Wissenschaftsstadt Darmstadt zeichnet fünf Studierende mit dem Mollerpreis 2018 aus – Thema Mathildenhöhe

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Mathildenhöhe DarmstadtOberbürgermeister Jochen Partsch hat am Dienstag, 16. Oktober 2018, fünf Studierende der Technischen Universität Darmstadt mit dem Georg-Moller-Preis geehrt. Die zum 28. Mal vergebene Auszeichnung, die herausragende Arbeiten am Fachbereich Architektur würdigt, ging an Fabio Vonrhein Teixeira da Fonseca, Nele Riecks und Cora Wählt; Anna Konopka und Margaret Park wurden jeweils mit einer Anerkennung bedacht.

Alle prämierten Arbeiten stammen aus der im Sommersemester 2018 am Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion von Professor Felix Waechter gestellten Entwurfsaufgabe „Ein Haus für den Deutschen Werkbund am Südhang der Mathildenhöhe“. Ziel des Entwurfs war die Suche nach einer architektonischen Antwort, die die Innovationskraft, die Gestaltqualität und die wechselhafte Geschichte des deutschen Werkbunds widerspiegelt und gleichzeitig der Besonderheit des Ortes mit den emblematischen Bauten der Mathildenhöhe entspricht.

„Jeder der ausgezeichneten Studierenden hat diese Aufgabe auf bemerkenswerte Weise und in hoher Qualität gelöst – sowohl, was die konzeptionelle Seite, als auch, was den handwerklichen Aspekt des Entwurfs betrifft“, sagte Oberbürgermeister Partsch bei der Preisübergabe. „Dies freut uns als Wissenschaftsstadt Darmstadt besonders. Auch wenn die gestellte Aufgabe bewusst nicht die Bewerbung um die Anerkennung der Mathildenhöhe als Unesco-Welterbe aufgreift und auch die städtischen Überlegungen zur Zukunft des Osthangs ausspart, haben wir hier doch ausgesprochen aktuelle und inspirierende Antworten des architektonischen Nachwuchses erhalten.“

Die Jury, der neben Felix Waechter und Marcus Wagner vom TU-Fachbereich Architektur Darmstadts Baudezernentin Barbara Boczek sowie der Leiter des Stadtplanungsamts, Jochen Krehbiehl, und Bernd Bärfacker, Bereichsleiter für Bau- und Instandhaltung bei der bauverein AG angehörten, hat sich entschieden, die Preissumme von insgesamt 2600 Euro aufzuteilen; auf die Preisträgerarbeiten entfiel jeweils 700 Euro, auf die beiden Anerkennungen je 250 Euro.

Der Entwurf von Fabio Vonrhein Teixeira da Fonseca überzeugte die Jury durch eine kraftvolle städtebauliche Figur, mit der die Mathildenhöhe nach Westen abgeschlossen würde, und durch seine ebenso intelligent wie spannend gestalteten Raumsequenzen. Die differenzierte Formulierung der Fassaden füge den Solitär geschickt in die kleinteilige Nachbarschaft ein. Nele Riecks beeindruckte mit einem Komplex aus drei Baukörper auf, die jeweils funktional hervorragend organisiert sind; das städtebauliche Ensemble passe sich, so die Jury, angemessen der Maßstäblichkeit seiner Umgebung an. Cora Wählt entwarf zwei mit einem gemeinsamen Sockelgeschoss verbundene Baukörper, akzentuiert durch einen großzügigen Platz auf der Nord- und einen weithin sichtbaren Bibliotheksturm auf der Südseite. Die Jury bescheinigte der Arbeit einen höchst eigenständigen – dem Ort und der Nutzung entsprechenden – Ausdruck.

Der von der Wissenschaftsstadt Darmstadt ausgeschriebene Georg-Moller-Preis wird in Erinnerung an das Werk Georg Mollers für Studienarbeiten vergeben, die sich auf Darmstädter Bau- und Planungsaufgaben beziehen. Der Preis wurde 1989 erstmals verliehen. Seit 2000 wird das Preisgeld von der bauverein AG gestiftet. Der Preis soll „in schöpferischer Verknüpfung mit Theorie und Praxis die Auseinandersetzung mit realen und städtebaulichen Fragestellungen unserer Stadt fördern“. Zudem soll laut Satzung „das fachliche Gespräch zwischen der Stadt Darmstadt, der bauverein AG und der Technischen Universität belebt werden“.

Der bedeutende Architekt und Bauforscher Georg Moller (1784-1852) hatte als Leiter des Hessischen Staatsbauwesens mit seinen städtebaulichen Planungen die bürgerlich-klassizistische Struktur des Darmstädter Stadtgrundrisses und das Stadtbild mit wesentlichen Bauwerken maßgebend geprägt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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