Nach Irritationen: Oberbürgermeister Jochen Partsch und Verleger Thomas Reinheimer erzielen Einvernehmen über geplanten Bildband zur Mathildenhöhe

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Nachdem die geplante Publikation eines vom Justus von Liebig Verlag in Auftrag gegebenen Bildbands über die Mathildenhöhe wegen Formfehlern und fehlenden Absprachen für Verwunderung auf Seiten der Wissenschaftsstadt Darmstadt und Irritationen in der Öffentlichkeit gesorgt hatte, hat Oberbürgermeister Jochen Partsch in einem ausführlichen Gespräch mit dem Verleger Thomas Reinheimer Einvernehmen in der Sache erzielt. Die Publikation kann selbstverständlich erscheinen und trägt nun den Titel ‚Welterbe Mathildenhöhe Darmstadt‘.

Dabei stellt OB Partsch noch einmal klar: „Entstehungsprozess, fehlende Kommunikation, die Missachtung von Bildrechten und der fahrlässige Umgang mit der von der UNESCO vorgegebenen Sprachregelung waren Anlass für die städtische Intervention und haben zurecht für Irritationen gesorgt. Dies ist kein professionelles Vorgehen. Umso wichtiger war es uns, im Gespräch mit Thomas Reinheimer hier für Aufklärung zu sorgen, auch um die positive Wahrnehmung des Welterbe-Titels nicht zu belasten. Für fachliche Unzulänglichkeiten in der Publikation selbst tragen nun allerdings die Autoren und der Verlag die Verantwortung, die Stadt selbst ist an dem Projekt nicht beteiligt. Wenig förderlich für die Lösung des Konflikts waren zudem leider das Vorgehen von Nikolaus Heiss, der wegen seines damals noch bestehenden Vertrages die Stadt aus unserer Sicht hätte informieren müssen, sowie die lokale Berichterstattung, die eine aus meiner Sicht unnötige und wenig zielführende Skandalisierung des Themas vorgenommen und den Disput zwischen Verlag, den Autoren und der Stadt in den Mittelpunkt der Veröffentlichungspläne gestellt hatte.“ Partsch stellt klar: „Das Buch selbst stand nie zur Disposition, ebenso wenig die Autorenschaft. Das Recht auf freie Meinungsäußerung und freie Presse und Publikationsmöglichkeiten ist Grundbestandteil einer funktionierenden Demokratie und kommunikativen Öffentlichkeit. Das aufgrund einer vertraglichen Unstimmigkeit zwischen Stadt und einem freien Mitarbeiter eine in Teilen der Stadtöffentlichkeit ausgelöste Diskussion entstand, ist bedauerlich.“

Ebenso stellt der OB noch einmal die Verantwortlichkeit für das Gelingen der Welterbe-Bewerbung klar: „Die Federführung auf der operativen Ebene lag hier nicht in der Hand eines einzelnen Kollegen, sondern wurde, initiiert vom Oberbürgermeister, durch ein von der Stadt bestelltes Team unter Leitung des städtischen Kulturreferenten zusammen mit dem Institut Mathildenhöhe, der Denkmalpflege von Stadt und Land Hessen und verschiedenen städtischen Ämtern in einem mehrjährigen sehr anspruchsvollen Verfahren, das im Sommer von der Eintragung in die UNESCO-Welterbeliste gekrönt wurde, begleitet. Die fachliche Rückkopplung nach den inzwischen geltenden Kriterien der UNESCO wurde zudem durch den engen Dialog mit einem internationalen Beratergremium sichergestellt. Ungeachtet der Verdienste in seiner aktiven Zeit als Denkmalpfleger hatte Nikolaus Heiss in der entscheidenden Phase der Antragstellung keine tragende Rolle mehr inne. Zu verschiedenen Anlässen, zuletzt auf dem Fest zum Welterbe am 2. und 3. Oktober 2021, habe ich dessen Rolle, wie auch die Verdienste von Sissy Geiger und anderen engagierten Personen und Vereinen gewürdigt. Der Welterbe-Erfolg ist ein Erfolg der ganzen Stadt, derjenigen, die im Vorfeld der Bewerbung Initiativen einbrachten und derjenigen, die professionell und ehrenamtlich die Bewerbung unterstützt haben. Freuen wir uns alle gemeinsam darüber und auf viele Publikationen die unsere wunderbare Welterbe-Stadtkrone würdigen.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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