Magistrat beschließt Einrichtung eines „Runden Tischs Wald“

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Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung vom Mittwoch (03.07.19) die Einrichtung eines ‚Runden Tischs Wald‘ beschlossen. Dort sollen sich künftig verschiedene Akteurinnen und Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft mit den derzeitigen Rahmenbedingungen und Problemen beim Thema Wald – allen voran dem Klimawandel – auseinandersetzen, um Lösungsansätze und Strategien für die Zukunft zu entwickeln.

„Der künftige Runde Tisch Wald soll uns dabei helfen, das komplexe Ökosystem Wald und dessen Schutz besser und umfassender begreifen und bearbeiten zu können“, erläutert Umweltdezernentin Barbara Akdeniz die Magistratsentscheidung. „Neben den Auswirkungen des Grundwassermangels und der Maikäferproblematik, die vor allem den Westwald zum Absterben bringt, macht sich inzwischen vor allem der Klimawandel bemerkbar. Insbesondere der Hitzesommer im Jahr 2018 hat den gesamten Wald geschwächt und auch Bäume im Ostwald zum Absterben gebracht, so dass auch dort mittlerweile Lücken in einstmals geschlossene Waldbestände gerissen werden. Zu den Folgen des Klimawandels gehören nicht nur der heiße und trockene Sommer, sondern auch häufigere Sturmereignisse mit vereinzelten Windwürfen und Starkregenereignisse. Eine planmäßige Forstwirtschaft ist unter diesen Rahmenbedingungen derzeit nicht mehr möglich. Insofern stellt sich für uns die Frage, wie der Wald zukünftig entwickelt und bewirtschaftet werden soll, um seine umfassenden Funktionen, wie Boden-, Klima- und Wasserschutz, Arten- und Biotopschutz, Erholungsnutzung und Rohstofflieferant auch weiterhin zu gewährleisten.“

Da das Wissen um das komplexe Thema Wald in der Darmstädter Bevölkerung sehr unterschiedlich ausgeprägt ist und kontroverse Auffassungen zur Bewirtschaftung des Waldes bestehen, soll zunächst in einer öffentlichen Informationsveranstaltung über den Wald als Ökosystem, den Waldzustand, den Waldnutzen und seine Gefährdungen sowie über die rechtlichen Verpflichtungen der Waldeigentümerin mittels Vorträgen referiert werden.
Die Bürgerinformationsveranstaltung dazu ist für den 23. September 2019 um 19 Uhr im Justus-Liebig-Haus geplant. Der auf dieser Wissensbasis aufbauende Runde Tisch Wald soll wie folgt zusammengesetzt werden:

– Politik: Je eine Vertretung aller acht Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung
– Zivilgesellschaft: Je eine Vertretung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), des BUND, des NABU, des Jagdverbandes, der Westwaldallianz, der Initiative Pro
Walderhalt und des Naturschutzbeirates (Vorsitzende), eine Vertretung Klima- und Umweltakteursnetzwerk Darmstadt
– Verwaltung: Je eine Vertretung von Hessen Forst, TU Darmstadt (Fachbereich Biologie), Sportamt, Regierungspräsidium Darmstadt, Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), Umweltamt, Grünflächenamt, Dezernat III und Dezernat V. Insgesamt ist der Runde Tisch mit 25 Personen besetzt. Es können bei Bedarf noch weitere Sachverständige als Gäste hinzugezogen werden. Der Runde Tisch gibt sich eine Geschäftsordnung. Über die Erweiterung des Gremiums befindet der Runde Tisch im laufenden Prozess. Die Ergebnisse des Runden Tisches fließen in die neue Forsteinrichtung ein. Sie dienen als Grundlage für die zukünftige Waldbewirtschaftung, die von den politischen Gremien zu beschließen ist.

Es sind insgesamt  bis zu 6 Termine des Runden Tisches vorgesehen. Die erste Sitzung ist am 17. Oktober um 17 Uhr geplant. Der Tagungsort wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Weiterhin ist im Herbst 2019 eine Befragung der Darmstädter Bürgerinnen und Bürger zum Wald geplant. Die Ergebnisse der Befragung sollen in den Runden Tisch eingespeist werden.
Der Beteiligungsprozess schließt mit einer öffentlichen Abschlussveranstaltung ab, bei der die Ergebnisse des Runden Tisches präsentiert werden. Der gesamte Beteiligungsprozess wird von einem externen Büro moderiert und fachlich unterstützt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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