Wissenschaftsstadt Darmstadt veröffentlicht Bilanz des Standesamts für 2023

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Das Standesamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat auch für das vergangene Jahr 2023 wieder Bilanz gezogen und Kennzahlen zu den angebotenen Diensten zusammengetragen. Zusammengefasst gab es etwa weniger Geburten und Trauungen, während es beim Zugriff auf die Online-Dienste weitere Zuwächse gegeben hat. Die beliebtesten Namen für Neugeborene waren Mila (26), Lia (25) und Emilia (23) bei den Mädchen sowie Paul (29), Leon (26) sowie Liam und Theo (je 25) bei den Jungen. Der für das Standesamt zuständige Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey teilt zudem mit, dass er im vergangenen Jahr seine Prüfung zum Eheschließungsstandesbeamten bestanden, als Standesbeamter bereits eine erste Trauung durchgeführt hat und kündigt an, auch 2024 weitere Trauungen durchzuführen, wofür ab sofort Anfragen platziert werden können.

„Insgesamt gab es bei den Zahlen für das Jahr 2023 beim Standesamt keine größeren Überraschungen“, fasst Wandrey zusammen. „Besonders freut mich, dass wir die Digitalisierung im Standesamt auch 2023 weiter ausbauen konnten, dies auch 2024 tun werden und die Bürgerinnen und Bürgern dies sehr gut annehmen. Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch einmal für die gute Arbeit im Jahr 2023 zu bedanken.“

Wie Stadtrat Wandrey erklärt, wurden die Online-Dienste des Standesamtes auch im Jahr 2023 rege genutzt, was sich u.a. darin wiederspiegelt, dass mittlerweile über 90 Prozent aller Personenstandsurkunden online über das Online-Urkunden-Portal bestellt und größtenteils auch gleich bezahlt werden. Zudem findet der Terminkalender-Online zur Buchung von Trauterminen viel Anklang, es werden fast alle angebotenen Trautermine von den Bürgerinnen und Bürgern online reserviert. Bereits 2022 konnte das Amt die Online-Terminvereinbarung um die Termintypen Anmeldung der Eheschließung, Namensänderungen Erwachsene und Kinder sowie Urkundenabholung ergänzen, wodurch die Digitalisierung im Standesamt weiter voranschreitet.

Bei den Geburten ist bei 4100 im Vergleich zu 2022 (4204) ein leichter Rückgang zu verzeichnen, wenngleich es sich aber nach wie vor um einen weiterhin stabil hohen Wert handelt. In der Zahl für 2023 enthalten sind auch Hausgeburten und Geburten, die in 2022 noch nicht beurkundet wurden sowie Geburten von deutschen Kindern, die im Ausland geboren sind und in Darmstadt nachbeurkundet wurden. Davon 1323 mit Wohnsitz der Mutter in Darmstadt und 2777 mit Wohnsitz außerhalb Darmstadts. Die stetig hohe Geburtenrate bestätigt die bisherigen Prognosen. Die Stadt rechnet damit, dass dieser Trend anhält, da der Standort Darmstadt mit seinen zwei Geburtskliniken sehr viele werdende Eltern, gerade auch außerhalb Darmstadts anzieht und hält darüber hinaus fest, dass der Arbeitsaufwand mit Beteiligung von ausländischem Recht, gerade mit Beteiligung von Flüchtlingen um ein Vielfaches größer ist, als beim Durchschnittsvorgang deutsch-deutsch, verheiratet. In vielen Fällen muss die Beurkundung zurückgestellt werden, bis weitere Unterlagen vorgelegt werden.

Auch bei den Sterbefällen ist eine stabile Entwicklung in den letzten Jahren zu verzeichnen. Insgesamt waren es im Jahr 2023 2522 Sterbefälle im Vergleich zu 2603 im Jahr 2022. Bei den anzuordnenden Bestattungen wurden insgesamt 138 ermittelt (2022: 126; 2021: 124; 2020: 102; 2019: 84; 2018: 73), davon angeordnet 56 (2022: 67; 2021: 50; 2020: 49; 2019: 52; 2018: 43), von den 56 angeordneten Bestattungen 36 mit Angehörigen und 20 ohne Angehörige. Internationale Leichenpässe wurden 67 ausgestellt im Vergleich zu 82 im Jahr 2022. Festzuhalten ist, dass die zu ermittelnden Bestattungsfälle weiter ansteigen. Der Ermittlungsaufwand für einen Bestattungsfall liegt bei durchschnittlich 6 Stunden. Der Bereich der anzuordnenden Bestattungen lässt sich prinzipiell nicht kalkulieren und steuern, eine Tendenz ist jedoch deutlich sichtbar, dass immer mehr Personen ohne Angehörige sterben, immer mehr Angehörige nicht in der Lage sind die Bestattungskosten zu übernehmen, immer mehr Angehörige nicht bereit/Willens sind die Bestattungskosten zu übernehmen und immer mehr Sterbende über keine Vermögensmasse verfügen, die zum Zwecke der Zahlung der Bestattungskosten genutzt werden könnte.

Das Standesamt Darmstadt als Ordnungsbehörde hatte für das Bestattungswesen in 2023 Aufwendungen in Höhe von mehr als 150.000 Euro zu zahlen, konnte aber gleichzeitig durch gute und zeitaufwendige Ermittlungsarbeit Erträge in Höhe von fast 95.000 Euro vereinnahmen (z.B. durch Kontaktaufnahme mit bestattungspflichtigen Angehörigen oder Eintreibung von vorhandenen Vermögenswerten).

Insgesamt wurden im Jahr 2023 785 Trauungen durchgeführt im Vergleich zu 884 im Jahr 2022. Davon entfielen auf den Hochzeitsturm: 430 (2022: 479), die Dianaburg: 44 (2022: 52), die Bezirksverwaltung Arheilgen: 1 (2022: 0), die Bezirksverwaltung Eberstadt: 3 (2022: 8) und die Bezirksverwaltung Wixhausen: 2 (2022: 2). Gleichgeschlechtliche Eheschließungen gab es 21 (2022: 19, seit 01.10.2017 möglich) Umwandlungen von bestehenden Lebenspartnerschaften in Ehen nach Paragraf 17a PStG: 3 (2022: 0; seit 01.10.2017 möglich). Die Trauzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr also gesunken. Die Ursachen sind nicht bekannt. Die Nachfrage für 2024 deutet allerdings wieder auf einen Anstieg der Trauzahlen hin. Darmstadt hat mit dem Hochzeitsturm, dem Alten Rathaus und der Dianaburg sehr attraktive Trauorte. Zudem besteht die Möglichkeit in den Bezirksverwaltungen Eberstadt und Wixhausen zu heiraten. In der Bezirksverwaltung Arheilgen sind mangels Räumlichkeit keine standesamtlichen Trauungen mehr möglich.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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