Der Paulusplatz gehört zu den kostbarsten städtebaulichen Anlagen der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Gemeinsam mit der Mathildenhöhe dokumentieren der Platz und die umliegende Wohnbebauung den grundlegenden Stilwandel in der Architektur vor dem Ersten Weltkrieg. Der Platz selbst vermittelt in spannungsvoller Weise zwischen den dominanten Gebäuden Pauluskirche (Friedrich Pützer, 1907) und Landeshypothekenbank (Paul Meißner, 1912) und bildet dabei in origineller Form den Niveausprung des Geländes ab.
Der Paulusplatz steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Seit einigen Jahren wird der lange Zeit vernachlässigte Platz daher aufwendig restauriert. Nachdem die ersten beiden Bauabschnitte abgeschlossen sind, die der Bastion, der Terrasse sowie den Mauern, Treppen und Brunnen galten, wird nun die Gartenanlage in Angriff genommen. Grundlage ist eine 2014 vom Grünflächenamt beauftragte gartenhistorische Untersuchung. Der Planungsprozess wurde durch die Projektgruppe Paulusplatz begleitet, der sich aus Vertretern und Vertreterinnen der bürgerschaftlichen „Initiative Paulusplatz“, der Unteren Denkmalschutzbehörde, der Bürgerbeauftragten sowie dem Eigenbetrieb Immobilienmanagement Darmstadt zusammensetzte. Dabei wurden auch Anregungen aus der Anwohnerschaft aufgenommen. „Darmstadt erhält am Ende einen kulturhistorischen Ort zurück, der den Aufbruch um 1900 ebenso spiegelt, wie er den heutigen Bedürfnissen einer engagierten Bürgerschaft gerecht wird“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Im Fokus stehen die Wiederherstellung prägnanter Achsen und Wegverbindungen, die Sanierung der wassergebundenen Wegebeläge sowie der Wiederaufbau prägender pflanzlicher Elemente und die Pflege vorhandener Grünstrukturen. Die Arbeiten beginnen, je nach Witterung, Mitte März 2017. Zuvor sind jedoch Schnittmaßnahmen an Gehölzen erforderlich, die unter Berücksichtigung des Bundesnaturschutzgesetzes noch vor dem 1. März durchgeführt werden müssen. Die Pflegekolonne des Grünflächenamtes wird deshalb zwischen Montag, 13. Februar, und Freitag, 17.Februar 2017, die Auslichtungsarbeiten vornehmen. „Entsprechend den gartenhistorischen Untersuchungen wird dann im Frühjahr eine lückenlose Pflanzung entstehen, die dem neu gestalteten Paulusplatz einen ihm angemessenen Inhalt geben wird“, versichert die für das Grünflächenamt zuständige Stadträtin Barbara Akdeniz.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt