Umwandlung von Bio-Abfällen zur Energiequelle: Verfahren zur Produktion von Biomethanol wird unter industriellen Bedingungen erprobt

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Für das Forschungsprojekt „Bio-MeGaFuel“ wird an der TU Darmstadt eine neue Methode zur Produktion von Biomethanol aus organischen Reststoffen entwickelt. Mit einem innovativen Chemical-Looping-Vergaser und der Integration erneuerbarer Energien sollen die Effizienz des Verfahrens gesteigert und die Kosten gesenkt werden. Ziel ist eine nachhaltige Kraftstoffalternative für die chemische Industrie sowie den Luft- und Seeverkehr. Unterstützt von der EU mit 3,8 Millionen Euro, wird das Verfahren bis 2028 unter realen industriellen Bedingungen erprobt.

Der Schwerpunkt von „Bio-MeGaFuel“ liegt auf der Entwicklung eines neuartigen, effizienten und skalierbaren Verfahrens zur kostengünstigen Herstellung von Biomethanol aus geringwertigen biogenen Rückständen und organischen Abfällen. Dazu gehören Abfälle aus natürlichen Quellen, die biologisch abbaubar sind, wie etwa Stroh, Ernterückstände, Lebensmittel- und Gartenabfälle oder auch Klärschlamm. Durch die Entwicklung eines Chemical-Looping-Vergasers in Verbindung mit einem Membranreaktor zielt das Projekt darauf ab, bis 2028 die sogenannte Technologieentwicklungsstufe 5 zu erreichen. Das bedeutet, dass das Verfahren unter industrierelevanten Bedingungen erfolgreich getestet wurde. Dieser innovative Ansatz wird die Kosten der Biomethanol-Produktion erheblich senken und gleichzeitig die Einschränkungen herkömmlicher Vergasungs- und Methanolsynthesemethoden überwinden.

Ein weiteres Ziel von „Bio-MeGaFuel“ ist es, den Bedarf an nachgeschalteten Behandlungen zu verringern und Synergien mit erneuerbaren Energiequellen zu schaffen, zum Beispiel durch die Integration von erneuerbarem Wasserstoff. Damit wird der Weg geebnet für eine stärkere Nutzung von Biomethanol in der chemischen Industrie und insbesondere als nachhaltige Kraftstoffalternative für schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie den Luft- und Seeverkehr. Zudem könnte Biomethanol auch für Fahrzeug-Brennstoffzellen interessant werden. Durch die Senkung der Produktionskosten und die Steigerung der Biomethanol-Produktion will „Bio-MeGaFuel“ den für die Weltwirtschaft wichtigen Sektoren eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für ihre Kraftstoffprobleme anbieten – auf Basis erneuerbarer Rohstoffe.

Das Projekt wird an den Research Institutes of Sweden (RISE) koordiniert. Das Institut Energiesysteme und Energietechnik der TU Darmstadt bringt unter Leitung von Professor Bernd Epple seine langjährige Expertise in das internationale Konsortium ein: Die Chemical-Looping-Vergasung mit anschließender Gasreinigung wird unter industrienahen Bedingungen an der Technischen Universität Darmstadt erforscht. Das „Bio-MeGaFuel“-Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe mit 3,8 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von vier Jahren.

Internet: https://www.biomegafuelproject.eu

Quelle: TU Darmstadt


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