Der gemeinsame regionale Bildungsbeirat für die Wissenschaftsstadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg hat am Donnerstagabend (14.02.2013) im Kreistagssitzungssaal in Kranichstein seine Arbeit aufgenommen. In dem Gremium wollen beide Gebietskörperschaften eine regionale Bildungslandschaft für die Stadt und den Landkreis aufbauen. Der Bildungsbeirat soll, so heißt es in der am Donnerstag beschlossenen Geschäftsordnung, etwa bei „der Formulierung qualitativer Standards für ein Bildungssystem in der Region“ beraten und unterstützen, die „Kooperation Schule – Jugendhilfe intensivieren und verbessern“, die „Bildungsträger in der Region“ besser vernetzen und „die Verabschiedung eines gemeinsamen Schulentwicklungsplanes zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg“ voranbringen.
Zu Beginn der konstituierenden Sitzung hatte Landrat Klaus Peter Schellhaas die Teilnehmer im Kreistagssitzungssaal begrüßt. Schellhaas bezeichnete die Bildung als umfassendes Lebensthema und nannte in diesem Zusammenhang außerdem die Schlagworte Gerechtigkeit, Standortfaktoren und Zukunftsentwicklung. Schellhaas: „Mit dem Vorhaben, eine gemeinsame regionale Bildungslandschaft zu gestalten, gehen wir weg von Konkurrenzdenken und hin zu partnerschaftlicher Abstimmung.“
Darin war sich der Landrat mit dem Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch einig. Der Oberbürgermeister sicherte die Unterstützung der Stadt Darmstadt für den gemeinsamen Bildungsbeirat zu und bezeichnete Bildung und Wissenschaft als „die wichtigsten Ressourcen, die wir als Gesellschaft haben.“ Im regionalen Bildungsbeirat solle „institutionelle Unterstützung für individuelle Bildungswege geleistet werden“, umschrieb der Oberbürgermeister die Aufgabe des Gremiums, der den gemeinsamen Schulentwicklungsplan als Ziel habe.
Rosemarie Lück, Erste Kreisbeigeordnete im Landkreis Darmstadt-Dieburg und Sozialdezernentin des Kreises möchte die Zusammenhänge von sozialer Gerechtigkeit und Bildung durch die Arbeit des gemeinsamen Gremiums herausgearbeitet wissen und ist sich hier einig mit ihrer Darmstädter Kollegin Barbara Akdeniz, die Bildung als „Schlüssel zur Teilhabegerechtigkeit“ bezeichnete. Akdeniz sprach an diesem Abend auch für den erkrankten Darmstädter Schuldezernenten, Bürgermeister Rafael Reißer.
Der Darmstadt-Dieburger Schuldezernent Christel Fleischmann, der als Initiator des regionalen Bildungsbeirates gilt und schon vor Jahren mit dem damaligen Darmstädter Sozialdezernenten und heutigen Oberbürgermeister Partsch an einem gemeinsamen Bildungskonzept für Stadt und Kreis arbeitete, bezeichnete „die systematische Entwicklung einer regionalen Bildungslandschaft als tragende Säule der Stadt- und Kreisentwicklung. Fleischmann: „Die Menschen in der Region Darmstadt und Darmstadt-Dieburg richten ihr Leben nicht nach den Grenzen von Gebietskörperschaften aus, sie nutzen die Infrastruktur der gesamten Region!“
Den regionalen Bildungsbeirat leiten wird Sabine Süß (Geschäftsstelle des Stiftungsverbundes Lernen vor Ort), ihr Stellvertreter ist Walter Hiller (Software-AG Stiftung). Um die kommunale Arbeitsgemeinschaft auszugestalten, wurden mit der konstituierenden Sitzung am Donnerstag neben dem Bildungsbeirat, dem 47 persönlich benannte Mitglieder aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und meinungsbildenden Interessengruppen der Stadt- und Kreisgesellschaft angehören- außerdem eingerichtet:
- Lenkungsgruppe, sie besteht aus den zuständigen Dezernentinnen und Dezernenten aus Stadt und Landkreis, Mitarbeitern aus den Verwaltungen und der Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden des Bildungsbeirates.
- Bildungskonferenz, sie besteht aus den Mitgliedern des Bildungsbeirats sowie Schul- und Jugend- und Sozialpolitikern aus Stadtverordnetenversammlung und Kreistag, Eltern- und Schülervertretungen, Volkshochschule/Zentrum für lebenslanges Lernen, Kirchen und weiteren Institutionen: Die Bildungskonferenz tagt einmal jährlich.
- Fach-Arbeitsgruppe, sie besteht aus Mitarbeitern aus den Abteilungen Schule und Jugendhilfe der Stadtverwaltung und Kreisverwaltung zur temporären Bearbeitung von Themenschwerpunkten.
- Geschäftsstelle, sie besteht aus Verwaltungsmitarbeiter aus der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Zur nächsten Tagung kommt der Bildungsbeirat am 26. September 2013 zusammen, am 7. November 2013 wird erstmals die Bildungskonferenz tagen. Beide Gremien tagen öffentlich.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt