Zoo Vivarium der Wissenschaftsstadt Darmstadt präsentiert Ergebnisse eines Forschungsprojekts rund um die Darmstädter Schopfmakaken

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SchopfmakakSeit knapp vier Jahren stehen die Schopfmakaken des Zoo Vivarium im Zentrum eines internationalen Forschungsprojekts. Den technischen Dreh- und Angelpunkt dieses Projekts, eine Touchscreen-Anlage im Zoo Vivarium, haben am Donnerstag (06.09.18) Sabine Kleindiek, 1. Betriebsleiterin des Eigenbetriebs für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD), und Jürgen Thomas, Vorsitzender der Kaupiana, des Fördervereins des Vivariums, präsentiert.

„Über die Touchscreen-Anlage werden den Schopfmakaken verschiedene Aufgaben gestellt. Dann analysieren die beteiligten Forscherinnen und Forscher, wie die Schopfmakaken ihre Aufgaben lösen“, sagte Sabine Kleindiek. „Unsere Anlage ermöglicht es den Forscherinnen und Forschern, ihre an wild lebenden Schopfmakaken entwickelten Hypothesen auf ihre Gültigkeit hin zu untersuchen“, führte Sabine Kleindiek weiter aus. Denn mithilfe des Touchscreens sammeln die Forscherinnen und Forscher Hinweise darauf, wie die sozial äußerst toleranten Schopfmakaken sich verhalten, wenn sie nicht durch Umgebungseinflüsse abgelenkt werden.

Geleitet wird das Forschungsprojekt von Dr. Antje Engelhardt und Dr. Emily Bethell (beide Liverpool John Moores University). Dr. Antje Engelhardt ist Professorin für das Verhalten und den Schutz von Primaten. Sie leitet schon seit vielen Jahren das Macaca Nigra-Projekt (www.macaca-nigra.org) zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Schopfmakaken. Sie ist somit nicht nur aktiv an der Erhaltung dieser Primaten, sondern auch an der Umweltbildung der Bevölkerung der indonesischen Insel Sulawesi, dem Lebensraum der Schopfmakaken, beteiligt. Dr. Emily Bethell ist Dozentin für Primatenverhalten und entwickelt eine neuartige, nicht-invasive Methode, um mit Hilfe von Aufmerksamkeitstendenzen das psychische Wohlbefinden von Primaten abschätzen zu können. Inzwischen betreuen Engelhardt und Bethell bereits die fünfte Studenten-Generation, mit denen sie verschiedene Aufgabenstellungen bearbeiten.

Die Arbeit der Affen an der Touchscreen-Anlage findet hinter den Kulissen statt. Um der Öffentlichkeit die bisher erzielten Forschungsergebnisse zu präsentieren, wurde daher ein Informationsfilm gedreht, der die Versuche zeigt, einordnet und erklärt. Der Film enthält zudem Interviews mit Dr. Engelhardt und der ebenfalls am Projekt mitwirkenden Studentin Charlotte Sieger. Der Film dauert ca. 10 Minuten und wird zu jeder vollen Stunde auf einem Bildschirm im Besucherbereich des Schopfmakakenhauses gezeigt. Zwischen den Filmübertragungen werden auf dem Bildschirm Fotos der einzelnen Schopfmakaken und deren jeweilige biographischen „Steckbriefe“ gezeigt.

„Der Informationsfilm bietet den Zoo-Besucherinnen und -besuchern die Möglichkeit, Einblick in die professionelle Forschungsarbeit mit den Schopfmakaken zu erhalten. Damit leistet der Zoo Vivarium einen weiteren, wichtigen Beitrag zur Umweltbildung. Wir laden die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher dazu ein, unsere Schopfmakaken näher kennenzulernen, die, wie sich herausstellte, auch ganz hervorragende Künstler sind“, sagte Jürgen Thomas von der Kaupiana.

Der Informationsfilm wurde von einer Darmstädter Kommunikationsagentur gedreht. Die Installation der erforderlichen Hardware bewerkstelligte ein lokales Elektronikfachgeschäft. Die Kosten für den Film und die Hardware wurden von der Kaupiana, der Vereinigung der Freunde und Förderer des Darmstädter Schulvivariums e.V., übernommen.

Im Zuge der geplanten Sanierung der Schopfmakaken-Anlage im Zoo Vivarium werden Kameras in den Bereichen eingebaut, in denen die Affen tätig sind. Somit können die Zoobesucherinnen und -besucher dann live mitverfolgen, wie die Schopfmakaken die ihnen gestellten Aufgaben am Touchscreen bearbeiten.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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