Stadt Darmstadt investiert vier Millionen Euro in den Kanalbau in der Mainzer Straße – Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt dauern bis September 2013

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BaustelleWir investieren in den Kanalbau in der Mainzer Straße rund vier Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt, der eine Länge von 900 Metern umfasst und in vier Teilbereiche eingeteilt ist, wird im September fertig sein. Fertig gestellt sind schon jetzt die ersten drei Teilstücke. Der sogenannte Mittelsammler soll nach seiner Fertigstellung das Abwasser aus dem südlichen Teil der Innenstadt zur Zentralkläranlage in der nordwestlichen Mainzer Straße transportieren. Grund für die Erneuerung war der schlechte Zustand des alten Kanals und vor allem sein geringer Querschnitt. Um die jetzt fälligen Mengen von Abwasser aufnehmen zu können, müssen die bereits vorhandenen kleineren Kanäle durch große Stahlbetonrohre mit einer wesentlich höheren Leistungsfähigkeit ersetzt werden“, erläuterte Baudezernentin Brigitte Lindscheid die Kanalbaumaßnahme in der Mainzer Straße am Dienstag (05.02.13).

Mit den Kanalbauarbeiten wurde unter der Projektleitung des Straßenverkehrs- und Tiefbauamtes im Juli 2012 im Bereich zwischen der Kurve zum Weststadtcafé und der Einmündung der Pallaswiesenstraße begonnen. Das Teilstück verbindet den bereits unter dem Evonik-Röhm-Gelände verlegten Kanal mit dem vor 15 Jahren gebauten Anschluss in der Pallaswiesenstraße. Auch die seitlichen Anschlüsse aus dem Neuwiesenweg und der Fabrikstraße werden erneuert. Die endgültige Fertigstellung des Mittelsammlers soll dann in den nächsten Jahren mit dem Bauabschnitt von der Dolivostraße durch die Feldbergstraße bis zur Rheinstraße erfolgen.

„Um die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten und den Gewerbebetrieben der Mainzer Straße die möglichst ununterbrochene Zufahrt zu ihren Grundstücken auch mit großen Fahrzeugen zu ermöglichen, wurden einerseits temporäre Umfahrungen über die Industriegleise erstellt, andererseits wird die Baumaßnahme mit einem unterirdischen Rohrvortriebsverfahren durchgeführt“, so Lindscheid weiter. Dabei werden die Stahlbetonrohre mit einem Durchmesser von 2,20 Meter und einer Baulänge von bis zu vier Meter von zwei tiefen Doppelpressgruben aus unterirdisch zu vier Zielgruben bis zur Kirschenallee vorgeschoben. Die Rohre werden von einem Hebekran in die Startgruben gehoben und von dort mittels hydraulischer Pressen mit einem leichten Gefälle zielgenau zur nächsten Grube geschoben. Das vorne an der Rohrspitze, der sogenannten Ortsbrust anstehende Erdreich wird mittels eines kleinen Baggers aufgenommen und in eine bereitstehende Lohre geladen. Diese Lohre transportiert dann den Boden durch die bereits verlegten Rohre zur Startgrube und wird hier vom Hebekran aufgenommen und auf einen Lastwagen zum Abtransport geladen. Dieses geschlossene Verfahren vermeidet im Gegensatz zur Verlegung in einem offenen Graben viele LKW-Transporte mit dem aus- und wieder einzubauenden Boden. Ab einer gewissen Tiefenlage, die hier mit über sieben Meter Tiefe gegeben ist, ist dieses technisch aufwändigere Verfahren nicht nur umweltfreundlicher, sondern sogar kostengünstiger.

Drei Vortriebsstrecken mit einer Länge von insgesamt 649 Meter wurden bereits aufgefahren. Die letzte Strecke mit einer Länge von 168 Meter wird gerade vorbereitet. Dafür wird die Startgrube für die Vortriebsarbeiten eingerichtet, während an der Kirschenallee die acht Meter Tiefe Zielgrube ausgehoben wird.

Diese Arbeiten sollen in rund vier Wochen beendet sein. Dann müssen an den Verbindungsstellen, also den diversen Start- und Zielgruben, Verbindungsbauwerke aus Ortbeton erstellt werden. Anschließend werden sämtliche Hausanschlusskanäle an den neuen Kanal umgeklemmt und der alte Kanal verdämmt: das heißt, er wird mit einem fließfähigen Material verfüllt, damit keine Hohlräume im Boden zurückbleiben.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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