Oberbürgermeister Jochen Partsch und der Vizebürgermeister der ukrainischen Partnerstadt Uzhhorod, Vasyl Pynzenyk, haben am Freitag (25.06.21) einen Kooperationsvertrag für das Projekt ‚Beitrag zu einem nachhaltigen Abfallmanagement von Haushaltsabfällen in Uzhhorod‘ unterzeichnet. Mit dieser Infrastrukturmaßnahme wollen die zwei Partnerstädte ihr Engagement zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen („Sustainable Development Goals“, auch SDG) zum Ausdruck bringen. SDG 12 betrifft nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster. Dort steht: Bis 2030 soll das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringert werden.
„Weltweit stehen Städte und Kommunen vor ähnlichen Herausforderungen und Zukunftsaufgaben. Zusammen mit Uzhhorod arbeiten wir an lokalen Ansätzen für eine nachhaltige Abfallwirtschaft. Dabei geht es um das große Ganze. Die Lösung globaler Probleme beginnt vor Ort, durch viele Einzelmaßnahmen, die unsere Städte nachhaltiger und sozialer gestalten“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Die langjährige Partnerschaft mit Uzhhorod bildet dabei das Fundament für die Erweiterung unserer Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung. Dieses Großprojekt wächst aus einer früheren Maßnahme der Stadt Darmstadt zur Stärkung der Zivilgesellschaft in unserer ukrainischen Partnerstadt, bei der auch der Darmstädter Partnerschaftsverein ,Partnerschaft Deutschland-Ukraine/Moldova e.V.‘ (PDUM) sowie der ,Partnerschaftsverein Darmstadt-Ushgorod‘ mit Sitz in Uzhhorod mitwirkten“.
Die Fördermittel von 239 740 Euro sollen hauptsächlich in Investitionsmaßnahmen in Uzhhorod fließen. Am 25. März 2021 hat der Stadtrat in Uzhhorod die Freigabe der Eigenmittel von knapp 24 000 Euro beschlossen und den Projektstart in die Wege geleitet. Der Partnerschaftsvertrag soll nun die Aufgabenverteilung zwischen den Partnerstädten konkretisieren.
„Das Recycling von Abfällen ist ein Problem, das unsere Stadt bereits lange beschäftigt“, erläutert Vizebürgermeister Vasyl Pynzenyk . „Jetzt gehen wir mit unseren Darmstädter Partnern den ersten Schritt zur Lösung dieser Herausforderung. Darüber freue ich mich ganz besonders und bedanke mich herzlich im Namen aller Uzhhoroderinnen und Uzhhoroder bei unseren deutschen Partnern für die fruchtbare Zusammenarbeit in diesem für uns so wichtigen Projekt.“
Mit dem Projekt rücken erstmals Infrastrukturinvestitionen ins Zentrum der fast dreißigjährigen Städtepartnerschaft zwischen Darmstadt und Uzhhorod. Ein wichtiger Bestandteil sind Maßnahmen zur Erweiterung der Getrenntsammlung von Abfällen, etwa zusätzliche Sammelstellen in Wohngebieten und Schulen, ein Pilotprojekt zur Kompostierung städtischer Grünabfälle ebenso wie eine Öffentlichkeitskampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung für Umweltschutzthemen. Der kontinuierliche Austausch zwischen kommunalen Praktikern beider Städte soll die Projektmaßnahmen begleiten. Aus Darmstadt bringt der Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD) seine Erfahrung und Expertise ein.
Das Projekt „Beitrag zu einem nachhaltigen Abfallmanagement von Haushaltsabfällen in Uzhhorod“ wird durch Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Programm „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ (Nakopa) gefördert. Das Vorhaben ergänzt das Portfolio der Darmstädter kommunalen Entwicklungspolitik und wird von der Stadt koordiniert.
Informationen zum Projekt gibt das Amt für Interkulturelles und Internationales unter:
Interkulturell-international [at] darmstadt [dot] de.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt