Abgebrochener Spitzahorn auf der Rosenhöhe wird nicht abtransportiert – Stattdessen Schaffung von neuen Lebensräumen

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Nachdem in der Nacht vom 26. auf 27. Mai 2021 auf der Darmstädter Rosenhöhe die Krone eines großen Spitzahorns im Wäldchen gegenüber dem Palais abgebrochen ist, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt nun beschlossen, das Holz nicht abzufahren.

„Stattdessen werden wir das Stammholz wie auch die Äste und Zweige vor Ort nutzen, um neuen Lebensraum für Kleintiere, Vögel, Insekten und Spinnen zu schaffen“, erläutert Umwelt- und Grünflächendezernentin Barbara Akdeniz. „Dabei werden wir auch auf den Einsatz von schweren Maschinen verzichten, um den Boden dort nicht zu sehr zu verdichten. Damit das schwere Holz aber überhaupt bewegt werden kann, werden wir den Stamm in den kommenden Wochen in etwa 70 Zentimeter lange Stücke sägen und die Maßnahme dann Stück für Stück umsetzen. Dieser Umgang mit Totholz ist nicht nur vor Ort auf der Rosenhöhe wertvoll, sondern auch ein gutes Beispiel für die Bürgerinnen und Bürger, wie im eigenen Garten wertvoller Lebensraum für Tiere geschaffen werden kann.“

Die Maßnahme wird in folgenden Schritten durchgeführt:

Die Stammstücke werden zu Totholzbändern geschichtet, die durch das Wäldchen mäandern werden. Das bedeutet, jedes Mal, wenn ein Baum aus Verkehrssicherungsgründen gefällt werden muss oder von alleine umfällt, wird das Holz verwendet, um dieses Totholzband zu erweitern. Somit bilden die Stammstücke des Ahorns lediglich den Anfang. Diese Idee stammt von Nigel Dunnett, einem Professor an der Universität Sheffield in Großbritannien.

Das Astwerk wird zu Reisighaufen aufgeschichtet, die ebenfalls schlangenförmig zwischen den Bäumen verlaufen sollen und so eine Art Benjeshecke bilden.

Der Bereich zwischen Weg und erstem Totholzband wird neu mit vorwiegend heimischen Stauden, Gräsern und Farnen bepflanzt, wie Maiglöckchen, Frühlingsplatterbse oder Waldgeißbart. Die Pflanzung ist für den Herbst geplant, da über die Sommermonate erst alle Ahornsämlinge und Brombeerhorste entfernt werden müssen. Im Herbst werden dann auch die Zwiebeln und Knollen von Buschwindröschen, Winterlingen und Schneeglöckchen gesteckt.

Der Reststamm selbst wird ebenfalls als neuer Lebensraum stehen gelassen. Er wird von allerlei Käfern und Pilzen besiedelt werden und mit der Zeit verwittern.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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