Darmstädter Schulwegepläne erleichtern Grundschulkindern den Weg

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Bewegungsmangel bei Grundschulkindern, vorm Schultor parkende „Mama-Taxis“ und die Angst, das eigene Kind allein in den Straßenverkehr zu schicken – das sind drei von vielen Facetten im immer wichtiger werdenden Thema ‚Schule + Mobilität’, dem sich jetzt die Agenda-Themengruppe Lebensstil angenommen hat. Mit großem Erfolg. In Kooperation mit gleich drei städtischen Dezernaten gelang es, die ersten Schulwegepläne für Darmstädter Grundschulkinder anzufertigen.

Auf Einladung der Themengruppe Lebensstil der Lokalen Agenda 21 trafen sich im April diesen Jahres erstmals Mitarbeiter aus drei städtischen Ämtern der Dezernate von Klaus Feuchtinger, Dieter Wenzel und Dr. Dierk Molter, sowie Vertreter des staatlichen Schulamts, der Polizei, der Öffentlichen Personen Nahverkehr-Koordination, von neun Schulen und einigen weiteren regionalen Einrichtungen.

In der Expertenrunde war man sich schnell einig: Im Rahmen des Projektes Darmstädter ‚Netzwerk Schule + Mobilität’ sollte es ermöglicht werden, Kinder in der Schule einen bewussten und sicheren Umgang mit Mobilität erlernen und erfahren zu lassen. Dazu gehört auch, zu Fuß und – in höheren Klassenstufen – mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn zur Schule zu kommen. Damit wird nicht allein die Verkehrskompetenz der Kinder gestärkt, so der Gedanke der Beteiligten, sondern die Bewegung fördert auch die geistige Beweglichkeit und damit die Lernfähigkeit. Dies berichten auch Lehrerinnen im Netzwerk aus eigener Erfahrung.

Erste konkrete Projekte des Netzwerks waren neben einem Austausch, die Unterstützung der Schulen mit Materialien und Vorschlägen für Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung im Unterricht, die Förderung der Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie die Erstellung neuer Schulwegpläne.

Darüber hinaus haben sich die im Netzwerk organisierten Akteure zur Aufgabe gestellt, den Erlass des Kultusministeriums umzusetzen, der verfügt, dass für die Klassenstufen 1 bis 7 Schulwegepläne aufzustellen sind, die den Eltern und Kindern sichere Wege zur Schule auch bildlich darstellen. Da in der Praxis aber viele Schulen die Erstellung und Pflege der Pläne nicht leisten können, ist das ‚Netzwerk Schule + Mobilität’ mit der dort vorhandenen Kompetenz in die Bresche gesprungen: In einem Pilotprojekt wurden zunächst für die beiden Arheilger Grundschulen neue Schulwegpläne entwickelt und jetzt, zu Beginn des Schuljahres, an die Schulanfänger und ihre Eltern verteilt.

Umweltdezernent Klaus Feuchtinger ist begeistert von der Arbeit: „Die neuen Schulwegpläne sind grafisch ansprechend und leicht verständlich und somit auch wirklich benutzbar. Zudem begrüße ich jede eingesparte Autofahrt, die hilft, unsere CO2-Bilanz weiter zu verbessern.“ Im ‚Netzwerk Schule + Mobilität’ sieht er einmal mehr den Ansatz bestätigt, bürgerschaftlichem Engagement in der Agenda 21 ein Plattform zu geben, die hier, wie auch schon bei den Bürgersolaranlagen, perfekt mit der Verwaltung kooperiert .

Schuldezernent Dr. Dierk Molter sieht in den beiden Arheilger Schulwegplänen ein Modell für alle Grundschulen in der Stadt. Er weist auch auf die notwendige Partnerschaft zwischen Stadt und Schulen hin: „Wir werden bei der Erstellung der Schulwegpläne fachliche und technische Aufgaben wahrnehmen. Die Schulgemeinden können dann ihre Ortskenntnis einbringen und die Schulleitungen müssen dafür sorgen, dass die Pläne wirksam an Eltern und Kinder vermittelt werden.“

Eine wichtige Unterstützung für die städtische AG Verkehrssicherheit sieht der zuständige Stadtrat Dieter Wenzel in dem Netzwerk und ergänzt: „Bei der Arbeit an den Schulwegplänen haben sich einige Punkte in der Verkehrswegeführung aufgetan, an denen wir z.B. durch Markierungen die Sicherheit der Schulwege weiter verbessern konnten.“

Das Netzwerk-Projekt hat für ihn Vorbildcharakter: „Die ivm (Gesellschaft für integriertes Mobilitäts- und Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain) hat die Region Darmstadt für ein Modellprojekt zu schulischem Mobilitätsmanagement ausgewählt und unterstützt aktiv das Netzwerk. Von diesem Modell können also auch andere Städte lernen. “

Kontakt zum ‚Netzwerk Schule + Mobilität’ kann über das städtische Agenda-Büro aufgenommen werden (Tel.: 06151 / 13 – 3757, Fax: 06151 / 13 – 3640, Email: agenda21 [at] darmstadt.de).

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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