Ein zentrales Hörsaalgebäude für den Campus Stadtmitte – TU Darmstadt eröffnet „Hexagon“ mit rund 870 Plätzen wieder

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Das markante Hörsaalgebäude „Hexagon“ der TU Darmstadt, ein architektonisches Zeugnis der Nachkriegsmoderne aus der Zeit des Wiederaufbaus der Darmstädter Innenstadt, ist denkmalgerecht saniert und behutsam erweitert worden. Die Kosten für die fünfjährige Bauphase belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro.

Nicht nur die Studierenden und Lehrenden freut es: Im generalüberholten „Hexagon“ finden sie fortan in drei Hörsälen rund 870 Plätze und modernste Medientechnik für den Vorlesungsbetrieb vor. Das 1962 nach Plänen des damaligen Hochschulbauamtes errichtete und für sein sachliches, funktionales Erscheinungsbild gelobte Hörsaalgebäude wird nach aufwendiger Sanierung wieder zum wichtigen Zentrum für Studium und Lehre mitten in der Darmstädter City: Für das Sommersemester 2023 sind in dem denkmalgeschützten Gebäude bereits 580 Veranstaltungen mit insgesamt rund 50.000 teilnehmenden Personen geplant.

„Die Sanierung des Hexagons war eine Herausforderung: Die Räume sollten saniert und mit moderner Technik ausgestattet werden, ohne den Charme des historischen Gebäudes zu verlieren“, so Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn. „Hervorheben möchte ich vor allem das klare Augenmerk auf Studierende in besonderen Situationen – sei es mit Behinderungen oder weil sie mit Kindern unterwegs ist. So ermöglichen wir auch baulich vielen klugen und kreativen Köpfen bestmögliche Konditionen und gerechte Chancen im Studium.“

„Ich freue mich, dass wir mit dem Hexagon wieder ein zentrales Hörsaal-Gebäude auf dem Campus Stadtmitte nutzen und beleben können“, so die Präsidentin der TU Darmstadt, Tanja Brühl. „Hier kann Interaktion in einem historischen Gebäude gelingen. Mein herzlicher Dank gilt allen, die an dieser gelungen Sanierung mitgewirkt haben.“

Alle Geschosse sind barrierefrei erreichbar. Im den beiden Hörsälen mit den größten Kapazitäten (467 Plätze und 247 Plätze) befinden sich in der letzten Reihe je zwei „Familienplätze“ für Eltern mit Kinderwagen. Rollstuhlplätze werden jeweils im vorderen Bereich vorgehalten. Über zwei neu und stilvoll angebaute Rampen sind die Nachbargebäude des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik ebenfalls barrierefrei zugänglich.

Das Land Hessen finanzierte den Großteil der Sanierung: Aus dem Programm Hochschulpakt 2020-INVEST Phase III sowie weiteren Mitteln des Landes flossen rund 15,5 Millionen, den Rest steuerte die TU Darmstadt selbst bei.

Das Hörsaalgebäude war bis zum Start der Sanierung, bis auf betriebsbedingte kleinere architektonische Anpassungen und Erneuerungen der Gebäudetechnik, unverändert erhalten. Seinerzeit war der Bau bewusst pavillonartig flach konzipiert worden, um großzügigen Abstand zum gegenüberliegenden Residenzschloss zu wahren. Deshalb liegen zwei Hörsäle sowie die Technik unter der Geländeoberfläche.

Nach mehr als fünf Jahrzehnten Betriebszeit forderten aber Brandschutzauflagen, energetische Mängel, überalterte Ausstattung und Zustand der Fassade ihren Tribut. Bei allen Bauelementen, die das Gebäude prägten, musste der Erhalt oder Ersatz abgewogen werden. Die fälligen Erneuerungen – von der Glas- und Metallfassade über die Bestuhlung der Hörsäle bis zur Lüftungs-, Heizungs-, Sanitär- und Medientechnik – wurden so vorgenommen, dass sie dem Charakter des historischen Gebäudes entsprechen und moderne Funktion mit historischer Konstruktion und Erscheinungsbild kombinieren.

Gleichzeitig konnten Bestandselemente erhalten werden – so etwa die hölzerne Wandverkleidung in einem Hörsaal, Pulte für elektrotechnische Versuche, hochwertige helle Terrazzofußböden in Foyers und Fluren, Innentreppen und -geländer, handwerklich gefertigte Heizkörperbänder hinter den Glasfassaden.

Die Außenanlagen rund um das „Hexagon“ sollen im Laufe des Jahres neu geplant und hergerichtet werden. Gleich gegenüber, dort, wo die jahrelangen Sanierungsarbeiten der TU am und im Residenzschloss dem Ende entgegengehen, sind weitere laufende Baustellen der Universität zu sehen: darunter der Neubau eines „International House“ und die Sanierung des Hans-Busch-Instituts.

Quelle: TU Darmstadt


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