Muschg, Alexander Kluge, Ignatz Bubis, František Cerný, Orhan Pamuk und Hanna Krall, Sibylle Lewitscharoff, Barbara Honigmann und zuletzt Ferdinand von Schirach.

Der Darmstädter Jury für den Ricarda-Huch-Preis 2021 gehören neben Oberbürgermeister Jochen Partsch als Jury-Vorsitzendem die Stadtverordnete Hildegard Förster-Heldmann (Vorsitzende des Kulturausschusses), Sandra Kegel (Literaturkritikerin der FAZ), Dr. Burkhard Bonsels vom Lions Club Darmstadt Mathildenhöhe sowie die Bundestagsabgeordneten Astrid Mannes und Daniela Wagner an.

„Mutig, unerschrocken und den Blick auf gesellschaftliche Problembereiche lenkend – damit erfüllt die im Ruhrgebiet aufgewachsene Autorin Petra Reski ideal die Kriterien des Ricarda-Huch-Preises. Sie gilt als eine der anerkanntesten Mafia-Expertinnen. Petra Reski, die seit 30 Jahren in Venedig lebt, befasst sich auch mit der liberalen Haltung der deutschen Politik gegenüber den Mafiaaktivitäten in Deutschland. Mit ihrem Buch ,Als ich einmal in den Canal Grande fiel‘ legt die Autorin erneut den Finger in eine Wunde und thematisiert die negativen Auswirkungen des Massentourismus für die Stadt Venedig. Die Publikationen zur Mafia haben ihr Prozesse und massive Drohungen der Mafia eingebracht. Sie stand phasenweise unter Polizeischutz. Daher hat sie sich entschlossen, statt investigative Artikel und Sachbücher nun in Romanform über die Mafia zu schreiben. Sie verpackt damit auf unangreifbare Art ihre Rechercheergebnisse“, heißte es in der Begründung der Jury.

Der Ricarda-Huch-Preis 2021 wird am Sonntag, 3. Oktober 2021, 11 Uhr in der Centralstation übergeben. Die Laudatio hält die Literaturkritikerin Kristina Maidt-Zinke. Musikalisches gibt es von „The Art OF Jazztainment“. Der Eintritt ist frei, das Ticketkontingent reduziert, Karten können im Internet erworben werden. Am Montag, 4. Oktober 2021, 19 Uhr, wird Petra Reski im Literaturhaus Darmstadt aus ihrem aktuellen Buch „Als ich einmal in den Canal Grande fiel. Vom Leben in Venedig“ und aus dem Mafiaroman „Bei aller Liebe“ lesen. Karten können über die Homepage www.literaturhaus-darmstadt.de reserviert werden.

Foto: © Paul Schirnhofer
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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