Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat im Hinblick auf die Covid-19-Pandemie mit einer weiteren Allgemeinverfügung nun auch Bau- und Gartenmärkte, Sonnenstudios, Nagelstudios, Eisdielen, Cafés sowie Gemischtwarenläden ohne Lebensmittelangebot geschlossen. Dies gab Oberbürgermeister Jochen Partsch am Freitag, 20. März 2020, nach der jüngsten Sitzung des Krisenstabs bekannt. Zuvor hatte der OB in einer Telefonkonferenz mit den Kolleginnen und Kollegen des Hessischen Städtetags dieses Vorgehen abgesprochen; die zugrunde liegende Verordnung war vom Land Hessen verschärft worden. Am Freitagmittag wurde außerdem bekannt, dass das Land auch die Schließung aller Restaurants anordnet.
„Alle unsere Maßnahmen wirken schon jetzt und wirken weiter“, erklärte Oberbürgermeister Partsch. „Wir hätten heute eine andere Situation, wenn wir nicht schon vor acht oder zehn Tagen begonnen hätten, das soziale Leben einzuschränken. Ich betone aber noch einmal: Diese scharfen Eingriffe sind notwendig. Mit jeder dieser Maßnahmen retten wir Leben.“
Um diese zentralen Ziele zu erreichen: Leben retten, die weitere Ausbreitung des Covid-19-Virus zu verlangsamen und die Gesundheitssysteme zu stabilisieren und funktionsfähig zu erhalten, sind enorme Anstrengungen nötig. Dabei sind die Einsicht, das Handeln und das Unterlassen jedes Einzelnen gefordert. „Es ist beeindruckend, welche Bereitschaft die Bürgerinnen und Bürger zeigen, anderen spontan und unmittelbar zu helfen, Netzwerke nachbarlicher Unterstützung zu knüpfen, dabei viel Einfallskraft und großes Engagement beweisen. Dafür danke ich allen sehr“, sagte Partsch. Wer nachbarschaftliche Hilfe leisten will, findet weitere Informationen auf www.soli-DA-risch.de, eine gemeinsame Initiative des SV Darmstadt 98 und der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Daneben gibt es eine Reihe weiterer unterstützenswerter Initiativen.
Zugleich richtet der Oberbürgermeister einen Appell auch an Menschen speziell mit medizinischen oder pflegerischen Kenntnissen – beispielsweise Medizinstudenten –, den Krankenhäusern in Darmstadt ihre Unterstützung anzubieten. „Dort wird jede Hilfe gerne angenommen, die das Klinikpersonal entlastet. Wer dabei mitwirken will, kann sich schon jetzt melden, um in die Arbeitsabläufe der Kliniken eingeführt zu werden“, so der OB. Eine Mail an die Adresse coronahelfer [at] darmstadt [dot] de genügt, oder man wendet sich an die Kliniken direkt. Unterstützungsangebote jeder Art werden unter dieser Mailadresse angenommen und koordiniert. Ab Montag, 23. März 2020, wird zudem eine Coronahelfer-Hotline freigeschaltet: 06151 780 68 00. Die Hotline ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr besetzt.
Derzeit gibt es in der Stadt Darmstadt 21 bestätigte Covid-19-Fälle (Stand: Freitagmittag (20.03.20)); zwei Patienten werden intensivmedizinisch betreut.
Downloads:
Erste Allgemeinverfügung
Zweite Allgemeinverfügung
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt