Welche Voraussetzungen braucht es, damit bis 2025 die innerstädtischen Buslinien F, H, K, L und R in Darmstadt elektrisch betrieben werden können? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit das Forschungsvorhaben „E-Bus Förderung Darmstadt“ des Darmstädter Verkehrsunternehmens HEAG mobilo im Rahmen einer Machbarkeitsstudie. Die Studie wird vom Hessischen Wirtschaftsministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung gefördert.
Als kommunales Verkehrsunternehmen sieht sich die HEAG mobilo in der Verantwortung, die Stadt Darmstadt bei der Erreichung ihrer lokalen Klimaschutzziele zu unterstützen. Die Ausweitung emissionsfreier Mobilität gilt als ein Ansatzpunkt, das Umweltklima in Darmstadt zu verbessern. „Schon heute wirken unsere elektrischen Straßenbahnen entlastend. Die innerstädtischen Buslinien auf emissionsfreien Betrieb umzustellen, ist für uns der folgerichtige Schritt“, so Matthias Kalbfuss, Vorsitzender der Geschäftsführung der HEAG mobilo. Das Darmstädter Verkehrsunternehmen will dadurch nicht nur den CO2-Ausstoß verringern, sondern auch den Verkehrslärm senken und damit einen Beitrag dazu leisten, die Wohn- und Lebensqualität in der Darmstädter Innenstadt weiter zu verbessern.
Der weitgehende Verzicht auf fossile Kraftstoffe und die Nutzung regenerativer Energie wirken zudem auch global positiv und unterstützen die Weltklimaziele. Von der damit verbundenen Entkopplung vom internationalen Rohstoffmarkt erhofft sich die HEAG mobilo langfristig auch wirtschaftliche Vorteile.
Anforderungen werden ermittelt
In der Machbarkeitsstudie werden die Anforderungskriterien und Leistungskapazitäten für ein Elektrobussystem in Darmstadt ermittelt. Dabei geht es um betriebliche Aspekte, technische Anforderungen und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen. „Betrachtet wird dabei die Konfiguration der Fahrzeuge, aber auch das Stromnetz und die Anforderungen an Schnellladeunkte müssen analysiert werden“, erklärt der technische Geschäftsführer der HEAG mobilo, Michael Dirmeier. Für diese Bewertung der Stromversorgung ist der Darmstädter Verteilnetzbetreiber e-netz Südhessen eingebunden. In einem eintägigen Workshop sollen zudem an der Hochschule Darmstadt die städtebaulichen, sozialen und ökologischen Aspekte der Einführung von Elektrobussen diskutiert werden.
„Wir haben fest vor, diesen Schritt der Systemumstellung zu gehen. Ob der Systemwechsel für uns tragfähig ist, hängt wesentlich davon ab, wie hoch die CO2-Ersparnis ist“, erläutert Dirmeier die Prämissen für das weitere Vorgehen. Bis Ende des Jahres sollen die theoretischen Ergebnisse vorliegen.
2016 erster Praxistest
Von 2016 an sollen sie in einem Praxistest validiert werden. Eine Projektskizze mit dem Titel „Innovationsdrehscheibe –
Elektrobus Darmstadt“ zur Umstellung der Buslinie L hat das Unternehmen zur Förderung durch das Bundesverkehrsministerium (BMVI) bereits eingereicht. Als Projektpartner daran beteiligt sind die hessischen Unternehmen Akasol, Entega Energie, Schunk und Kovekta sowie die Hochschule Darmstadt.
Download: Elektrobuslinien2025.pdf
Quelle & Bild: HEAG mobilo GmbH