Auf dem Weg zur Inklusiven Stadt – die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat mit ihrem Eigenbetrieb Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen ein barrierefreies Wohnhaus in der Heimstättensiedlung errichtet, das nun fertiggestellt ist. In drei Wohnungen werden 18 Menschen einziehen, die aufgrund von Behinderungen zum Teil umfassende Unterstützung im Alltag erhalten. Dazu sind die Wohnungen mit Einzelzimmern und jeweils angeschlossenen Einzelbädern, aber auch mit Bereichen, die Gemeinschaft ermöglichen, ausgestattet. Auch Räume für besondere Pflegesituationen und Tagesangebote stehen den Menschen bei Bedarf zur Verfügung. Für die ständig anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betreuungsteams gibt es einen eigenen Bereich, der zwar für alle leicht zu erreichen ist, der aber die Privatsphäre der Menschen in den drei Wohnungen nicht berührt.
„Es ist gelungen, mit diesen Wohnungen mitten in der lebendigen Heimstättensiedlung einen modernen Baustein in der Angebotspalette der Eingliederungshilfe zu schaffen, der Wünschen und Bedürfnissen von Menschen entgegenkommt. Kleinteiligere Wohnangebote ermöglichen nachbarschaftliche Beziehungen leichter, als Einrichtungen mit vielen Wohnplätzen“, erklärt Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.
Die Baukosten betragen rund 4 Millionen Euro, die vom Land Hessen mit 640 500 Euro und vom Landeswohlfahrtsverband Hessen mit 525 000 Euro gefördert wurde. Daneben hat der Landeswohlfahrtsverband in seiner Zuständigkeit den Bau inhaltlich begleitet und beraten. Die Bauzeit betrug insgesamt zweieinhalb Jahre.
Das Gebäude wurde vom Architekturbüro Eßmann, Gärtner, Nieper aus Darmstadt als energieeffizientes Wohnhaus in giebelständiger Bauweise geplant und umgesetzt. Diese Bauweise prägt die Heimstättensiedlung. „Wir wollten damit auch ein Zeichen an die Nachbarschaft in der Heimstättensiedlung setzen – wir gehören jetzt zu euch“, sagt Wolfram Cuntz, Leiter des Eigenbetriebes Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen.
„Eine besondere Wohnform der Eingliederungshilfe ist für sich genommen keine inklusive Wohnform, weil sie eben ausschließlich ein Angebot an Menschen mit Behinderungen ist. Dennoch ist es ein sinnvoller Schritt auf dem Weg hin zu einem inklusiven Darmstadt, der fachliche Erkenntnisse ebenso achtet wie die Wünsche und Vorstellungen der Menschen, die hier leben wollen“, betont Sozialdezernentin Akdeniz. In die neu entstandenen Wohnungen ziehen nun überwiegend Menschen ein, die bisher in der Kurt-Jahn-Anlage lebten, einer Einrichtung mit ehemals 72 Wohnplätzen in Einzel- und Doppelzimmern an der Friedberger Straße.
Große Vorfreude bewegt die Menschen, die in den neuen Wohnungen zuhause sein werden und hier vor allem auch auf die neue Nachbarschaft gespannt sind. Zu einigen bestehen bereits durch die Bauphase Kontakte, weitere werden dazukommen. Mit der Vereinsgemeinschaft der Heimstättensiedlung gibt es zudem über den gemeinsamen Hof schon eine Verbindung.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt