Am Samstag (09.04.22) beginnen in der Frankfurter Straße im Bereich zwischen Landwehrstraße und Kahlertstraße grundlegende Sanierungsmaßnahmen. In einem gemeinschaftlichen Projekt erneuern die Wissenschaftsstadt Darmstadt, e-netz Südhessen und HEAG mobilo die Infrastruktur unter und über der Erde und erhalten damit die Leistungsfähigkeit einer der wichtigsten Darmstädter Verkehrsachsen. Einzelheiten zu der bis zum Herbst 2023 andauernden Baumaßnahme stellten die Beteiligten am Freitag (08.04.22) bei einem gemeinsamen Pressetermin in der Frankfurter Straße vor.
Eine große Baustelle statt vieler kleiner
Die Frankfurter Straße ist in die Jahre gekommen: Die Gleise dort wurden in den 1960er Jahren verlegt und sind damit noch um einiges jünger als der Abwasserkanal, der in den 1890er Jahren errichtet wurde. Und auch die Trinkwasserleitung, die zwischen Schlossgartenstraße und Willy-Brandt-Platz verläuft, ist schon über 100 Jahre alt. Gleichzeitig versorgt die Infrastruktur viele Menschen im Johannes- und im Martinsviertel, die Schienen befördern täglich viele Menschen in den Darmstädter Norden oder von dort in die Innenstadt. Radfahrende müssen sich aktuell den Platz zwischen gründerzeitlichen Häusern und historischer Herrngartenmauer noch mit Autos und Fußgängern teilen. Um die Auswirkungen auf Anwohner*innen und Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, haben sich Wissenschaftsstadt Darmstadt, e-netz Südhessen und HEAG mobilo entschlossen, Gleise, Kanal und Versorgungsleitungen in einer gemeinsamen, eng verzahnten Baumaßnahme gemeinsam zu erneuern. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die einzelnen Maßnahmen so aufeinander abzustimmen, dass wir nur einmal in der Frankfurter Straße bauen und die Menschen in Darmstadt nicht durch mehrere kleine Baumaßnahmen einschränken müssen“, erklärt Mobilitätsdezernent Michael Kolmer und ergänzt: „Dies ist auch ein Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen der Stadtwirtschaft.“
Neue Gleise, Straßenraum wird neu geordnet
Einen Fokus legt Kolmer auch auf die Neuordnung des Straßenraums. „Es ist das Anliegen der Wissenschaftsstadt Darmstadt, mit Blick auf den Klimaschutz und die angestrebte Verkehrswende gerade bei solchen Magistralen wie in der Frankfurter Straße den Straßenquerschnitt zu verändern und den Straßenraum neu zu verteilen – das heißt Nutzungen entsprechend den heutigen Notwendigkeiten anders zu priorisieren.“ Nach dem Ende der Sanierung verfügt die Frankfurter Straße in beide Richtungen über abgesetzte Fahrradstreifen. Dazwischen verläuft der Autoverkehr und die Straßenbahnen, die auf neuen Gleisen fahren. „Unsere Gleise sind in diesem Bereich in die Jahre gekommen. Um unseren Fahrgästen auch weiterhin einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr zu garantieren, erneuern wir im Rahmen der gemeinschaftlichen Baumaßnahme unsere Schienenanlagen“, erläutert Ann-Kristina Natus, Geschäftsführerin der HEAG mobilo. Wegen des Sanierungsbedarfs wurde dieser Abschnitt auch aus dem Projekt DAVIA herausgelöst. In diesem sollen sowohl die Frankfurter Straße als auch die Bismarckstraße und der Willy-Brandt-Platz neu gestaltet werden.
Neuer Kanal und Versorgungsleitungen
Nicht nur über der Erde, auch darunter besteht Sanierungsbedarf. „Wir erneuern in der Frankfurter Straße die Strom- und Beleuchtungskabel sowie die Gas- und Trinkwasserleitungen des ENTEGA-Konzerns“, führt Holger Klein, Vorstand der e-netz Südhessen, aus und unterstreicht: „Damit steigern wir die Leistungsfähigkeit unserer Netze in diesem Bereich.“ Während der Arbeiten sollen die Versorgungsunterbrechungen und die Auswirkungen auf die Anwohner so gering wie möglich gehalten werden. Neben den Versorgungsleitungen verläuft unter der Frankfurter Straße auch ein Abwasserkanal. „Der Klimawandel schreitet voran, das haben auch die Starkregen des vergangenen Sommers gezeigt“, so Mobilitätsdezernent Kolmer, „ein leistungsfähiges Kanalnetz ist deshalb umso wichtiger.“
Anwohner werden regelmäßig informiert, Busse ersetzen Bahnen
Schon bei den Ende Januar beginnenden Vorarbeiten der e-netz Südhessen wurden die Anwohner*innen rechtzeitig über die Auswirkungen informiert, im vergangenen Herbst fanden bereits Informationsveranstaltungen für Anwohner*innen und Eigentümer*innen statt. „Es ist ein anspruchsvolles Projekt, aber wir sind gut vorbereitet“, unterstreicht e-netz-Vorstand Klein. Mobilitätsdezernent Kolmer ergänzt: „Wir wissen, dass diese Bauarbeiten, auch über diese lange Bauzeit, Einschränkungen für die Menschen in Darmstadt bedeuten. Wir bitten aber um Verständnis, denn letztlich profitieren von der erneuerten Infrastruktur alle.“ Während der Bauzeit verkehren im Bereich zwischen Luisenplatz und Messplatz Busse statt Bahnen, in den am Samstag beginnenden Osterferien fahren die Ersatzbusse aus betrieblichen Gründen bis nach Kranichstein und Arheilgen. „Mit dem im vergangenen Jahr fertiggestellten Gleisdreieck in der Alsfelder Straße können wir aber nach den Osterferien einen Straßenbahn-Pendelverkehr zwischen den beiden nördlich gelegenen Stadtteilen anbieten“, erläutert HEAG mobilo-Geschäftsführerin Natus. Über Fahrplanänderungen informiert das Verkehrsunternehmen rechtzeitig an den Haltestellen und mit mobilen Infoteams.
Informationen zum Baugeschehen
Wer Fragen zur Grunderneuerung der Frankfurter Straße hat, zum Beispiel zum Bauablauf oder zu den Auswirkungen der einzelnen Bauarbeiten, kann sich an die Bürgerreferentin der HEAG mobilo Maya Hatsukano wenden. Diese steht unter frankfurterstrasse [at] heagmobilo [dot] de für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Auf heagmobilo.de/frankfurter-strasse informieren die Projektpartner zudem regelmäßig über den Baufortschritt. Dort stehen auch die Fahrpläne der Ersatzbusse und aktuelle Informationen für Anwohner*innen zum Download zur Verfügung.
Bild: HEAG mobilo
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt