Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat kürzlich die Ergebnisse und Analysen der repräsentativen Wahlstatistik für die Bundestagwahl 2017 im Rahmen der Statistischen Berichte (Heft 1/2017) veröffentlicht. Dabei findet sich die stärkste Auffälligkeit im Vergleich zu früheren Auswertungen im Bereich der Wahlbeteiligung der Darmstädterinnen und Darmstädter: Erstmals seit vielen Jahrzehnten haben sich die jungen Wählerinnen und Wähler im gleichen Maß an der Bundestagswahl beteiligt wie die älteren.
Oberbürgermeister Partsch zeigt sich erfreut über die deutlich höhere Wahlbeteiligung junger Menschen in Darmstadt: „Entgegen der üblichen Meinung, dass sich die jüngere Generation nicht für Politik interessiere, zeigt dieses Darmstädter Ergebnis ein hohes Interesse junger Menschen, dieses Land durch das eigene Wahlverhalten mitzugestalten und sich an der Zukunft unseres Gemeinwesens politisch zu beteiligen. Das ist verglichen mit früheren Ergebnissen eine positive Entwicklung, die sich bei kommenden Wahlen hoffentlich fortsetzen wird.“
Konnte die geringste Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2013 mit 63,8 Prozent noch bei den Männern in der Altersgruppe ‚18 bis 20 Jahre‘ und bei den Frauen in der Altersgruppe mit ‚35 bis 39 Jahre‘ (64,7 Prozent), lagen die Werte bei der aktuellen Bundestagswahl deutlich darüber: bei den jungen Männern bei 74,7 Prozent in der Altersgruppe ‚18 bis 20 Jahre‘, bei den jungen Frauen sogar bei 80,2 Prozent. In der Altersgruppe mit ‚35 bis 39 Jahre‘ lagen die Männer jetzt bei 77,9 Prozent und die Frauen bei 79,4 Prozent. Dies bedeutet, dass sich das Wählerverhalten der jungen Generation deutlich von dem vergangener Jahre unterscheidet.
Im Bericht werden zudem die Ergebnisse der Stimmabgabe nach Alter und Geschlecht für die einzelnen Parteien wiedergegeben. Auffällig sind die hohen Verluste der CDU und der SPD in allen Altersgruppen und die starke Dominanz der Grünen in den Altersklassen bis unter 60 Jahre. Auch das starke Abschneiden der Linken bei jüngeren Wählern, die in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre sogar stärker als die CDU gewählt wurden, ist aus der Publikation ersichtlich. Dass die Wählerschaft der AfD eher bei älteren Männern zu finden ist, wurde durch wissenschaftliche Studien für die Bundesrepublik festgestellt: dies gilt, wenn auch in geringerem Maße, für Darmstadt ebenfalls, wie die Veröffentlichung belegt.
Die Durchführung der repräsentativen Wahlstatistik für die Bundestagwahl 2017 am 24. September 2017 wurde vom Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung in der Abteilung Statistik und Stadtforschung nach § 6 des Wahlstatistikgesetzes durchgeführt. Nach wissenschaftlich-statistischer Prüfung und Überprüfung der 12 repräsentativ ausgewählten Wahlbezirke wurden die Wahlergebnisse für 6 Altersgruppen und das Geschlecht ausgewertet.
Die Statistischen Berichte Heft 1/2017 stehen in der Bürgerinformation, Luisenplatz 5a, in gedruckter Form zur Verfügung, ebenso sind die Berichte auf der Internetseite der Stadt unter www.darmstadt.de als Download verfügbar.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt