Zum 80. Jahrestag der Darmstädter Brandnacht beteiligt sich die TU mit einem Vortrag am Veranstaltungsprogramm der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Christof Dipper, emeritierter Professor für Neuere und Neueste Geschichte, spricht am Montag, 16. September 2024, über das Thema „Die Darmstädter Brandnacht im Kontext des Bombenkrieges“.
Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Einordnung der Zerstörung Darmstadts in den Rahmen der Zeitumstände. Grundsätzliches zur Geschichte des Luftkriegs als einer spezifischen Form der Gewalt in der modernen Gesellschaft wird ebenso zur Sprache kommen wie die Rolle Darmstadts und seiner Bewohner im Nationalsozialismus. Anschließend werden die Brandnacht selbst und der Versuch ihrer Bewältigung durch das NS-Regime Thema sein.
„Große Beachtung gilt der Art und Weise, wie die Überlebenden mit dieser Katastrophe zurechtzukommen versuchten, von der zu Recht gesagt wurde, dass sie die eigentliche Zäsur in Darmstädter Geschichtsbewusstsein ist“, erklärt Dipper, der von 1990 bis zu seiner Emeritierung 2008 an der TU Darmstadt lehrte und forschte.
Der Vortrag ist Teil des umfangreichen Programms der Stadt Darmstadt zum Gedenken an die Brandnacht vom 11. September 1944. Geplant sind unter anderem Führungen, Ausstellungen, Konzerte und Filmvorführungen. Die Veranstaltungen stehen unter dem Oberbegriff „To Destroy Town“ – so lautete der Angriffsbefehl für die Flotte des Bomber Command der Royal Air Force.
Ab 23.59 Uhr am 11. September 1944 hatten 234 Bomber über der Stadtmitte und den angrenzenden Wohngebieten 230 Luftminen und Sprengbomben sowie 286.000 Stabbrandbomben abgeworfen, die innerhalb weniger Stunden einen Feuersturm entfachten. Rund 11.000 Menschen wurden getötet, die Hälfte der überlebenden Bevölkerung wurde obdachlos.
Der Vortrag von Professor Christof Dipper beginnt am Montag, 16. September 2024, um 18 Uhr im Hörsaal 30 des Gebäudes S3|13 (Herrenbau) im Wissenschaftsschloss Darmstadt, Residenzschloss 1, 64283 Darmstadt.
Bild: Stadtarchiv Darmstadt
Quelle: TU Darmstadt