Feinstaub-Grenzwerte in der Hügelstraße überschritten: Oberbürgermeister Walter Hoffmann hält „intelligentes Verkehrsmanagement“ für zwingend erforderlich

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Messstelle HügelstraßeDer Feinstaub-Grenzwert an der amtlichen Messstation in der Darmstädter Hügelstraße ist am Donnerstag (22.10.09) zum 36. Mal in diesem Jahr überschritten worden. Zulässig sind 35 Überschreitungen. Darmstadts Umweltdezernent, Oberbürgermeister Walter Hoffmann, führt das Überschreiten des Grenzwerts von 50 µm/m3 auf die Inversionswetterlage der vergangenen Tage zurück. Bei Inversionswetterlagen sind die oberen Luftschichten wärmer als die unteren. Da die kälteren Luftschichten eine höhere Dichte aufweisen, wird die Vermischung mit den oberen Luftschichten weitgehend unterdrückt, was in Ballungszentren zu einer höheren Konzentration von Luftschadstoffen führt.

Nach Angaben des Umweltdezernenten ist es allein im Januar und Februar aufgrund von Inversionswetterlagen zu 22 Grenzwertüberschreitungen gekommen. Die folgenden Überschreitungen seien dann hauptsächlich auf Bauarbeiten im Bereich der Hügelstraße zurückzuführen. Sechs Überschreitungen entstanden infolge der Bauarbeiten des Landes an der Tiefgarage des Staatstheaters Darmstadt. Ohne die vier Baustellen in der Hügelstraße, die sämtlich in Windrichtung der Messstation lagen, wären nach den Aufzeichnungen des städtischen Umweltamtes bislang höchstens 28 oder 29 Grenzwertüberschreitungen erreicht worden. Die aktuellen Messwerte des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie belegen außerdem, dass an Messstellen in Kassel, Fulda und Frankfurt höhere Feinstaubtagesmittelwerte als in Darmstadt ermittelt wurden.Nach Auffassung des Oberbürgermeisters die Feinstaubbelastung allerdings ein solches Maß erreicht, dass über den Aktionsplan hinausgehende Maßnahmen verstärkt zu prüfen sind. Hierzu zählt eine geänderte Verkehrslenkung, wobei darauf zu achten sei, dass Probleme nicht in andere Straßen verlagert würden. Die Überlegungen zu einem intelligenten Verkehrsmanagement stehen auch im Fokus der Experten beim Verkehrs- und Planungsdezernenten Dieter Wenzel. Als eine weitere Möglichkeit führt Umweltdezernent Hoffmann das Aufbringen von Moos an der neuen Theaterwand an. Dies werde derzeit mit dem Hessischen Baumanagement intensiv geprüft, an den Vorüberlegungen ist die Universität Bonn beteiligt. Matten aus Moos könnten mittels elektrostatischer Anziehung die feinen Partikel aus der Luft binden.

Bei der Belastung mit Stickstoffdioxid ist der Straßenverkehr und hier besonders der LKW-Verkehr Hauptemittent. Im Zusammenhang mit den Abbauarbeiten der Baustelleneinrichtung an der westlichen Zufahrt des Wilhelminentunnels/Hügelstraße wurde aber deutlich, dass die Messwerte an der Messstation erheblich zurückgegangen sind. Auch deshalb bedarf es nach Ansicht des Umweltdezernenten Hoffmann eines intelligenten Verkehrsmanagements.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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