Magistrat beschließt Wegbenennung nach Darmstädter Schriftstellerin

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Die Stadt Darmstadt wird künftig einen Gabriele-Wohmann-Weg haben. Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung vom 15. Februar 2017 beschlossen, den städtischen Erschließungsweg zu den Häusern Erbacher Straße 76 und 76a nach der im Juni 2015 verstorbenen Schriftstellerin zu benennen.

„Mit der Namensgebung können wir die kluge Darmstädter Chronistin des Alltags und scharfe Kritikerin des Ideologischen, Gabriele Wohmann, ehren. Gleichzeitig werden wir in Zukunft jedoch auch daran erinnert, mit ihrem kühlen Blick auf die Wirklichkeit, auf Gewohntes zu schauen. Ihre Alltagsbeobachtungen hat sie in Familien und Paarbeziehungen gemacht und Unterdrückung sowie Gewalt in seinen verschiedenen Formen verdeutlicht. Gleichzeitig stand sie immer auf der Seite des Menschen, der seine Träume gegen alle negativen gesellschaftlichen Verletzungen verteidigt hat“, betont Darmstadts Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch.

[[Gabriele Wohmann]] wurde 1932 in Darmstadt geboren und studierte später an der Universität in Frankfurt Germanistik, Romanistik, Anglistik und Philosophie. Seit 1953 lebte sie gemeinsam mit ihrem Mann Reiner in Darmstadt – davon 23 Jahre lang auf der Künstlerkolonie Mathildenhöhe.

Als Schriftstellerin verfasste Gabriele Wohmann hunderte Kurzgeschichten, 17 Romane, viele Gedichte, 25 Hörspiele und Theaterstücke. Für die ARD und das ZDF war sie als Autorin, Darstellerin oder Regisseurin an 13 Fernsehproduktionen beteiligt. Darüber hinaus war Wohmann Mitglied der Schriftstellergemeinschaft Gruppe „47“, der Berliner Künste (ab 1975) und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt (ab 1980). Für ihre Arbeit ist Gabriele Wohmann mit vielen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet worden: Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (1980), Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt Darmstadt (1982), Literaturpreis von ZDF, 3Sat und der Stadt Mainz (1985), Großes Bundesverdienstkreuz (1997) und der Silbernen Verdienstplakette der Stadt Darmstadt (2003).

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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