Zwei Darmstädter Ausstellungen erinnern an Carlo Mierendorff (1897-1943) sowie an den Widerstand insgesamt gegen den Nationalsozialismus

Teilen

In diesem Frühjahr jährte sich der Geburtstag des Darmstädter Widerstandskämpfers Carlo Mierendorff (1897-1943) zum 120. Mal. Aus diesem Anlass haben sich mehrere Darmstädter Organisationen zusammengeschlossen, um mit einer Reihe von Veranstaltungen im April und im Mai 2017 auf Mierendorffs Rolle im Kampf gegen den Nationalsozialismus, auf seine Bedeutung für den Widerstand gegen Adolf Hitler sowie auf verschiedene Widerstandsbewegungen gegen den Nationalsozialismus hinzuweisen.

Kern des Projekts sind zwei Ausstellungen, die vom Stadtarchiv Darmstadt und vom Katholischen Bildungszentrum NR30 zeitgleich präsentiert werden. Im Foyer des Justus-Liebig-Hauses zeigt das Stadtarchiv von Donnerstag, 20. April, bis zum 19. Mai eine von der Gedenkstätte KZ Osthofen übernommene Ausstellung „Carlo Mierendorff – Atmosphäre Weimar“, in der vor allem Mierendorffs Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bis 1933 thematisiert wird. Zur Eröffnung spricht Professor Walter Mühlhausen ab 17 Uhr über Mierendorffs frühe Warnungen vor dem heraufziehenden Faschismus.

Das Katholischen Bildungszentrum in der Nieder-Ramstädter Straße 30 zeigt von Mittwoch, 19. April, bis zum 23. Mai eine von der Stiftung 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand erarbeitete Wanderausstellung, die das weite Spektrum des Widerstands gegen den Nationalsozialismus thematisiert und neben Mierendorff, Georg Elser und vielen anderen Personen auch die in Darmstadt geborene Widerstandskämpferin Elisabeth Schumacher zum Thema hat. Kooperationspartner sind hier die Evangelische Erwachsenenbildung Darmstadt, die VHS Darmstadt sowie der Förderverein Liberale Synagoge. Zur Eröffnung hält Professor Wolfram Wette von der Universität Freiburg um 20 Uhr einen Bildvortrag über den „Widerstand der ,kleinen Leute‘ – Deserteure, Exekutionsverweigerer, Helfer und Retter von Juden.“

Begleitet werden die Ausstellungen von mehreren Vortragsveranstaltungen, einer Fortbildungsveranstaltung für Lehrer sowie Beschäftigte in der Erwachsenenbildung und Jugendarbeit (20. April) sowie einer Vortragveranstaltung mit Podiumsgespräch und Musik am Dienstag, 25. April 2017, bei der sich mehrere Wissenschaftler mit Carlo Mierendorff und seinem Kampf gegen den Nationalsozialismus auseinander setzen und die Frage stellen, ob sein Widerstand und seine Zivilcourage in der heutigen Zeit als Vorbild dienen können.

Alle Veranstaltungen zu den beiden Ausstellungen sind in einem Flyer aufgeführt, der ab sofort im Stadtfoyer des Neuen Rathauses, Luisenplatz 5a, im Haus der Geschichte (Mollerbau, Karolinenplatz), im Justus-Liebig-Haus sowie an vielen anderen Veranstaltungsorten ausliegt. Download: Flyer Ausstellungen erinnern an Carlo Mierendorff (PDF).

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen