Aus aktuellem Anlass: Wissenschaftsstadt Darmstadt respektiert Kirchenasyl

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt respektiert das Kirchenasyl. Darauf hat jetzt Oberbürgermeister Hanno Benz mit Nachdruck hingewiesen. „Beim Kirchenasyl handelt es sich um einen wichtigen Schutzraum, der für Geflüchtete in verzweifelten Situationen Stabilität und Sicherheit bedeuten“, erklärte OB Benz. „Diese Schutzräume gilt es zu bewahren. Versuchte Abschiebungen lehnen wir als Stadt kategorisch ab und bekennen uns eindeutig zum Kirchenasyl.“

Anlass ist die Situation eines in seiner Heimat verfolgten Syrers, der in der Darmstädter Matthäusgemeinde Kirchenasyl gefunden hat. Seine Flucht – unter anderem in einem Schlauchboot übers Mittelmeer – hatte ihn zunächst nach Malta und dann in ein Aufnahmelager im rheinland-pfälzischen Hermeskeil geführt. Ein dort gestellter Asylantrag wurde mit Hinweis auf das EU-Mitglied Malta abgelehnt. Aus Furcht vor drohender Abschiebung suchte der Syrer Schutz im Kirchenasyl; dort haben sich aber nun Behördenvertreter aus Rheinland-Pfalz angekündigt. Über den Fall hat jüngst die Tageszeitung „Darmstädter Echo“ berichtet.

Darmstadts Ordnungsdezernent Paul Wandrey stellte klar: „Die Ausländerbehörde der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist von den Kolleginnen und Kollegen aus Rheinland-Pfalz nicht kontaktiert worden, und auch die für Abschiebungen zuständige Behörde, das Regierungspräsidium Darmstadt, ist nach telefonischer Auskunft in diesen Vorgang nicht involviert. Entscheidungen und Durchführung von Abschiebungen obliegen in Hessen den Regierungspräsidien.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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