Richtungsweisender Fortschritt in der Konversion: Wissenschaftsstadt Darmstadt und Bauverein AG wollen Lincoln-Siedlung kaufen

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Vertreter der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hatten die festgefahrenen Gespräche über die Zukunft der amerikanischen Kasernen in Darmstadt in den letzten Monaten in intensiven Verhandlungsrunden unter Einbeziehung der Landesregierung auf eine neue Basis gestellt. Oberbürgermeister Jochen Partsch und Baudezernentin Brigitte Lindscheid hatten der Öffentlichkeit darüber in einer eigens einberufenen Bürgerversammlung im Oktober 2013 ausführlich informiert. Nun wurden die nächsten richtungsweisenden Beschlüsse im Konversionsprozess gefasst. In seiner Sitzung am Mittwoch (22.01.14) hat der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt einen Bericht zum Stand des Prozesses zur Kenntnis genommen und ein überarbeitetes Entwicklungskonzept für die Lincoln-Siedlung verabschiedet, das nun an die Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung weitergeben wird. Darin ist die Möglichkeit eines deutlich erweiterten Bestandserhalts von Gebäuden und technischer Infrastruktur in der Lincoln-Siedlung festgeschrieben. 25 der 33 Wohnblocks sind demnach für einen Erhalt vorgesehen. Bisher wurde davon ausgegangen, dass etwa die Hälfte der Substanz verbleiben sollte. Trotz dieser Anpassung der Planung bleiben die grundsätzlichen Stadtentwicklungsziele der Stadt unangetastet: Innovative Wohnformen und geförderter Wohnungsbau spielen weiterhin eine zentrale Rolle, ebenso wie ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept, die Schaffung eines attraktiven Quartiersparks und zeitgemäßer Schul- und Kinderbetreuungsangebote. Auch die angestrebte künftige Einwohnerzahl von rund 3.000 Menschen bleibt gleich. Hierzu werden die Aufstockung von Gebäuden und eine Nachverdichtung mit Augenmaß umgesetzt werden. Geregelt ist erstmals auch, dass die Wissenschaftsstadt Darmstadt für die Errichtung der notwendigen sozialen und technischen Infrastruktur einen angemessen Betrag erhält.

Auf Basis dieser Entwicklungsleitlinien haben sich nun die Stadt Darmstadt und die Bauverein AG darauf verständigt, für die Lincoln-Siedlung beim Bund die Erstzugriffsoption zu nutzen und das Areal von der BImA direkt zu kaufen. Oberbürgermeister Jochen Partsch ist dazu bereits im direkten Kontakt mit BImA-Vorstand Axel Kunze.

Dazu erklärt der Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Es war für uns immer das Ziel, ein so wichtiges Entwicklungsgebiet wie die Lincoln-Siedlung selbst zu erwerben. Diesen Punkt haben wir selbst in den schwierigsten Verhandlungssituation und trotz bisweilen widriger Rahmenbedingungen nie aus den Augen verloren. Dass wir jetzt mit der Bauverein AG als unserem Partner diesen Schritt gehen können, ist ein großer Erfolg und eine zentrale Weichenstellung für die Konversion in Darmstadt.“ Stadträtin Brigitte Lindscheid ergänzt: „Es steht außer Zweifel, dass wir unsere kommunalen Entwicklungsvorstellungen mit Blick auf die Bedürfnisse der Bürgerschaft am besten verfolgen können, wenn die Lincoln-Siedlung in stadtnahes Eigentum kommt. Die überhitzte Situation der Immobilienmärkte in Deutschland ist allgemein bekannt, welche Fehlentwicklungen sich im konkreten Quartier daraus ergeben können, ist ebenso klar. Mit der jetzt getroffenen Entscheidung stellen wir sicher, dass diese Situation in Darmstadt nicht entsteht.“

Auch die weitere Entwicklung der Kelley-Barracks und des Nathan-Hale-Depots ist geregelt und kann voranschreiten. Nachdem der Kauf einer großen Teilfläche des Nathan-Hale-Depots durch den Darmstädter Döhler-Gruppe im vergangenen Sommer einen Durchbruch in der Verwertung der US-Liegenschaften markiert hatte, regelt nun ein gemeinsames Eckpunktepapier zwischen Stadt und BImA die Rahmenbedingungen weiterer Verkäufe durch die Bundesanstalt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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