Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist dabei, die planerischen Voraussetzungen für die Erweiterung der B 26 um eine zusätzliche Busspur zu schaffen. Die Arbeiten zur Vorplanung genießen höchste Priorität; die Stadt und Hessen Mobil befinden sich dabei in einem engen Abstimmungsprozess. Dies geht aus der Antwort des Oberbürgermeisters auf die Kleine Anfrage des SPD-Stadtverordneten Tim Huß hervor.
Die SPD hatte unter anderem wissen wollen, ob für die vorgesehene Erweiterung bestehendes Planungsrecht herangezogen werden könne. Der Oberbürgermeister verweist auf den von Hessen Mobil 1977 erwirkten Planfeststellungsbeschluss für einen vierstreifigen Ausbau der B 26 bis zum Ostbahnhof, von dem damals kein Gebrauch gemacht wurde. „Die Wissenschaftsstadt Darmstadt“, heißt es in der Antwort von OB Jochen Partsch weiter, „hat inzwischen das Land mit Schreiben vom 14. August 2019 um Prüfung gebeten, ob der Planfeststellungsbeschluss für die Realisierung einer zweiten Busspur aktuell weiterhin als gültige Rechtsgrundlage betrachtet werden kann. Des Weiteren gibt es Fragen zur Straßenbaulastträgerschaft. Zu beiden Fragen liegen mir bisher noch keine abschließenden Antworten vor. Vor kurzem habe ich daher noch einmal an die Thematik erinnert und um zeitnahe Antwort gebeten.“
Zunächst soll während der Sommerferien 2020 das Trogbauwerk von Hessen Mobil provisorisch ertüchtigt werden, bevor es später – wie zwischen Stadt, Land und Hessen Mobil vereinbart – vollständig saniert wird. Die Kosten der provisorischen Maßnahme trägt Hessen Mobil; eine Summe ist noch nicht bekannt. Zu den verkehrlichen Auswirkungen erklärt der OB: „Stand heute soll die Umleitung ab Anschluss Aschaffenburger Straße über die Erbacher Straße erfolgen, da stadteinwärts in diese Richtung über die B 26 nicht gefahren werden kann. Stadtauswärts soll weiterhin eine Fahrspur zur Verfügung stehen.“
Auch zur Frage nach einem besseren ÖPNV-Angebot in den Ostkreis nahm der Oberbürgermeister Stellung: „Für das Fahrplanjahr 2020 ist vorgesehen, das Leistungsangebot der lokalen Linien (MO1, NH und RH) im Korridor Darmstadt – Ostbahnhof – Roßdorf vollständig auf Gelenkbusse umzustellen. Die Linie RH wird bereits schon mit Gelenkbussen betrieben. Die Linienverläufe der Linien MO1 und NH werden umgestaltet. Die Linie MO1 wird künftig mit Gelenkbussen von Darmstadt über Roßdorf und Ober-Ramstadt mit Rohrbach verbinden. Das übrige bisherige Bedienungsgebiet Klein-Bieberau, Asbach, Modau und Neutsch wird von einer neuen Linie MO4 übernommen. Zwischen der verkürzten Linie MO1 und der neuen Linie MO4 besteht Anschluss in Rohrbach.
Um den bisherigen Hinderungsgrund für den Einsatz von Gelenkbussen auf der Linie NH (keine Wendemöglichkeit in Niedernhausen) zu beheben, wird eine neue Linie GB eingeführt, die von Darmstadt über Roßdorf, Zeilhard und Georgenhausen unter Auslassung von Reinheim bis Groß-Bieberau führt. Die bisherige Linie NH wird zur Linie NHX beschleunigt. Sie verläuft zwischen Darmstadt und Niedernhausen über Reinheim und Groß-Bieberau, lässt aber die Bedienung u. a. von Roßdorf aus, denn sie fährt ab der Stadtgrenze auf der Bundesstraße 26. Durch diese Umstellung auf Gelenkbusse wird eine Steigerung der Kapazität um rund 25 Prozent erreicht.
Zudem hat die Dadina kürzlich beim RMV angeregt, auch auf den regionalen Buslinien 672 und 673 überwiegend Gelenkbusse einzusetzen“, teilt OB Partsch mit. „Diese Linien ergänzen das Angebot auf dem Korridor Darmstadt – Roßdorf. Die Linie 672 führt von Darmstadt über Roßdorf, Gundernhausen und Groß-Zimmern nach Dieburg. Die Linie 673 führt von Darmstadt über Roßdorf zum Stetteritz und weiter über Gundernhausen zurück nach Darmstadt.“
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt