IM DIALOG X – Markus Lüpertz, „Paris sans bras & Hirte“

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Lüpertz Stadtkirche DarmstadtEr ist einer der streitbarsten deutschen Künstler Nachkriegszeit und unbestritten einer ihrer bedeutendsten: der Maler und Bildhauer [[Markus Lüpertz]]. Bis zum Sommer dieses Jahres war er Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie und als akademischer Lehrer, Dandy, Bohemien, neben Baselitz, Polke, Immendorf und Richter einer der internationalen Stars der deutschen Kunst seiner Generation.

Beim diesjährigen zehnten Skulpturendialog in der Stadtkirche Darmstadt sind zwei Arbeiten Markus Lüpertz‘ zu sehen: „Paris sans bras“ aus dem Jahr 2004 und „Hirte“ (1986). Skulpturen, die so ernsthaft wie ironisch, hintergründig wie witzig die Fragen des Männerbildes thematisieren und wunderbar zum 400 Jahre alten Standbild des ersten Hesssichen Landgrafen, Georg I., in Beziehung treten.

Aus Anlass der Ausstellung findet am Sonntag, dem 28. Juni 2009, ein Gottesdienst (10 Uhr) statt , der sich mit den „Mannsbildern“ befassen wird. Im Anschluss an den Gottesdienst findet eine vom Vokalensemble der Darmstädter Kantorei musikalisch gestaltet Matinée statt (11.30 Uhr). Der Berliner Kunsthistoriker Birk Ohnesorge spricht über den Bildhauer Markus Lüpertz und der Ausstellungskatalog wird präsentiert.

Markus Lüpertz, geboren 1941 im nordböhmischen Reichenberg (Liberec), floh 1948 mit der Familie nach Rheydt, studierte von 1956 bis 1961 an der Werkkunstschule Krefeld bei Laurens Goosens, bekam einen Studien-aufenthalt im Kloster Maria Laach, arbeitete im Bergbau unter Tage und für ein Semester an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1961 ist er in Düsseldorf auch als freischaffender Künstler tätig. 1962 zieht Lüpertz nach West-Berlin. Dort gründet er zusammen mit Bernd Koberling und Karl Horst Hödicke die Selbsthilfegalerie „Großgörschen 35″. 1970 erhält Lüpertz den Preis der Villa Romana und hält sich im Rahmen eines einjährigen Stipendiums in Florenz auf. 1976 nimmt er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe an. 1977 präsentiert die Hamburger Kunsthalle erstmals einen Überblick über sein Oeuvre. Es folgen Ausstellungen in der Kunsthalle Bern, im Stedelijk Museum, Amsterdam, und im Van Abbemuseum, Eindhoven. 1982 ist er mit Werken auf der documenta VII in Kassel und auf der Gruppenausstellung Zeitgeist zu sehen. 1984 nimmt er an der Ausstellung „Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst“ in Düsseldorf teil. 1986 wird er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. 1988 nimmt er teil an der Ausstellung „Made in Cologne“. Im selben Jahr beruft man ihn zum Rektor der Akademie in Düsseldorf.Lüpertz lebt und arbeitet in Berlin, Karlsruhe, Düsseldorf und Florenz. Er ist verheiratet und hat 5 Kinder. Wegen seiner oft selbstgefälligen öffentlichen Auftritte, seiner egozentrischen Rhetorik und seines extravaganten Lebensstils wird der Künstler auch als „Malerfürst“ bezeichnet. Er war und ist mit anderen bekannten deutschen Künstlern wie Jörg Immendorff (1945-2007) und mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder befreundet, gehört neben Georg Baselitz, Anselm Kiefer und Jörg Immendorf zu den herausragendsten Vertretern der neuen deutschen Malerei und wird zu den wichtigsten deutschen Gegenwartskünstlern gezählt.

 Quelle & Bild: Stadtkirche Darmstadt


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