Am Samstag, dem 27. November 2010, laden die Schader-Stiftung und das Hessische Landesmuseum Darmstadt von 14.00 bis 18.00 Uhr, zur Tagung „Kann die Darstellung von Krieg noch Mahnung sein?“ ein. Die Tagung findet im Rahmen der Ausstellung „Gegen den Krieg. Bilder gesellschaftlichen Wandels 8“ statt, einer Kooperation der Schader-Stiftung und des Hessischen Landesmuseums Darmstadt.
Auf der Tagung wird – anknüpfend an die Ausstellung „Gegen den Krieg“, die sich mit Beispielen histrischer bildkünstlerischer Bewertung von Krieg auseinandersetzt – die Rolle von medialer Vermittlung von Kriegsvorgängen und ihren propagandistischen, politischen und ethischen Implikationen diskutiert. Schwerpunkt der Diskussion ist die Parteilichkeit in der Produktion des Bildnerischen und seiner Wahrnehmung. Soll, kann, muss die Darstellung von Krieg heute auch Mahnung sein? Kann sie etwas bewirken? Wie stellen wir uns diesen Darstellungen in den Medien und im Kunstbereich?
Auf dem Podium diskutieren:
Lukas Einsele (Künstler, Darmstadt)
Prof. Dr. Harald Müller (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt/ Main)
Frauke Ossig (Ärzte ohne Grenzen, Berlin)
Jürgen Rose (Oberstleutnant a.D., München)
Ulrich Tilgner (Journalist, Hamburg)
Moderation: Martin Benn (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Darmstadt)
Der Vortrag des Journalisten Ulrich Tilgner (Korrespondent Schweizer Fernsehen), der sich im Spannungsfeld von Medien und Krieg, von Aufklärung und Stellungnahme bewegt, gibt eine anschauliche, am konkreten Kriegsgeschehen orientierte Einführung in die Diskussion.
Der geschäftsführende Vorstand der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Frankfurt, Prof. Dr. Harald Müller, wird in einem zweiten einleitenden Vortrag das Problemfeld Medien und Krieg im Kontext von gesellschaftlicher Gewalt- und Konfliktwahrnehmung beleuchten.
In der anschließenden Gesprächsrunde vertritt Lukas Einsele den Part der aktuellen künstlerischen Auseinandersetzung mit Kriegsgeschehen. Zu seinen wichtigsten Projekten gehört die Beschäftigung mit Landminen, deren Opfern, ihrer Herstellung und deren Einsetzbarkeit, eine Herangehensweise, die konkret die Menschen als Betroffene einbezieht.
Die Verbindung hierzu, aber auch zu dem Problem, wie Kriegsdarstellungen in die Arbeit von Hilfsorganisationen eingehen und funktionalisiert werden können, schafft Frauke Ossig, Leiterin der Medien- und Kommunikationsabteilung von „Ärzte ohne Grenzen“.
Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose bringt die Sicht eines ehemaligen und kritischen Angehörigen der Bundeswehr auf die Darstellung und mediale Vermittlung von Kriegsgeschehen in die Diskussion ein.
Moderiert wird das Gespräch von Martin Benn, vormals Kunstbeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und jetzt in der Evangelischen Studierenden Gemeinde Darmstadt tätig.
Anschrift: Schader-Forum, Goethestr. 2, 64285 Darmstadt
Laufzeit der Ausstellung: noch bis 2. Januar 2011.
Eintritt frei – Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.