Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner jüngsten Sitzung die Fertigstellung des zweiten Teils im ersten Bauabschnitt der Raddirektverbindung zwischen Frankfurt und Darmstadt auf Darmstädter Gemarkung beschlossen. „Die weitere Erhöhung des Radverkehr-Anteils an der Verteilung der verschiedenen Verkehrsmittel in Darmstadt ist ein zentrales Anliegen des Magistrats, das mit dem Bau neuer Radwege Jahr für Jahr weiter vorangetrieben und umgesetzt wird. Ein Eckpfeiler für unsere Strategie einer zukunftsfähigen, ökologisch sinnvollen urbanen und inter-urbanen Mobilität ist der Raddirektweg Frankfurt-Darmstadt. Mit den noch im ersten Quartal 2020 beginnenden Arbeiten in Wixhausen schaffen wir einen weiteren wichtigen Abschnitt an der Fortführung des Raddirektweges Frankfurt-Darmstadt“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Der erste Teil des ersten Bauabschnittes des breiten und beleuchteten Radschnellwegs nach Frankfurt ist fertiggestellt und im Juni 2019 eröffnet worden. Dieses Teilstück reicht von Egelsbach bis nach Wixhausen. Zwischen dem jetzigen Ausbauende nördlich der Bebauung und dem Bahnhof Wixhausen wurde ein 700 Meter langer Abschnitt zurückgestellt, weil die benötigten Grundstücke noch zu erwerben waren. Die Grundstücksverhandlungen sind inzwischen abgeschlossen, die Trasse kann auf direktem Weg entlang der Bahn weitergeführt werden. Auf etwa 70 Meter Länge im nördlichen Bereich wurde mit den Anliegern keine Einigung erzielt, dort wird die Raddirektverbindung nicht mit der geplanten Breite ausgebaut werden können. Dies stellt jedoch weder die Umsetzbarkeit noch die Förderfähigkeit in Frage.
Die Raddirektverbindung wird durchgehend beleuchtet. Geplant sind 17 insektenfreundliche Solarleuchten mit warmweißem LED-Licht. Mit Radarerkennung wird jede Leuchte einzeln ausgelöst, so dass der Weg nur bei tatsächlicher Nutzung beleuchtet wird. Zwischen 23 und 5 Uhr morgens sollen die Leuchten nur eine sehr niedrige Leuchtdichte aufweisen.
Die Maßnahme wurde Bürgerinnen und Bürgern zweimal im Ortsbeirat Wixhausen vorgestellt, dabei wurde auch eine Begehung der Wegscheide und des Bahnhofsbereichs durchgeführt. Das Projekt wird durch das Land Hessen mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert. Abhängig von der Förderquote wird sich der Eigenanteil der Wissenschaftsstadt Darmstadt für den jetzt geplanten Streckenabschnitt auf etwa 160 000 Euro belaufen. Die Bauarbeiten sollen nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung noch im ersten Quartal 2020 begonnen und bis Sommer 2020 abgeschlossen werden.
Im Herbst 2015 hatte der Regionalverband eine Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung vom Holbeinsteg in Frankfurt am Main über Neu-Isenburg, Dreieich, Langen, Egelsbach und Erzhausen bis nach Darmstadt vorgelegt. Projektleiterin für die gesamte Strecke ist die Regionalpark Rhein Main Südwest gGmbH in inhaltlicher und vertraglicher Kooperation mit den jeweilig betroffenen Kommunen und Landkreisen.
Die Strecke wurde der leichteren Umsetzbarkeit wegen in mehrere Bauabschnitte unterteilt. In Wixhausen wird im ersten und dritten Bauabschnitt der Gesamtstrecke gebaut, wobei der erste Bauabschnitt nochmals geteilt ist. Im zweiten Bauabschnitt der Gesamtstrecke wird nicht auf Darmstädter Gemarkung gebaut. Im dritten Bauabschnitt wird die Raddirektverbindung vom Bahnhof Wixhausen bis zur B3 in Arheilgen weitergeführt. Dafür wurde seitens der Regionalpark Rhein Main Südwest gGmbH die Planungsleistung vergeben, erste Entwürfe werden voraussichtlich im Frühjahr mit den Bürgerinnen und Bürgern im Ortsbeirat Wixhausen diskutiert werden.
Für die weitere Führung von Arheilgen Richtung Innenstadt und Eberstadt wurde seitens der Wissenschaftsstadt Darmstadt eine Machbarkeitsstudie mit Bürgerbeteiligung in Auftrag gegeben. Die Auftaktveranstaltung dazu fand im September 2019 statt; zwei weitere Veranstaltungen sind 2020 geplant. Zudem wird es eine Online-Bürgerbefragung geben. In den Prozess ebenfalls involviert ist eine Begleitgruppe, der neben der Fachverwaltung unter anderem der ADFC, der VCD, FUSS e. V., die Initiative Radentscheid sowie drei Bürger und Bürgerinnen angehören.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt