Barriere oder barrierefrei: Plattform „Mobile Menschen“ gibt Informationen – Kooperation von Wissenschaftsstadt Darmstadt und Evangelischer Hochschule

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Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an Veranstaltungen ist nicht voraussetzungslos. Behinderungserfahrungen von Personen können hierbei so vielfältig sein wie die Menschen selbst. Ist eine Veranstaltung geeignet für mich? Sind die Gegebenheiten vor Ort barrierearm oder erwarten mich dort bauliche oder strukturelle Erschwernisse? Wer ist vor Ort die Ansprechperson, wenn ich Unterstützung benötige?

„All diese und weitere Informationen können entscheidend sein, ob ein Mensch sich für oder gegen den Besuch einer Veranstaltung entscheidet. Um diese Entscheidung selbstbestimmt treffen zu können, bietet die Digitalisierung gute Möglichkeiten durch eine umfangreichere Informationskultur“, erklärt Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.

Die Plattform „Mobile Menschen“ (www.mobilemenschen.de) stellt solche Informationen zur Verfügung. Die Open-Source-Karte lebt dabei von Menschen, die Informationen hochladen, damit diese der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Um für Darmstadt zusätzliche Informationen und Daten zu erheben, hat es erneut eine Kooperation zwischen Adelheid Wolf, Koordinatorin des Projekts „Digital für Alle“ (Initiative der Digitalstadt Darmstadt und der Wissenschaftsstadt Darmstadt), sowie Studierenden der Evangelischen Hochschule (Studiengang Inclusive Education / Integrative Heilpädagogik) gegeben. Von Oktober 2020 bis Dezember 2020 wurden so viele zusätzliche Informationen an rund dreißig Veranstaltungsorten in Darmstadt erhoben, die nun online auf der Plattform „Mobile Menschen“ zur Verfügung stehen.

„Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt bereits 2016 einen Aktionsplan mit einer Reihe von Maßnahmen veröffentlicht“, erläutert Akdeniz. „Im Aktionsplan ,Auf dem Weg zur inklusiven Stadt‘ sind die Ziele formuliert, um Barrieren abzubauen. Mit der Kooperation konnte so eine weitere Maßnahme aus dem Handlungsfeld Bauen und Mobilität angestoßen werden – hier geht es um die Überwindung realer Hürden, um allen Menschen die gleiche ungehinderte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.“

Die Studierenden haben hierfür einen umfangreichen Kriterienkatalog erstellt, Kontakt zu Veranstaltungsorten aufgenommen und in Ortsbegehungen Daten erhoben. „Dass die Veranstaltenden gerade in dieser für sie selbst so herausfordernden Zeit ein so großes Interesse an der Zusammenarbeit mit den Studierenden gezeigt haben, freut uns sehr“, so Akdeniz; „das zeigt, welch hohen Stellenwert das Ziel der Inklusion hat. Wir hoffen natürlich sehr, dass bald alle Veranstaltungsorte nach der Pandemie wieder zugänglich sind.“

Auf der Plattform „Mobile Menschen“ gibt es sowohl ausführliche Eintragungen als auch weniger umfangreiche Angaben. Prinzipiell kann jeder und jede dort eine Informationen über unterschiedlichste Orte, wie das Café nebenan, die Apotheke im eigenen Viertel oder den eigenen Laden hinterlegen, um Menschen mit Behinderungserfahrungen jene Informationen zur Verfügung zu stellen, die für eine selbstbestimmte Teilhabe von Relevanz sein können.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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