Wissenschaftsstadt Darmstadt legt Sozialatlas 2018 vor

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Der Sozialatlas 2018 ist soeben erschienen und ab sofort im Bürgerinformationszentrum im Neuen Rathaus kostenlos erhältlich. Das umfassende Datenwerk schreibt die Sozialberichterstattung und die statistische Bestandsaufnahme der sozioökonomischen Lage der Darmstädter Bevölkerung fort. Der Sozialatlas ist in begrenzter Auflage gedruckt verfügbar sowie jederzeit online unter www.darmstadt.de abrufbar.

„Der Sozialatlas liefert ein facettenreiches Bild der Lebenswirklichkeit der Menschen in Darmstadt. Er zeigt, wie sich die unterschiedlichen Merkmale der Lebensumstände über die Stadtviertel und Statistischen Bezirke verteilen. Durch die kontinuierliche Beobachtung anhand statistischer Kennzahlen werden die sozialen Lebenslagen wie etwa Armut und soziale Ausgrenzung im Stadtgebiet und im Quartier erkennbar. Um allen Bürgerinnen und Bürgern Chancen- und Teilhabegerechtigkeit zu ermöglichen, ist es wichtig, diese Daten als Grundlage für sozialpolitische Maßnahmen ernst zu nehmen“, erläutert Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.

Mit dem Sozialatlas wird der Versuch unternommen, durch die Beobachtung, Bewertung und Bereitstellung von Daten, Transparenz über die soziale Lage sowie die Entwicklungsprozesse in den Sozialräumen zu schaffen und gleichzeitig die Entscheidungsgrundlage für präventive Maßnahmen zu verbessern. Wie wichtig dies ist, unterstreichen verschiedene Studien über die räumliche Verteilung der Wohnstandorte verschiedener Bevölkerungsgruppen. Seit Mitte der 1990er Jahre bis 2004 hat die Segregation der von Armut betroffenen Menschen in Deutschland zugenommen. In vielen deutschen Städten ballen sich Personen im Leistungsbezug zunehmend in bestimmten Stadtteilen. Eine Konzentration von sozial Benachteiligten kann sich negativ auf die Lebenschancen der Bewohnerinnen und Bewohner auswirken.

„Um dies wirkungsvoll verhindern zu können, müssen wir die Situation genau beobachten und bedarfsorientiert handeln. Die Ergebnisse des Sozialatlasses zeigen, dass in Darmstadt bereits heute in entsprechenden Stadtteilen durch Gemeinwesenarbeit, Stadtteil- und Quartierswerkstätten wichtige Arbeit geleistet wird, um den Zusammenhalt im Quartier und die Teilhabechancen der Menschen zu verbessern“, sagt Sozialdezernentin Akdeniz. Als Bezirke mit Handlungsbedarf identifiziert der Sozialatlas beispielsweise das Morneweg-/ Pallaswiesenviertel, die Kirchtannensiedlung, Kranichstein-Süd und –Nord, den Kavalleriesand und – noch in der Entwicklung befindlich – die Lincoln-Siedlung. Standorte der Gemeinwesenarbeit existieren bereits in der Stadtteilwerkstadt in Eberstadt, dem Gemeinschaftshaus im Pallaswiesenviertel, im Muckerhaus in Arheilgen, in der Waldkolonie im Siegfried-Geppert-Haus, in der Stadtteilwerkstatt in Kranichstein und neu in der Lincoln-Siedlung mit der Quartierswerkstatt. Zu den aktuellen Fördergebieten des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt zählen die Gebiete Kranichstein sowie das Morneweg- / Pallaswiesenviertel. „Die Ergebnisse des Sozialatlas zeigen, dass wir mit dem Fokus unseres sozialpolitischen Handelns in den richtigen Stadtteilen aktiv sind“, ergänzt Sozialdezernentin Akdeniz.

Kernstück des Sozialatlasses ist der Sozialindex, der für die 37 statistischen Bezirke gebildet wird. Anhand der fünf Indikatoren Arbeitslosengeld I und II, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und Wohngeld wird ein Index gebildet, der eine rein ökonomische Ausrichtung hat, das heißt, er unterstellt, dass die betroffenen Personen nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt aus eigenen Einkommen oder Vermögen zu sichern.

Der Anteil der Menschen, die in einem jeweiligen Bezirk Leistungen empfangen, werden in Relation zur dort lebenden Bevölkerung gesetzt. Insgesamt ist festzuhalten, dass es innerhalb der Statistischen Bezirke zu Verschiebungen gekommen ist. Beispielsweise liegt die Kirchtannensiedlung nach wie vor im Fokus, während sich die Situation in der Waldkolonie seit dem letzten Sozialatlas verbessert hat. „Die soziale Lage in der Stadt insgesamt weist aber keine negative Entwicklung auf. Die Ergebnisse zeigen allerdings auch, dass wir in der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung nicht nachlassen dürfen“, ergänzt Akdeniz.

Der neue Sozialatlas 2018 schreibt die Analysen von 2010 und 2013 fort und stützt sich auf Daten zum Stichtag 31. Dezember 2016. Die Struktur des Berichts ist gegenüber dem Sozialatlas 2013 unverändert, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die vom Sozialdezernat herausgegebene Broschüre „Sozialatlas 2018 – Beiträge zur Sozialberichterstattung 2018“ ist ab sofort kostenlos im Bürgerinformationszentrum des Neuen Rathauses, Luisenplatz 5A und im Stadthaus Frankfurter Straße 71 erhältlich, außerdem ist er auch online zu finden.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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