Wissenschaftsstadt Darmstadt schließt Gesamtsanierung der Liebigschule ab

Teilen

Nach mehrjährigen Bauarbeiten ist die Gesamtsanierung der Justus-Liebig-Schule in Darmstadt jetzt abgeschlossen. Oberbürgermeister Jochen Partsch und Schuldezernent Holger Klötzner haben am Montag, 4. April 2022, bei einem Pressetermin die nunmehr fertigen Gebäude und Räume der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Die Justus-Liebig-Schule gehört zu den wenigen großen und charakteristischen Gebäuden, die Darmstadts Stadtbild seit mehr als hundert Jahren prägen – es ist ein Stück Kulturgut aus der Zeit, der Darmstadt auch sein Welterbe verdankt“, erläuterte Oberbürgermeister Partsch. „Mit der Sanierung haben wir einerseits diese architektonische und historische Qualität bewahrt, andererseits ist es gelungen, diesen Bau allen heutigen Anforderungen anzupassen, nicht zuletzt den energetischen. Deshalb ist auch hervorzuheben, dass durch sehr geschickte Raumplanung im sanierten Altbau ein ursprünglich vorgesehener Neubau überflüssig wurde. Damit konnte auf den Verbrauch zusätzlicher grauer Energie verzichtet werden – während die im Altbau gespeicherte optimal weitergenutzt wird. Dieses komplexe Vorhaben so passgenau gesteuert und dabei den Kostenrahmen eingehalten zu haben, dafür gilt unser besonderer Dank dem Immobilienmanagement Darmstadt (IDA).“

„Die Sanierung des historischen Bestands ist genutzt worden, um die Schule nach modernsten pädagogischen Aspekten auszustatten“, betont Schuldezernent Holger Klötzner. „Dies reicht vom Raumklima über das Mobiliar bis zur Technik. Lehrende und Lernende können hier künftig auf ein komplettes digitales Angebot zurückgreifen. Genauso gedacht wurde an Räume des Rückzugs, der Pausen und der Betreuung.“

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude an der Landwehrstraße war 1911 nach einem Entwurf von Stadtbaurat August Buxbaum als „Höhere Knabenschule“ erbaut worden – als lang gestreckter viergeschossiger Block in strenger Axialität. Im Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen, ist der Altbau später immer wieder mit einfachsten Mitteln instandgesetzt worden. Seit Mitte der siebziger Jahre dient die Liebigschule als Gymnasium Mädchen und Jungen.

Die grundlegende Sanierung der Schule begann im Sommer 2016 mit dem Umzug der Schulgemeinde in das Interimsgebäude der Diesterwegschule, das sich ebenfalls am Standort der sogenannten Schulinsel befindet. Im Anschluss erfolgten die Schadstoffsanierung und umfangreiche restauratorische Befunduntersuchungen zusammen mit dem Denkmalschutz. Die daraus folgenden Vorgaben sahen nur minimale Eingriffe in die Fassade und in den Grundrissen des Gebäudes vor.

Ursprünglich sollte für das vom städtischen Schulamt erarbeitete und vorgegebene erweiterte Raumprogramm in einem Neubau auf der Schulinsel umgesetzt werden. Durch kluge Planung und Umnutzung von vorhandenen Flächen im Dachgeschoss und im Untergeschoss konnte der vorerst angedachte Neubau entfallen. In der ehemaligen Turnhalle im Dachgeschoss sind neue Funktionen wie Kunst, Werken, Konferenzraum, PC-Raum und Lehrerarbeitsplätze realisiert worden. Hierfür wurden die ehemaligen Scheingaupen verglast und somit erlebbar in Szene gesetzt, außerdem zusätzliche Dachflächenfenster eingefügt.

Der gesetzlich vorgeschriebene zweite Rettungsweg zu allen Geschossen wurde hergestellt, und der Einbau eines Aufzuges ermöglicht nun den kompletten barrierefreien Zugang. Durch Tiefhöfe auf der Nord- und der Südseite wurden einige Kellerräume zu hochwertig nutzbaren Räumen umgestaltet. Hier befindet sich nun der Schüleraufenthalt auf einer Ebene mit Bibliothek, Mediathek, Schülercafé und Hausaufgabenbetreuung.

Komplett erneuert wurden alle technischen Anlagen, renoviert die WC- Anlage; kleinere sanitäre Anlagen in den Obergeschossen für Schüler und Schülerinnen sowie das Lehrerkollegium ergänzen das bisherige Angebot. Alle Klassenräume werden den akustischen Anforderungen gerecht und sind mit hellen Möbeln, Einbauschränken und digitalen Tafeln versehen. Die Schule ist mit dem neuen IT-Konzept des Schulamts (Digitale Schule) ausgestattet. In allen Bereichen der Schule kann auf ein internes WLAN zugriffen werden.

Die Baukosten bleiben im beschlossenen Rahmen von rund 13,6 Millionen Euro. Die sanierte Bruttogeschossfläche umfasst 7506 Quadratmeter. Die eigentlichen Bauarbeiten dauerten von September 2018 bis Oktober 2021. Die Sanierung erfolgte nach einer Planung und unter der Gesamtbauleitung des Darmstädter Büros blumenstein+architekten.

„Mit dieser aufwendigen und rücksichtsvollen Sanierung“, so Klötzner, „entstand auf den heutigen Stand der Technik gebrachte Schule, die Lehrern und Lehrerinnen, Schülern und Schülerinnen für ihren täglichen Nutzen mit schönen Räumen zur Verfügung steht.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen