In seiner Sitzung am Mittwoch (11.01.23) hat der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt beschlossen, das Frankfurter Architekturbüro Christl + Bruchhäuser GmbH auch mit der Planung für den dringend benötigten Neubau der Elly-Heuss-Knapp-Schule (EHKS) zu beauftragen. Bereits zuvor hatte das eben genannte Architekturbüro im Rahmen eines Architektur-Wettbewerbs den Auftrag erhalten, das seit 2015 unter Denkmalschutz stehende Bestandsgebäude der Grundschule zu sanieren, das zwischen 1954 und 1962 errichtet wurde.
Die EHKS ist eine drei- bis vierzügige Grundschule, die am Rand der Lichtwiese liegt; ihr Einzugsgebiet reicht in die Darmstädter Kernstadt und das Ostviertel hinein. Insbesondere weil der Schule Räume der ehemaligen Südost- und Paulusgemeinde nicht mehr zur Verfügung stehen, aber auch wegen eines aktualisierten pädagogischen Konzepts braucht die EHKS neue Räume. Der Neubau soll den aktuellen Raumprogrammleitlinien für Grundschulen entsprechen. Demnach soll ein aus vier Unterrichtsräumen bestehendes Lernhaus mit Differenzierungsräumen, offenen Lernflächen und einem Ganztagsbereich errichtet werden.
Inhaltlich folgt das bauliche Konzept den Ansprüchen einer ganztägig arbeitenden, inklusiven Ganztagsschule, die das Ziel hat, ein zeitliches, räumliches und organisatorisches Zusammenwachsen von Unterricht und Betreuung zu erreichen.
„Der Neubau weist eine hohe funktionale und gestalterische Qualität auf, die sowohl den Anforderungen des Denkmalschutzes als auch denen des zeitgemäßen Schulbaus gerecht wird. Der neue schlanke und eingeschossige Bau entlang der Theodor-Heuss- Straße ergänzt und fasst die Bestandsgebäude ein, ohne diese zu bedrängen. Kurze Wege sorgen für eine einfache Orientierung und direkte Verknüpfung mit dem Bestand. Gemäß Terminplanung wird der Bauantrag im zweiten Quartal 2023 eingereicht. Die Bauarbeiten können dann im vierten Quartal 2023 beginnen und im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden“, führt Oberbürgermeister Jochen Partsch aus.
Mit Blick auf den geplanten Neubau ergänzt Schuldezernent Holger Klötzner: „Durch die eingeschossige Bauweise kann auf Treppen und Aufzüge verzichtet werden. Zugleich ist es möglich, die Räume sehr gut an die Freiflächen anzubinden. Alle Räume sind barrierefrei und vom Schulgelände aus erreichbar. Die Planung für den Neubau muss nun zügig vorangetrieben werden, denn die Schule benötigt rasch zusätzliche Räume für die wachsende Zahl an Schülerinnen und Schülern, die ganztägig betreut wird. Hinzu kommt, dass Eltern ab 2026 einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung haben. Zur Finanzierung sollen Finanzhilfen des Bundes beantragt werden.“
Die Infrastrukturplanung für die Sanierung des Bestandsgebäudes und den Neubau erfolgt gemeinsam. So ist bereits jetzt die Nahwärmeanbindung, die die bisherige Gasnutzung ersetzt, zu planen und im laufenden Jahr durchzuführen. Die 24 Bäume, die dem Neubau weichen müssen, werden durch die Pflanzung von 60 neuen Bäumen auf dem Schulgrundstück kompensiert. Mit der Pflanzung der neuen Bäume wird bereits in diesem Herbst begonnen. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude besteht aus fünf Gebäudeteilen: Dem Verwaltungsbau im Norden folgen drei parallele, riegelförmige Schul- und Klassentrakte. Den südlichen Abschluss bilden die Turnhalle und der Sportplatz. Die fünf Gebäude sind durch überdachte Gänge miteinander verbunden, zwischen den Schulgebäuden befinden sich mit verschiedenen Aufenthaltsthemen besetzte Schulhöfe. Die Sanierung wird unter anderem den Brandschutz und die Barrierefreiheit im Bestandsgebäude verbessern. Zudem werden in den Schulbauten 1 bis 3 die Lern- und Unterrichtsbereiche neu strukturiert und mit Ganztags- und Differenzierungsflächen verbunden, so dass aktuelle pädagogische Konzepte umgesetzt werden können.
In der EHKS werden momentan 300 Kinder in 15 Klassen unterrichtet. Die Klassenstärke liegt zwischen 20 und 25 Kindern. Die Intention der Gründungszeit, die Schule zu einer Lern- und Lebensstätte zu machen, bestimmt die Atmosphäre und Arbeit der Grundschule. Die unmittelbare Nähe zur Lichtwiese ermöglicht Unterrichtsgänge und Ausflüge in den Zoo Vivarium, den Botanischen Garten sowie in die östlichen und südöstlichen Waldgebiete Darmstadts.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt