Mikroplastik aus der Industrie – TU Darmstadt: Forschung für sauberes Abwasser

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In einer Pilotstudie haben Forscher aus Österreich nach eigenen Angaben erstmals Mikroplastik in Stuhlproben von Menschen nachgewiesen. Mikroplastik gelangt auf verschiedenen Wegen ins Wasser und in den menschlichen Körper. Forscherinnen und Forscher der TU Darmstadt entwickeln Nachweisverfahren für Kunststoffpartikel in industriellen Abwässern. In Zusammenarbeit mit der Industrie arbeiten sie zudem an Methoden, den Eintrag der Partikel ins Wasser zu verhindern.

Die Darmstädter Forschungsteams um Professorin Dr. Susanne Lackner (Fachgebiet Abwasserwirtschaft, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) und Prof. Dr.-Ing. Markus Engelhart (Fachgebiet Abwassertechnik, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) analysieren mit ihrem Projekt industrielle Abwässer, um herauszufinden, welchen Anteil sie an der Verschmutzung der Umwelt mit Mikroplastik haben. Das Vorhaben ist komplex, da Betriebe sich nicht nur in ihren Produktionsprozessen unterscheiden, sondern auch in den Kanalsystemen und im Wassermanagement. Und nicht nur in der Herstellung, vor allem auch beim Weiterverarbeiten, Umfüllen und beim Transport gelangt Mikroplastik in die Umwelt. Das Projekt „EmiStop“ schlägt daher einen weiten Bogen von der Mikroplastikanalytik über die Massenbilanzierung und die Untersuchung von Eintragswegen ins Wasser bis zu emissionsmindernden Maßnahmen in der Industrie, die ebenfalls erforscht und begleitet werden.

Das Verbundprojekt „EmiStop“ ist Teil der Initiative „Plastik in der Umwelt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Als einziges von insgesamt 18 Projekten befasst sich das Darmstädter Vorhaben mit industriellen Abwässern und erhält bis Ende 2020 Fördermittel in Höhe von insgesamt 1,83 Millionen Euro.

Die Kunststoffpartikel wurden in den Proben von allen acht Studienteilnehmern im Alter zwischen 33 und 65 Jahren gefunden, wie die Medizinische Universität Wien und das österreichische Umweltbundesamt mitteilten. Die Probanden leben auf verschiedenen Kontinenten. Eine wissenschaftliche Publikation und eine erweiterte Studie sind geplant.

Mehr zum Projekt: https://liup.de/tXUdw

Quelle: TU Darmstadt


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