Online-Vortragsabend „Krieg und Frieden in der Ukraine“

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Das Darmstädter Netzwerk für politische Bildung lädt für Mittwoch, 27. September 2023, 19 Uhr, zum Online-Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema „Krieg und Frieden in der Ukraine. Der Krieg in der Ukraine: Historische Hintergründe – Gegenwart – Zukunft“ ein. Es referiert der ausgewiesene Osteuropa- und Ukraine-Kenner, der Mainzer Kulturwissenschaftler und Historiker Dr. Martin-Paul Buchholz von der Johannes-Gutenberg-Universität. Er wagt auch einen Ausblick auf mögliche Zukunftsszenarien. Zum Netzwerk für politische Bildung gehören Volkshochschule Darmstadt, Katholisches Bildungszentrum nr30, Evangelisches Dekanat Darmstadt und AStA der HDA. Anmeldungen sind möglich unter www.darmstadt-vhs.de oder per Mail an winfried.kaendler@ekhn.de. Ein Link wird nach der Anmeldung verschickt. Die Einwahl ist ab 18.45 Uhr möglich. Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden sind erbeten.

Weitere Informationen:

Die Ukraine ist nach Russland der flächenmäßig größte Staat Europas, in dem 44 Millionen Menschen leben. Mit dem völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine, der 2014 begann und seit dem russischen Überfall am 24. Februar 2022 als großer, brutaler Angriffskrieg geführt wird, haben sich tiefgreifende Veränderungen innerhalb der Ukraine vollzogen. Ein Wandel, der in einem solchen Tempo vorher nicht zu erwarten gewesen war. Seit 2022 ist ein Abnutzungs- und Stellungskrieg im Gange, der Zigtausende Kriegsopfer fordert, auch und gerade mit Blick auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Dieser Krieg wird nicht zuletzt auch medial ausgetragen: Immer wieder lässt sich beobachten, wie man Geschichte als Argument für Propagandazwecke missbraucht. Das hat zu elementaren Änderungen in der Geschichtspolitik geführt. Der Vortrag widmet sich den Herausforderungen, möglichen Zukunftsszenarien, aber auch der Wechselwirkung zwischen deutscher und ukrainischer Geschichte, deren Verlauf im 20. Jahrhundert der US-Historiker Timothy Snyder nicht umsonst unter dem Titel „Bloodlands“ (dt. Blutgetränkte Erde) zusammenfasst. Vielen Deutschen jedoch ist nicht bewusst, dass die Ukraine ein Hauptschauplatz des deutschen Vernichtungskriegs und Holocausts / der Shoah war. Von den circa 2,7 Millionen ukrainischen Juden fielen während des Zweiten Weltkriegs in etwa 1,5 Millionen dem Holocaust zum Opfer. Zuvor hatte der Diktator Stalin 1932/33 im Zuge des sog. Holodomor bereits Millionen Ukrainer gezielt den Hungertod sterben lassen, dem zwischen drei und sieben Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Der Kultur- und Osteuropa-Historiker Dr. Martin-Paul Buchholz studierte Kulturgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas und Soziologie an der Universität Bremen. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich für Osteuropäische Geschichte an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, ist dort Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft Abt. Zeitgeschichte und promovierte zum Thema „Die ukrainischen Kirchen vor der europäischen Frage“.

Quelle & Bild: Evangelisches Dekanat Darmstadt


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