Sonderinvestitionsprogramm Radmobilität 4×4

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Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am Mittwoch (14. Dezember 2022) den Ausbau des Geh- und Radweges zwischen „An der Fasaneriemauer“ und Pfannmüllerweg sowie den Umbau des Anschlusses Pfannmüllerweg beschlossen. Die Umsetzung ist für 2023 vorgesehen.

Die Maßnahme wird beim Land Hessen für das Förderprogramm gemäß „Nahmobilitätsrichtlinie“ angemeldet. Mit diesem Programm werden Projekte gefördert, die darauf abzielen, einen sicheren Fuß- und Radverkehr zu gewährleisten, die selbstständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu stärken, die Teilhabe an Mobilität für mobilitätseingeschränkte Personen zu erhöhen und motorisierten Individualverkehr auf den Fuß- und Radverkehr zu verlagern. Die Förderung kann sich auf bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten belaufen.

„Der Abschnitt ist Bestandteil der innerörtlichen Radverkehrsverbindung von der Darmstädter Innenstadt nach Kranichstein sowie der überörtlichen Verbindung von Darmstadt nach Messel. Diese Hauptradroute wird derzeit mangels Alternativen gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn geführt. Auch wegen des hohen Anteils an Schwerlastverkehr ist die Nutzung der Fahrbahn für Radfahrerinnen und Radfahrer unattraktiv und nicht ohne Risiko. Parallel zur Fahrbahn gibt es in Höhe der Fasaneriemauer nur einen schmalen und unbefestigten Weg, der für eine sichere und zügige Führung insbesondere des Radverkehrs baulich nicht geeignet ist. An der Einmündung der Straße ‚An der Fasaneriemauer‘ in die Kranichsteiner Straße kommt es infolge fehlender Sichtbeziehungen zudem immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Fußgängerinnen und Fußgängern einerseits und Radfahrerinnen und Radfahrern andererseits. Vor diesem Hintergrund nehmen wir hier Verbesserungen vor, um diesen Abschnitt der Hauptradroute attraktiver und sicherer zu machen“, erläutert Mobilitätsdezernent Michael Kolmer die geplanten Veränderungen.

Der oben genannte, unbefestigte und 380 Meter lange Weg wird in seiner Lage nahezu beibehalten und mittels einer Asphaltdecke verkehrssicher befestigt. Die Breite des künftigen Geh- und Radwegs beträgt größtenteils drei Meter. Auf einer Länge von etwa 75 Metern beträgt die Breite aufgrund zu erhaltender Baumstandorte zweieinhalb und unmittelbar am Baum 2,20 Meter. Durch den Bau einer Grünfläche mit Hochbord-Abgrenzung wird die Straße „An der Fasaneriemauer“ an der oben genannten Einmündungsstelle etwas von der historischen Mauer abgerückt, um die Sichtverhältnisse zu verbessern.

Auf der Kranichsteiner Straße gibt es auf Höhe „An der Fasaneriemauer“ eine Querungshilfe, die auch von Radfahrerinnen und Radfahrern, die von der Jägertorstraße kommen, genutzt wird. Um Radfahrerinnen und Radfahrern hier eine regelkonforme Aufstellfläche zu gewährleisten, wird die Querungshilfe in Lage und Größe angepasst.

Der Anschluss an die Fahrbahn der Kranichsteiner Straße im Bereich der Querungsstelle Jägertorstraße erfolgt über eine wassergebundene Deckschicht. Da der gesamte Knotenpunkt Jägertorstraße ebenfalls umgeplant wird, handelt es sich um eine provisorische Anbindung. Beim Ausbau des Knotenpunkts wird dieses Provisorium zurückgebaut und der Weg an eine Lichtsignalanlage angeschlossen.

Die untergeordnete Straße „Pfannmüllerweg“ ist hinsichtlich ihrer Funktion im Verkehrswegenetz deutlich überdimensioniert. Im Zuge des Bauvorhabens werden daher Änderungen am Knotenpunkt vorgenommen: Die Breite des Pfannmüllerwegs wird im Knotenpunktbereich von derzeit 11,50 auf 7,50 Meter verschmälert. Der Kurvenradius wird reduziert, damit die Abbiegegeschwindigkeit verringert und die Sicherheit erhöht werden kann. Weil der Geh- und Radweg auf Gehwegniveau über den Knoten geführt wird, muss der motorisierte Verkehr den Gehweg über eine sogenannte Gehwegüberfahrt passieren. Der Gehweg wird optisch durchgängig gestaltet. Durch den abgesenkten Bordstein wird der Fuß- und Radverkehr gegenüber dem Kfz-Verkehr aus allen Richtungen bevorrechtigt. Die Führung des Radverkehrs wird durch einen maximalen Fahrbahnabstand von fünf Metern als fahrbahnbegleitend im Zuge einer Vorfahrtsstraße gelten. Für die Barrierefreiheit werden in Abstimmung mit dem Beauftragten für barrierefreies Planen und Mobilität (Club der Behinderten e. V.) Blindenleit- und Auffindestreifen ergänzt. Eine derzeit zum Parken genutzte gepflasterte Fläche wird in eine Grünfläche umgewandelt.

„Der bestehende und der künftige Geh- und Radweg verläuft in geringem Abstand zu vorhandenen Baumstandorten. Die Baumstandorte verleihen der Kranichsteiner Straße einen Allee-Charakter, weshalb eine Fällung bzw. Versetzung einzelner Baumstandorte keine Option ist. Um die geplante Wegeführung dennoch zu realisieren, wurden im Vorfeld Wurzelsuchschachtungen entlang der künftigen Wegekante durchgeführt. Hierbei wurden bis in eine Tiefe von vierzig Zentimetern keine Wurzeln aufgefunden. An drei Baumstandorten im Bereich der nordöstlichen Mauerecke sind Wurzelbrücken vorgesehen, um eine größtmögliche Wegbreite zu erreichen. Sofern Leitungsfreiheit besteht, ist zudem die Neupflanzung von zwei Bäumen geplant“, so Stadtrat Michael Kolmer.

Radfahrerinnen und Radfahrer können entlang der gesamten Kranichsteiner Straße auf der Fahrbahn fahren. Auch der neue Geh- und Radweg soll nicht als benutzungspflichtiger Radweg beschildert werden. „Wir gehen jedoch davon aus, dass die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer künftig den neuen Weg nutzen werden“, so Kolmer abschließend.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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